Amtsantritt am 1. Juli 2013
Wien (öaw) - Am 15.03. wurde der Quantenphysiker Anton Zeilinger zum neuen Präsidenten der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gewählt. Zeilinger folgt dem Pathologen Helmut Denk nach, der seit
1. Juli 2009 das Präsidentenamt bekleidet. Die weiteren drei Mitglieder des Präsidiums, der Vizepräsident
und die Präsidenten der beiden Klassen, werden am 19. April 2013 gewählt. Die vierjährige Amtsperiode
des neuen Präsidiums beginnt am 1. Juli 2013.
„Wir in der Akademie repräsentieren eine unglaubliche Breite an Wissen. Diese Expertise gilt es im Interesse
des Landes zu nutzen“, sagt der neugewählte Präsident. Die Akademie solle künftig stärker in
der Öffentlichkeit zu aktuellen Themen auftreten, beispielsweise zu Fragen der effizienten Energienutzung,
der Raumordnung oder des Pensionssystems, so Anton Zeilinger.
Anton Zeilinger, geboren am 20. Mai 1945 in Ried im Innkreis (OÖ), studierte Physik und Mathematik
an der Universität Wien. Nach seiner Promotion im Jahr 1971 wurde er Universitätsassistent an der Technischen
Universität (TU) Wien, wo er 1979 auch habilitiert wurde. Einem Forschungsaufenthalt als Fulbright Fellow
folgte im Jahr 1981 die Berufung zum außerordentlichen Gastprofessor der Physik am M.I.T., eine Position,
die Zeilinger bis 1983 bekleidete, als er außerordentlicher Professor an der TU Wien wurde. Nach einer zweijährigen
Professur in München übernahm Zeilinger 1990 den Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Universität
Innsbruck, seit 1999 ist er ordentlicher Professor für Experimentalphysik an der Universität Wien und
seit 2004 zudem wissenschaftlicher Direktor des Wiener Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI)
der ÖAW. Anton Zeilingers wissenschaftliches Werk umfasst mehr als 550 wissenschaftliche Publikationen, drei
davon wurden mehr als 1.000-mal zitiert.
Zeilinger wurde 1994 zum korrespondierenden, 1998 zum wirklichen Mitglied der ÖAW gewählt. Der Physiker
hatte eine Reihe von Gastprofessuren inne, unter anderem in Oxford, Berlin, Paris und in den USA, er ist Mitglied
in acht wissenschaftlichen Akademien, Fellow der American Association for the Advancement of Science und der American
Physical Society. Neben Positionen und Mitgliedschaften in Wissenschaftsorganisationen wie dem IST Austria wurde
Zeilinger für seine Leistungen auf dem Gebiet der Quantenphysik mit 32 internationalen und nationalen Auszeichnungen
gewürdigt. So ist er unter anderem Träger des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft
und Kunst und des Descartes Preises der Europäischen Kommission. 1996 wurde Zeilinger zum Österreichischen
Wissenschaftler des Jahres gewählt.
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