Michael Haneke erhält Preis für humanistische Altersforschung
Wien (rk) - Michael Haneke, Christoph Waltz und Stefan Ruzowitzky - alle drei durften ihn bereits in den
Händen halten: den Academy Award, besser bekannt unter dem Namen Oscar, der jährlich für die besten
Filme des Vorjahres verliehen wird. Neben den Golden Globes, den Filmfestspielen von Cannes, Venedig oder Berlin
sowie dem Europäischen Filmpreis ist der Oscar das deutlichste Zeichen dafür, dass im letzten Jahrzehnt
österreichische Filmproduktionen vermehrt ausgezeichnet wurden.
Die Qualität und Professionalität der österreichischen FilmemacherInnen, KünstlerInnen und
SchauspielerInnen hat beständig zugenommen. Dazu hat sich auch im Bereich der Filmförderung strukturell
einiges getan. "Wir leisten mit der Wiener Filmförderung einen Beitrag und stellen jährlich 11,5
Millionen Euro zur Verfügung. Damit sind wir einer der größten regionalen Filmförderer in
Europa", hielt dazu Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny fest. Neben der Projektentwicklung, Kinoförderung
und Fernsehproduktionen wird vor allem die Herstellung von Kinofilmen vom Filmfonds Wien unterstützt. Bei
den Kriterien, ob ein Film unterstützt wird oder nicht, geht es vor allem um dessen Qualität, also die
kulturelle, wirtschaftliche und künstlerische Bedeutung.
Haneke als Seriensieger
Zu den größten Filmerfolgen der letzten Jahre zählen "Die Fälscher" von Stefan Ruzowitzky,
"Atmen" von Karl Markovics sowie "Paradies: Glaube" von Ulrich Seidl. Aber vor allem Michael
Haneke hat sich mit seinen Filmen "Die Klavierspielerin", "Caché", "Das weiße
Band" und "Liebe" den Status eines Seriensiegers erarbeitet. Neben vier Auszeichnungen beim Filmfestival
in Cannes gewann der Wiener dreimal den Europäischen Filmpreis, zweimal den Golden Globe Award und den Oscar
für den besten fremdsprachigen Film. Nicht zuletzt deshalb ehrt die Stadt Wien den Ausnahmeregisseur mit einem
speziellen Haneke-Schwerpunkt am 20.03.2013:
Das Votivkino zeigt als einziges Kino der Stadt um 15.30 Uhr "Amour" / "Liebe" anlässlich
Hanekes Oscar-Triumphs zum ermäßigten Preis in der Originalfassung mit Untertitel sowie die Dokumentation
"Michael H. - Profession: Director" in der Regie von Yves Montmayeur.
Um 19.00 Uhr im Festsaal des Wiener Rathauses: Überreichung des "Wiener Preises für humanistische
Altersforschung" der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie an Michael Haneke
als Würdigung für die qualitätsvolle Auseinandersetzung mit Lebensbedingungen der älteren Generation.
Unmittelbar daran im Anschluss führt Haneke im Rahmen der "Wiener Vorlesungen" mit dem Direktor
des Filmmuseums, Alexander Horwath, ein Gespräch über "Film und Kino". "Michael Haneke
hat den Olymp erreicht: Mit dem Oscar für den besten nicht-englischen Film bricht er alle Rekorde", hielt
Wiens Kulturstadtrat Mailath-Pokorny fest, "Haneke ist immer unbeirrt seinen künstlerischen Weg gegangen,
unabhängig von kurzlebigen Moden und Trends. Er widmet sich universellen und zeitlosen Themen, die uns alle
betreffen können. Zudem hat Haneke eine eigene Filmsprache entwickelt, die auf der ganzen Welt verstanden
wird."
Wien als "Österreichs Hollywood"
Alle genannten Filme wurden durch den Filmfonds Wien unterstützt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die
internationale Bedeutung Wiens im Bereich des Filmschaffens zu stärken. Ein Unterfangen, das nun erste Früchte
trägt, wie man an den ausgezeichneten Filmen erkennen kann. Aber auch die Wiener Wirtschaft profitiert von
diesem Trend, immerhin arbeiten rund 7.000 Personen in der österreichischen Filmbranche, die sich vor allem
auf Wien konzentriert.
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