Mehr als vier Millionen gefahrene Kilometer und über 120.000 Tonnen Salzverbrauch – Durchschnittlich
40 Schneefalltage wurden in mehr als 200.000 Einsatzstunden bewältigt
Wien (asfinag) - Für die Mitarbeiter der 43 ASFINAG Autobahnmeistereien neigt sich der heurige Jahrhundert-Winter
langsam dem Ende entgegen. An rund 40 Tagen hieß es im Akkord: Streuen, Räumen, Auftanken und wieder
raus auf die Strecke. "Diese stärksten Schneefälle der letzten 30 Jahre, waren eine enorme Herausforderung.
Wir haben in diesem Winter mit den mehr als vier Millionen gefahrenen Kilometern unglaubliche 91 Mal die Welt umrundet",
sagt Josef Fiala, Geschäftsführer der ASFINAG Service GmbH. Insgesamt waren 1.400 Mitarbeiter bisher
in über 200.000 Einsatzstunden rund um die Uhr mit den Winterdienst-Lkws unterwegs. 123.000 Tonnen Streusalz
wurden bis dato heuer schon verstreut. Für eine verlässliche Entscheidungsgrundlage wann wie viel und
in welcher Zusammensetzung gestreut wird, liefern mehr als 300 Glättemeldeanlagen spezielle Daten der Fahrbahnoberfläche.
Fiala dazu: "Diese Infrastruktur in Kombination mit ausgeklügelter GPS-Technik in den 420 Winterdienstfahrzeugen
sind der Garant dafür, dass immer unter dem Aspekt der Sicherheit ein wirtschaftlicher Streumitteleinsatz
erfolgt." Viel Schnee und wenige Sonnenstunden sind heuer dafür verantwortlich, dass der Salzverbrauch
bereits jetzt weit über dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 92.000 Tonnen angelangt ist. "Scheint
die Sonne und die Fahrbahn trocknet, muss nicht gestreut werden. Aber feuchte Fahrbahnen sind im Winter ohne Streuung
ein hohes Sicherheitsrisiko", betont Josef Fiala.
Positive Bilanz trotz hoher Schneemengen
Der üblicherweise schneeärmere Osten rund um Wien verzeichnete heuer bis dato insgesamt 34 ausgiebige
Schneefalltage. Dabei fordern vor allem achtspurige Autobahnabschnitte, Steigungsstrecken von mehr als fünf
Prozent, das starke Verkehrsaufkommen und der hohe LKW-Anteil die Autobahnmeistereien in Wien, Niederösterreich
und dem Burgenland. Aber nicht nur Ostösterreich wurde von der weißen Pracht heimgesucht. Auch der steirische
Packabschnitt auf der A 2 Süd Autobahn mit Höchstschneemengen von bis zu 70 cm hielten die Männer
der zuständigen Autobahnmeisterei Unterwald auf Trab. Ebenfalls in der Steiermark auf der A 9 Phyrn Autobahn
wurden knapp 90 cm Neuschnee innerhalb von elf Stunden gemessen. Trotz der extremen Schneefälle in ganz Österreich
hielten sich die unfallbedingten Ereignisse jedoch in einem überschaubaren Rahmen. Über das ASFINAG Ereignismanagement
wurden beispielsweise im Zeitraum von Jänner bis Februar an den Schneefalltagen im Durchschnitt drei Unfälle
mehr gemeldet als an Tagen ohne Schneefall. Insgesamt wurden in dieser Zeit rund 130 Unfallereignisse abgewickelt.
Josef Fiala zieht daher eine grundsätzlich positive Bilanz: "So ein Winter lässt sich nur im Teamwork
zwischen den Autofahrern und der ASFINAG gut über die Bühne bringen. Es war erfreulich zu sehen, dass
viele Autofahrer angepasst und mit guter Winterausrüstung unterwegs waren. Wir haben heuer aber auch sehr
deutlich erlebt, wie schnell die schlechte Ausrüstung Einzelner zum Nachteil der großen Menge werden
kann."
Der Fire Storm hat sich bewährt
Fiala zum Probeversuch der Heiß-Sole-Streuung: "Mehr als 2.000 Kilometer legte der Fire Storm heuer
bereits zurück. Und das mit ausgezeichnetem Erfolg". Bereits im zweiten Jahr läuft der Versuch die
konventionelle Salz-/Sole Streuung mittels heißer Flüssig-Hochdruckstreuung zu unterstützen. Auf
der "Gebirgsautobahn" A 21 mit sechsprozentigen Steigungsstrecken und 20 Prozent Schwerverkehr, hat der
Fire Storm vor allem in heiklen Situationen bewiesen was er kann. "Bleibt ein Lkw auf einer Steigungsstrecke
erst einmal stehen, schaffen es bei Schneefall die wenigsten von alleine wieder anzufahren. Mit den individuell
einstellbaren Hochdruckdüsen des Fire Storms haben wir einen breiten Streuradius. Das heißt wir können
zwischen den stehenden Lkws den Schnee "wegschmelzen" und damit die Weiterfahrt ermöglichen."
Zum Alltagseinsatz wird der Fire Storm jedoch nicht auf allen Autobahnen und Schnellstraßen kommen. Fiala
abschließend dazu: "Diese Art der Streuung ist als "Feuerwehr-Einsatz" bei Starkschneefällen
sehr hilfreich. Zur vorbeugenden Streuung oder auch für normale Streueinsätze jedoch nur bedingt einsetzbar".
High-Tech Geräte und andere Verbesserungen
Fahrbahn ist nicht gleich Fahrbahn. Brücken speichern Feuchtigkeit anders als Fahrbahnen mit festem Untergrund.
Damit also auch innerhalb sehr kurzer Abstände die individuell optimale Salzmenge gestreut wird, hat die ASFINAG
Infrarot-Sensoren im Einsatz. Mit deren Hilfe wird punktuell die Streumenge innerhalb weniger Sekunden automatisch
umgestellt. Die Infrarot-Sensoren im LKW messen laufend die Feuchtigkeit der Fahrbahn und regeln so die Streuung
noch genauer. Zusätzlich zu technischen Highlights, bringen aber auch andere Optimierungen positive Ergebnisse
im Winterdienst. Das sind unter anderem kürzere Räumabschnitte, präventive Maßnahmen wie die
Bereitstellung von Bergefahrzeugen und der Einsatz von externen Frächtern zur Spitzenabdeckung sowie optimierte
Abläufe im ASFINAG Ereignismanagement. Unterstützt werden die Autobahnmeistereien im Winter zusätzlich
durch die acht ASFINAG Verkehrsüberwachungs-Zentralen. Auch der Ausbau von Verkehrsbeeinflussungsanlagen zur
schnellen und direkten Kundeninformation hat Anteil am Erfolg der Gewährleistung der Sicherheit und der Streckenverfügbarkeit.
|