Wiens Kulturstadtrat bei der Generalversammlung der Österreichischen Freunde von Yad Vashem
Wien (rk) - "In den vergangenen Jahrzehnten ist es gelungen, die Verantwortung Österreichs an
den Verbrechen des NS-Regimes im kollektiven Bewusstsein zu verankern. Jetzt geht es darum, jene in den Mittelpunkt
zu stellen, die in dieser schwierigen Zeit Vorbilder durch Zivilcourage waren. Dazu gehören die Opfer der
NS-Militärjustiz, die sich bei Gefährdung ihres eigenen und des Lebens ihrer Familien weigerten, in der
NS-Armee zu dienen. Den Deserteuren wird bis Ende des Jahres eine Gedenkstätte am Ballhausplatz gewidmet.
Es gehören aber auch jene dazu, die Jüdinnen und Juden unter schwierigsten Umständen vor den Verbrechen
des Nationalsozialismus Schutz und Hilfe angedeihen haben lassen. Auch diese Helden des Alltags, viele davon in
Israel als 'Gerechte unter den Völkern' anerkannt, sollten in der Gedächtniskultur hervorgehoben werden,
denn sie dienen bis heute als leuchtende Beispiele", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny in seiner
Rede bei der gestrigen Generalversammlung der Österreichischen Freunde von Yad Vashem.
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