Zwei Giganten der Wiener Klassik im musikalischen Dialog: "Haydn
& Beethoven" ist das Motto Internationalen Haydntage 2013.
Eisenstadt (magistrat) - Mit dem vielversprechenden Motto „Haydn & Beethoven“ warten die Internationalen
Haydntage 2013 in ihrer 25. Saison auf. Zum Jubiläum stellt Intendant Walter Reicher Joseph Haydn einen ebenbürtigen
musikalischen Gesprächspartner zur Seite: dessen Schüler Ludwig van Beethoven. Ihre OEuvres bieten genügend
Erzählstoff, um das Publikum vom 5. bis 22. September 2013 eine Woche länger als gewöhnlich aufs
Beste zu unterhalten.
Festivalgeschichte
Seit ihrer Gründung haben sich die Haydntage als eine renommierte Marke im internationalen Festivalgeschehen
etabliert. Besucher aus der ganzen Welt kommen im September in die burgenländische Landeshauptstadt, um Joseph
Haydns Musik an den Originalschauplätzen in und um Schloss Esterházy zu erleben.
Der reiche Erfahrungsschatz aus einem Vierteljahrhundert Festivalgeschichte ist Grundlage und zugleich Herausforderung
für Intendant Reicher, die Internationalen Haydntage erfolgreich in die Zukunft zu führen. Neben einem
Programm, das die Besucher nur in Eisenstadt zu hören bekommen, von Künstlern, denen Haydns Musik ein
Anliegen ist, geht das Festival immer wieder neue Wege, um den Blick auf Haydns Schaffen lebendig zu halten und
neue Sichtweisen zuzulassen. Ausstellungen, wissenschaftliche Symposien, Videoübertragungen und Livestreams
von Konzerten zeugen von dieser Aufgeschlossenheit.
"Haydn & Beethoven"
Im Jahr 1790 begann der musikalische Dialog zwischen Ludwig van Beethoven und Joseph Haydn, als Haydn auf seinem
Weg nach London in Bonn der junge Beethoven vorgestellt wurde. Zwei Jahre später zog es Beethoven nach Wien,
um bei Haydn Unterricht zu nehmen. In dieser Zeit hielt sich Beethoven auch bei seinem Lehrer in Eisenstadt auf.
An seinem Lehrer und Förderer konnte sich der „junge Wilde“ reiben und abarbeiten und schließlich zum
Dritten im Bunde der Wiener Klassik avancieren.
Das Programm der 25. Internationalen Haydntage ist geleitet vom musikalischen Dialog dieser beiden Komponisten,
der oft einvernehmlich, kongenial, gelegentlich mehr als Streitgespräch erscheint oder aber der Jüngere
spricht aus, was der Ältere „nur“ dachte. Es erlaubt dem Besucher vielfältige Vergleiche zwischen dem
Schaffen des berühmten Lehrers und seines Meisterschülers.
Konzertprogramm
Eine ausgesuchte Mischung aus Debütanten und bereits bekannten Gästen unter den internationalen Haydnexperten
hat Walter Reicher nach Eisenstadt einladen können:
Maestro Adam Fischer – seit Beginn Fixstarter bei den Haydntagen, ohne den dieses Jubiläum gar nicht zu
denken wäre – führt die beiden „Gesprächspartner“ in ihrem symphonischen Werk zusammen. Gemeinsam
mit seiner Österr.-Ung. Haydn Philharmonie stellt er in sechs Konzerten (5.9./7.9./11.9./13.9./15.9.) alle
neun Beethoven-Symphonien solchen aus Haydns Spätwerk gegenüber.
Unter der Leitung des Geigenstars Julia Fischer – zum ersten Mal bei den Haydntagen – wird die Academy of St Martin
in the Fields, eines der ersten internationalen Ensembles die bei den Haydntagen auftraten, am 6.9. konzertieren.
Ihr Debüt geben ebenfalls die Violinvirtuosen Mirijam Contzen (12.9.) und Christian Tetzlaff, der am 18.9.
unter der Leitung von Publikumsliebling Giovanni Antonini vom Kammerorchester Basel begleitet wird.
Das Klavier, als Lieblingsinstrument sowohl von Haydn als auch Beethoven, bestimmt die Konzertprogramme von Anima
Eterna mit Jos van Immerseel (14.9.), Paul Badura-Skoda (7.9.) und Viviana Sofronitsky (14.9.), die gleich mit
drei Hammerklavieren nach Eisenstadt reist, um ihren Zuhörern neue Hörerlebnisse zu bieten. Die Pianistin
und Echopreisträgerin Ragna Schirmer spielt zum ersten Mal im Haydnsaal (10.9.), nämlich Klavierkonzerte
aus Haydns und Beethovens Feder.
Zum wiederholten Male gastieren die Haydnexperten der Heidelberger Sinfoniker unter der Leitung von Thomas Fey
am 8.9. in Eisenstadt. Sol Gabetta, die sympathische wie gefeierte Cellistin, widmet sich am 20.9. Beethovens Cellosonaten;
dessen Liedern verschreibt sich die Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager mit dem kongenialen Pianisten Helmut
Deutsch am Folgetag (21.9.) Zum Abschluss des Festivals betritt Startenor Michael Schade das Konzertpodium im Haydnsaal
(22.9.).
Haydns nahezu unnachahmliche Größe zeigt sich in seinen Oratorien. Zwei Spezialisten für Alte Musik
widmen sich dieser Gattung zum Jubiläum: Dirigent Trevor Pinnock präsentiert gemeinsam mit Marlis Petersen,
Werner Güra und Florian Boesch an der Seite des Salzburger Bachchores und des Mozarteumorchesters Salzburg
„Die Jahreszeiten“ (17.9). Das L´Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Michi Gaigg gibt mit namhaften
Solisten und dem Wiener Kammerchor „Die 7 Worte“ (19.9.).
Rahmenprogramm
Ganz dem Festspiel-Gedanken der ersten Stunde folgend, ein Thema unter vielen verschiedenen Aspekten möglichst
vielfältig darzustellen – haben die Internationalen Haydntage 2013 zusätzliche Programmschwerpunkte:
Der Haydnsaal wird erstmals zum Kinosaal, in dem zwei Dokumentarfilme am 16. September den Biographien und dem
Schaffen Haydns und Beethovens nachgehen. Am selben Tag vormittags kommen in der bereits dritten Schülermatinee
für Volksschüler aus dem gesamten Burgenland die jüngsten Zuhörer auf ihre Kosten.
Während der Festspielzeit begleitet die Ausstellung „Ask for Haydn – Blicke aus der Gegenwart“ im Projektraum
der Landesgalerie Burgenland das musikalische Programm aus Sicht der zeitgenössischen bildenden Kunst. Diese
Schau wird in Zusammenarbeit mit der Galerie Hilger Wien konzipiert und ist im Anschluss im Österreichischen
Kulturforum in Washington zu sehen. Auf dem von den Haydn Festspielen Eisenstadt, der Internationalen Joseph Haydn
Privatstiftung und der Burgenländischen Kulturabteilung veranstalteten musikwissenschaftlichen Symposium „Haydn
& Die Künste“, diskutieren vom 16. bis 18. September internationale Wissenschaftler im HaydnZentrum Eisenstadt.
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