Standort Airport löst jährlich rund 1 Milliarde Euro an Wirtschaftsvolumen aus –
Neue regionalwirtschaftliche Analyse zeigt die enorme Bedeutung des Salzburger Flughafens
Salzburg (salzburg-airport) - Die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Salzburger Flughafens ist beachtlich.
Rechnet man die Produktions-, Nachfrage- und Umsatzeffekte des Standorts Flughafen und der Ausgaben der Fluggäste
im Land Salzburg, dem süd-ostbayrischen Raum und dem Grenzgebiet zu Tirol und Oberösterreich zusammen,
löst der Airport innerhalb eines Jahres als Standort rund 1 Milliarde Euro an Volumen aus.
Zu diesem Schluss kommen die beiden arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitischen Experten Mag. Wilfried Bischofer
von der AK Salzburg und Dkfm. Bernd Gaubinger vom Zentrum für Zukunftsstudien an der FH Salzburg. Sie analysierten
im Auftrag der Salzburger Flughafen GmbH die wirtschaftlichen Effekte dieser wichtigen Infrastruktureinrichtung.
Ohne Flughafen weniger Wohlstand – so könnte man das Ergebnis der Analyse der beiden Experten zusammenfassen.
Schon 2006 erhoben Bischofer/Gaubinger den Nutzen von Fluggästen, die via Low Cost Carrier (LCC) nach Salzburg
gekommen waren.
Damals errechneten sie eine regionalwirtschaftliche Umwegrentabilität von rund 140 Millionen Euro pro Jahr
- allein aus den Ausgaben der Urlauber, die mit sogenannten Billigfluglinien nach Salzburg gekommen sind.
Sieben Jahre später hat sich die tourismus- und flugverkehrspolitische Welt stark verändert. Der LCC-Sektor
verlor massiv zugunsten des Linien- und Netzwerkverkehrs. Ohne die Anbindung an starke Hubs (Drehscheiben) via
Frankfurt, Wien, London, Palma, Berlin, Köln, Zürich, Düsseldorf und heuer neu Istanbul wäre
der Flughafen Salzburg heute wirtschaftlich kaum mehr zu führen. Dies würde unmittelbar zu einer
Belastung der Haushalte der Eigentümer führen. Sorgte Anfang der 2000er-Jahre der LCC-Sektor in Europa
für einen Reiseboom und stark steigende Passagierzahlen, so sind es heute die mehrmals täglichen Linienverbindungen
zu den „Hubs“, die neue Gäste an Salzburg binden und für Einheimische eine Flugreise attraktiver machen.
Und so nebenbei auch für eine bessere Verteilung der Anflüge abseits des vorgegebenen touristischen Samstag-Samstag-Buchungsrahmens
sorgen.
Trotz massiv gesunkener Flugbewegungen von minus 16% in den Jahren 2001 bis 2012 und Passagierzahlen wie in den
Jahren vor Ausbruch der Finanzkrise ist der regionalwirtschaftliche Nutzen des Airports heute unbestritten. Von
der einen Milliarde Euro jährlichen Gesamtvolumens entfallen übrigens rund 85% Prozent auf das Bundesland
Salzburg. Und hier wiederum teilen sich in etwa 60% auf den Zentralraum und 40% auf die Bezirke südlich des
Pass Lueg auf, so Bischofer/Gaubinger.
Die restlichen 15% der Milliarde teilen sich im Wesentlichen auf den angrenzenden südostbayerischen Raum,
das Tiroler Unterland und die angrenzenden Bezirke Oberösterreichs auf. Es ist daher davon auszugehen, dass
auch die benachbarte bayerische Region vom Flugverkehr in Salzburg einen nicht unerheblichen wirtschaftlichen Nutzen
hat.
Allein für das Bundesland Salzburg haben Bischofer/Gaubinger eine Wertschöpfung von 462 Millionen Euro
durch den Flughafen und dessen Urlaubs- und Geschäftsreisende errechnet. In Relation zum jährlichen regionalen
Brutto-Inlands-Produkt, kurz BIP, werden durch den Airport 2% der gesamten Wirtschaftsleistung Salzburgs bewegt.
Der Flughafen als Unternehmensgruppe im engeren Sinn mit Salzburger Flughafen GmbH, Salzburg Airport Services GmbH
und Carport Parkmanagement GmbH beschäftigt im Jahresschnitt rund 330 Personen – umgerechnet in Vollzeit-Äquivalenz.
In der verkehrsintensiveren Wintersaison werden zusätzlich rund 150 zeitlich befristete Arbeitsplätze
geschaffen.
Das Beschäftigungspotenzial aller rund 60 am Airport tätigen Unternehmen – beispielsweise von Red Bull
über die Spedition Schenker bis hin zum Travel Value Shop und Behördenstellen - liegt in Summe bei 1.300
Arbeitsplätzen. Dazu kommen im Rahmen der Wertschöpfungskette weitere 1.800 Arbeitsplätze hinzu,
die durch den Standort Flughafen gesichert werden. Rund 4.200 Arbeitsplätze werden direkt durch die Ausgaben
der Fluggäste im Tourismus „nachgefragt“. Jene Gäste, die via Salzburg Airport zu uns kommen, geben im
Jahresschnitt fast 370 Millionen Euro aus, haben Bischofer/Gaubinger errechnet.
Was alle Kundenbefragungen ergeben, schlägt sich auch in den errechneten Zahlen der beiden Experten nieder.
Fluggäste frequentieren eher die Vier- und Fünfstern-Hotellerie. Fluggäste, insbesondere aus dem
osteuropäischen Raum, geben deutlich mehr Geld im Urlaub aus als andere Gästeschichten. Und: Schon 13%
der Festspielbesucher reisen heute mit dem Flugzeug an, um das wichtigste und größte Opernfestival der
Welt zu besuchen.
Aus diesen ökonomischen Effekten des Standorts Flughafen lassen sich, so Bischofer/Gaubinger in ihrer Analyse,
auch fiskalische Effekte für den öffentlichen Sektor abschätzen. Der Standort Flughafen löst
mit seinen Betrieben direkt und indirekt rund 60 Millionen Euro an Steuereinnahmen pro Jahr aus.
Bischofer/Gaubinger haben auch „weiche“ Standortkriterien berücksichtigt. Allein die Existenz eines Flughafens
sei ein entscheidender Standortvorteil für die Region. Was das Ansiedeln neuer Betriebe und die Schaffung
neuer Arbeitsplätze betrifft. Außerdem würden die touristischen Hoffnungsmärkte im Osten eine
direkte Anbindung nach Salzburg über den Flughafen erfordern, so die beiden Experten.
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