500 Bürger-Informationszentren in ganz Europa
Brüssel (ec.europa) - Viviane Reding, die für Justiz, Grundrechte und Unionsbürgerschaft
zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, und Othmar Karas, Vizepräsident des
Europäischen Parlaments, haben am 18.03. die Erneuerung des Netzes der „Europe Direct“–Informationszentren
eingeläutet. Das neue Netz soll den Bürgern mehr Möglichkeiten bieten, praktische Informationen
zu erhalten und Ratschläge zu ihren Rechten in der Europäischen Union einzuholen. Insgesamt stehen den
500 Millionen Menschen in der Europäischen Union inzwischen 500 Informationszentren zur Verfügung. Auch
Kroatien wird dem Netz noch in diesem Jahr beitreten. Anlass für die Ankündigung war die jährliche
Zusammenkunft des „Europe Direct“–Netzes in Brüssel.
„Dank der Informationszentren von Europe Direct sind wir auf unmittelbarer Tuchfühlung mit den Bürgern
– sie sind unsere Augen und Ohren und unser Sprachrohr vor Ort“, so Vizepräsidentin Reding, „Die Zahlen sprechen
für sich: allein im letzten Jahr sind in den Zentren über eine Million Anfragen eingegangen. Deswegen
erweitern wir jetzt unser Netz, damit die Zentren auch weiterhin Bürgeranfragen beantworten und zu einer Debatte
über europäische Themen auf lokaler Ebene beitragen können.
Die neuen Zentren wurden von der Europäischen Kommission in offener Ausschreibung ausgewählt und sollen
fünf Jahre lang tätig sein. Die erfolgreichen Bewerber erhalten Zuschüsse von der Kommission und
dürfen die Bezeichnung „Europe Direct“–Informationszentrum verwenden. Die meisten dieser Zentren werden von
regionalen oder kommunalen Gebietskörperschaften, Verbänden oder Handelskammern unterhalten.
Die erste Generation des Europe-Direct-Informationsnetzes wurde im Jahr 2005 eingerichtet. Seither werden diese
Zentren von immer mehr Bürgern in ganz Europa in Anspruch genommen. Die zweite Generation dieser Zentren hat
in den vergangenen vier Jahren nahezu 3,3 Millionen persönliche Anfragen bearbeitet, über 41 000 Veranstaltungen
organisiert und mehr als eine Million E-Mails beantwortet.
Das Europe Direct-Netz spielt eine wichtige Rolle dabei, die Menschen vor Ort mit ihren Problemen unmittelbar anzusprechen
und ihnen Europa verständlich zu machen. Die Erneuerung des Netzes fällt in das Europäische Jahr
der Bürgerinnen und Bürger - eine Initiative für die Bürger und ihre Rechte. Während des
gesamten Jahres werden Vizepräsidentin Reding und ihre Amtskolleginnen und -kollegen gemeinsam mit Landes-
und Lokalpolitikern Diskussionen mit Bürgern in allen Mitgliedstaaten der EU führen. Sie werden ihnen
zuhören und Fragen beantworten.
Hintergrund
Das „Europe Direct“-Netz wurde im Jahr 2005 eingerichtet. Mit diesen Zentren möchte die Kommission die
Öffentlichkeit in allen Mitgliedstaaten vor Ort ansprechen. Die Leistungen der Zentren werden den Bürgen
unentgeltlich angeboten.
Für ihre Informationstätigkeit über die EU erhalten die Zentren Zuschüsse von bis zu 25 000
EUR jährlich von der Europäischen Kommission. Die Höhe der Gesamtmittel, die die EU für diese
Zentren zur Verfügung stellt, liegt wie bisher bei maximal 11,4 Mio. EUR jährlich.
Unter dem Markenzeichen „Europe Direct“ werden den Bürgern vier Einrichtungen angeboten, deren Leistungen
kostenlos in Anspruch genommen werden können:
- Die Informationszentrale „Europe Direct“ steht den Bürgern europaweit für
Anfragen per Telefon, Post oder E-Mail zu sämtlichen EU-Themen zur Verfügung.
- Die „Europe Direct“–Informationszentren fungieren als Kontaktstellen vor Ort.
Sie bieten Informationen und Auskunft zu allen EU-Angelegenheiten und stehen zur persönlichen Bearbeitung
von Anfragen unter Berücksichtigung der örtlichen Zusammenhänge zur Verfügung. Geschulte Mitarbeiter
wirken an der Organisation von Informationsveranstaltungen in Schulen und Debatten mit Kommunal- oder Landespolitikern
mit und vertreten Europa auf Messen und Ausstellungen. Dank der mehr als eine Million Anfragen jährlich erhalten
die politisch Verantwortlichen in Europa auch ein gutes unmittelbares Bild von den Anliegen und Sorgen der Menschen.
- Die Europäischen Dokumentationszentren fördern Bildungs- und Forschungsvorhaben
zur europäischen Integration. Sie stellen eine große Bandbreite von Unterlagen zur europäischen
Politik zur Verfügung und fördern die wissenschaftliche Befassung mit EU-Themen.
- Das Sprecherteam „Team Europe“ besteht aus Fachreferenten, die auf Konferenzen
oder in Schulen und Hochschulen Vorträge zu europäischen Themen halten.
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