Schwarz: Große Christin und ein großes Vorbild im Glauben
Linzer Diözesanbischof Schwarz würdigte Witwe des Seligen Franz Jägerstätter
Linz (kap) - Franziska Jägerstätter, die Witwe des Seligen Franz Jägerstätter (1907-1943),
ist am 16.03. im 101. Lebensjahr im Kreis ihrer Familie in ihrem oberösterreichischen Heimatort St. Radegund
verstorben. Das teilte die Diözese Linz am 17.03. mit. Noch vor wenigen Tagen hatte Jägerstätter
am 4. März ihren 100. Geburtstag gefeiert. Laut Angaben der Familie sei sie gegen 23 Uhr "friedlich entschlafen".
Die Termine für Requiem und Begräbnis werden laut Diözese demnächst bekannt gegeben.
Der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz würdigte die Verstorbene in einer ersten Stellungnahme als
"große Christin und ein großes Vorbild im Glauben". Gottvertrauen und Handeln nach dem Evangelium
seien bei Franziska und ihrem 1943 von den Nationalsozialisten hingerichteten Mann Franz "im Gleichschritt
gegangen", so Schwarz, daher werde die Verstorbene "für unsere Diözese ein wichtiges Vorbild
im Glauben bleiben". Er sage ihr für ihr Lebens- und Glaubenszeugnis "ein herzliches Dankeschön
und Vergelt's Gott". Der Familie der Verstorbenen sprach Schwarz sein Beileid aus.
Franziska Jägerstätter wurde am 4. März 1913 in Hochburg (Oberösterreich) in eine große
Bauernfamilie geboren. Franz und Franziska Jägerstätter heirateten am Gründonnerstag des Jahres
1936, der Ehe entstammten drei Töchter. Ihr Mann Franz wurde am 9. August 1943 von den Nationalsozialisten
im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Das 1997 offiziell eröffnete Seligsprechungsprozess für Franz
Jägerstätter wurde am 21. Juni 2001 auf diözesaner Ebene abgeschlossen. Die Seligsprechung erfolgte
am 26. Oktober 2007 im Linzer Mariendom.
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Prammer: Außergewöhnliche Frau, Vorbild an Haltung und
Unbeugsamkeit
Wien (pk) - Als "außergewöhnliche Frau, der unsere Hochachtung gebührt", würdigte
Nationalratspräsidentin Barbara Prammer die am Wochenende verstorbene Franziska Jägerstätter. Sie
sei für viele Menschen in Österreich und weit darüber hinaus zu einem Vorbild an Haltung und Unbeugsamkeit
geworden.
Ihr Ehemann Franz wurde 1943 von den Nazis in Berlin-Brandenburg hingerichtet, weil er den Kriegsdienst verweigert
hatte. An Franziska Jägerstätter lag es, die drei gemeinsamen Töchter alleine und unter großen
Entbehrungen großzuziehen. Die Familie habe die Brutalität und die Menschenverachtung des NS-Regimes
in extremer Form erfahren, so Prammer.
Die NR-Präsidentin hatte Franziska Jägerstätter zur Vollendung des 100. Lebensjahres am 4. März
2013 Glückwünsche übermittelt, verbunden mit "tiefem Respekt für ein außergewöhnliches
Leben, das Sie in bewundernswerter Weise gemeistert haben". Unsere Anteilnahme gilt der Familie von Franziska
Jägerstätter, schloss Prammer.
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