Eine Ausstellung im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank von 20. März 2013 bis
31. Jänner 2014
Wien (oenb) - Geldfälschung ist so alt wie das das Geldwesen selbst. Bereits kurz nach dem Aufkommen
der ersten Münzen im 7.Jh. v. Chr. traten die ersten Falschmünzer auf den Plan. Die neue Ausstellung
im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) begibt sich auf eine Spurensuche durch die österreichische
Geld- und Kriminalgeschichte. Mit mehr als 300 zum Teil noch nie gezeigten Exponaten spannt sich ein Bogen von
gefälschten Goldmünzen aus keltischer Zeit bis zu Fälschungen der Gegenwart und den Sicherheitsmerkmalen
der ersten neuen „Hightech – Banknote“ der Euro Serie II, die ab Mai 2013 in Umlauf kommt.
Das Spektrum der Fälscher reicht von dilettantischen Einzeltätern über organisierte Banden bis zu
politisch motivierten staatlichen Aktionen. Viele Fälscher blieben unerkannt, andere endeten auf dem Richtplatz
in siedendem Öl oder bis in das 19.Jh. hinein am Strang, später im Kerker. Manche erlangten sogar eine
gewisse Berühmtheit, wie Österreichs „genialster“ Geldfälscher, Peter Ritter von Bohr. Sein Fall
hatte besondere Brisanz, war Bohr doch Mitbegründer der Ersten österreichischen Spar-Casse und verfügte
über Kontakte bis zum Kaiserhof.
Im Laufe der Zeit wurde Falschgeld auch immer wieder als politisches Instrument eingesetzt. So ließ Napoleon
zwischen 1805 und 1809 in großem Maßstab Wiener Stadt-Banco-Zettel fälschen, um Österreich
wirtschaftlich zu schwächen. Ähnliche Ziele verfolgte das NS-Regime mit der „Operation Bernhard“ gegen
England. Diese größte staatliche Fälschungsaktion der Geschichte wurde nicht zuletzt durch den
Oscar prämierten Film „Die Fälscher“ von Stefan Ruzowitzky weltbekannt.
In der Ausstellung sind Fälschungen von Münzen und Papiergeld aus zwei Jahrtausenden zu sehen: Originale
Fälscherutensilien, eine Druckplatte für das britische Pfund der „Operation Bernhard“, die erste in Österreich
entdeckte Euro-Fälschung oder der Fund von Werfen mit seinen 1020 verfälschten Münzen aus dem 16.Jh.,
bilden besondere Highlights. Die Gegenüberstellung von Original und Fälschung ermöglicht direkte
Vergleiche und gibt Einblicke in den technologischen Wettstreit zwischen Banknotendruckern und Fälschern.
Die Bekämpfung von Falschgeld bzw. die Prävention war stets ein wesentliches Anliegen der Prägeanstalten
und Notenbanken. Heute setzt man dabei vor allem auf die Information der Bevölkerung und Verbesserungen beim
Fälschungsschutz, um Fälschern technisch immer einen Schritt voraus zu sein.
Die selten gezeigten einschlägigen Sammlungsobjekte der OeNB wurden für die Ausstellung durch Leihgaben
des Österreichischen Bundeskriminalamts, von EUROPOL (Den Haag), dem Institut für Numismatik und Geldgeschichte
der Universität Wien, dem Archäologischen Park Carnuntum, dem Münzkabinett des Kunsthistorischen
Museums, der Österreichischen Nationalbibliothek, dem Österreichischen Staatsarchiv, dem Wiener Kriminalmuseum,
dem Stadtarchiv Steyr sowie dem Stadtarchiv und dem Stadtmuseum Wiener Neustadt und privater Leihgeber ergänzt.
Öffnungszeiten des Geldmuseums
Dienstag und Mittwoch von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr
Donnerstag von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Freitag von 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr
Samstag bis Montag, an Feiertagen sowie am 24.12. und 31.12. Geschlossen
Eintritt frei, Workshops und Führungen kostenlos
Oesterreichische Nationalbank, Geldmuseum, Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien
|