Verleihung des Tiroler Volkskulturpreises 2013
Innsbruck (lk) - Kulturlandesrätin Beate Palfrader überreicht den mit 5.000 Euro dotierten Tiroler
Volkskulturpreis 2013 an Florian Pedarnig. Die Verleihung findet am 18.03. im Landhaus statt. Das Land Tirol würdigt
mit der Auszeichnung das Lebenswerk des vielseitigen Musikers, Komponisten und Kapellmeisters.
„Florian Pedarnig hat die Blasmusik und die Volksmusikszene in Tirol über viele Jahre geprägt und sich
insbesondere für die echte, überlieferte Volksmusik abseits des Kommerzes eingesetzt“, betont LRin Palfrader.
Rund 50 Werke für Blasorchester, Bläsergruppen, Saitenmusik und „Tanzlmusig“ stammen aus der Feder des
gebürtigen Osttirolers. Sein Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ wurde weit über die Landesgrenzen hinaus
bekannt.
„Florian Pedarnig bewahrte das Osttiroler Hackbrett vor dem Vergessen, indem er sich dafür einsetzte, dass
das in der alpenländischen Volksmusik einzigartige Instrument wieder gebaut und gespielt wird“, erklärt
die Landesrätin. Wiederbelebung erfährt das Osttiroler Hackbrettspiel unter anderem beim alle zwei Jahre
stattfindenden Iseltaler Hackbrettlertreffen, das Pedarnig vor 35 Jahren gründete.
Der Tiroler Volkskulturpreis dient der Förderung, Bewahrung und Weiterentwicklung der Tiroler Volkskultur.
Mit dem Preis würdigt das Land seit 2009 ein Gesamtwerk oder herausragende Einzelleistungen auf den Gebieten
der Volkskultur sowie der Heimat- und Brauchtumspflege. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben.
Florian Pedarnig wurde am 16. Februar 1938 als zehntes von 16 Kindern in Schlaiten/Osttirol geboren. Er
wuchs auf einem Bauernhof auf und absolvierte die Landwirtschaftsschule in Lienz. Den ersten Musikunterricht erhielt
Pedarnig als Zwölfjähriger im Fach Klarinette. Bereits mit 17 Jahren wurde er Kapellmeister seiner Heimatgemeinde.
Während des Studiums am Konservatorium der Stadt Innsbruck – Waldhorn, Kontrabass, Theorie – spielte Pedarnig
vier Jahre bei der Brigademusik Tirol. Nachdem er 1963 die Reifeprüfung am Konservatorium in Innsbruck absolvierte,
trat er nach erfolgreichem Probespiel in das Innsbrucker Symphonieorchester ein. Dort war er bis zur seiner Pensionierung
im Jahr 1998 als Kontrabassist tätig. Florian Pedarnig war von 1964 bis 1975 Kapellmeister-Stellvertreter
der Stadtmusikkapelle Wilten, von 1973 bis 1986 Kapellmeister der Bundesbahnmusik Innsbruck, von 1980 bis 1986
Landeskapellmeister des Tiroler Blasmusikverbandes mit gleichzeitiger Lehrverpflichtung beim Lehrgang für
Blasorchesterleitung des Tiroler Blasmusikverbandes am Konservatorium der Stadt Innsbruck, von 1982 bis 1985 Kapellmeister
der Rettenberger Musikkapelle Kolsass und von 1988 bis 1992 Kapellmeister der Postmusik. 1973 trat Pedarnig als
Vorstandsmitglied in den Tiroler Volksmusikverein ein und von 1976 bis 2007 war er Juror beim großen „Alpenländischen
Volksmusikwettbewerb“ in Innsbruck. Das symphonische Blasorchester des Tiroler Landeskonservatoriums leitete er
von 1993 bis 1998. 1979 gründete der Musiker die Tiroler Musizierwoche, die 2013 bereits zum 33. Mal in Rotholz
stattfinden wird. Für kurze Zeit war er hauptamtlicher Spartenleiter für Volks- und Blasmusik und später
freier Mitarbeiter des ORF Radio Tirol. Pedarnig lebt seit 1991 in Kolsassberg bei Wattens und ist seit 1994 abwechselnd
Chorleiter oder Chorleiterstellvertreter in der Pfarre Kolsass/Kolsassberg, wo er zusätzlich für die
„Kolsasser Anklöpfler“ musikalisch verantwortlich ist.
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