Wien (ikg) - Der Kultusvorstand der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) hat in seiner Sitzung vom 13.03. einstimmig
die Rückgabe von zwei Gemälden aus der ehemaligen Sammlung des Malers Wilhelm Viktor Krausz beschlossen.
Es handelt sich dabei um eine von einem unbekannten Künstler stammende Männerstudie sowie um das Bild
"Landschaft mit Heuhaufen" von Wilhelm Viktor Krausz.
Die Gemälde aus dem Eigentum von Wilhelm Viktor Krausz waren von der Verwaltungsstelle für jüdisches
Umzugsgut (kurz: Vugesta) entzogen und verwertet worden. Zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt kamen diese
Bilder als "jüdisches Restvermögen" an die Israelitische Kultusgemeinde Wien und befinden sich
seither in der Sammlung der IKG Wien im Jüdischen Museum Wien. Das Jüdische Museum ist ein Museum der
Stadt Wien, das u.a. als Leihgabe eine Sammlung der IKG beherbergt. Vor zwei Jahren ist es gelungen nachzuweisen,
dass Wilhelm Viktor Krausz der Voreigentümer der beiden Gemälde war.
Nach der Rückgabe des Bildes von Jehudo Epstein (Italienische Landschaft) im Herbst 2012 an dessen Erben ist
dies nun die zweite Rückgabe, die die IKG Wien auf freiwilliger Basis aus moralischen Gründen sowie um
den historischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen, durchführt. Die IKG Wien hatte aufgrund eigener Forschungen
festgestellt, dass es sich bei dem Gemälde von Jehudo Epstein um ein entzogenes Bild handelt. Rückgaben
aus der Sammlung der IKG kann nur diese selbst beschließen und wurden nicht, wie irrtümlich in den Medien
dargestellt, vom Jüdischen Museum Wien recherchiert und restituiert.
Die Vorgangsweise der IKG Wien hat nunmehr das Jüdische Museum dazu bewogen, endlich die zahlreichen in der
Sammlung des Jüdischen Museums befindlichen Bilder von Jehudo Epstein zu erforschen. Wir hoffen, dass es auch
in diesen Fällen zur Restitution an die Erben kommt.
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