Großer Diagonale-Schauspielpreis 2013: Maria Hofstätter
Graz (diagonale) - Mit der österreichischen Erstaufführung von Ulrich Seidls Paradies: Hoffnung
eröffnete am Abend des 12.03. die 16. Diagonale in Graz. Neben dem Regisseur waren auch die beiden Hauptdarsteller/innen
Melanie Lenz und Joseph Lorenz sowie zahlreiche weitere Mitglieder der Filmcrew bei der Premiere anwesend. Prominenz
aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur füllte die Helmut-List-Halle bis auf den letzten Platz.
Ausgehend von den überwältigenden Erfolgen einiger österreichischer Filme in den letzten Monaten
widmete sich Festivalleiterin Barbara Pichler in ihrer Eröffnungsrede der zentralen Frage, wie sich Erfolg
und untrennbar damit verbunden Wertschätzung definieren lassen. Pichler plädierte dafür, sich als
Gesellschaft einer Offenheit zu verschreiben, die sich nicht durch zu eng festgeschriebene Definitionen von Erfolg
einschränken lässt. Darauf aufbauend sollten auch Förderinstitutionen ihre Aufgabe in der Bewahrung
der Vielfalt erfüllen. „Die Diagonale sehe ich als einen der vielen notwendigen Orte, an dem unterschiedliche
Filme nebeneinander stehen können, an dem es auf die Frage, was wir uns vom Kino wünschen, auch unterschiedliche
Antworten geben kann und soll, an dem man darüber produktiv streiten kann, ohne damit eine grundsätzliche
Wertschätzung in Frage zu stellen“, so Barbara Pichler.
In Kooperation mit der VDFS hat die Diagonale bereits zum Startschuss des Festivals einen viel beachteten Preis
vergeben. Maria Hofstätter wurde mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für ihre Verdienste um
die österreichische Filmkultur ausgezeichnet. Die gebürtige Oberösterreicherin nahm den Preis, ein
von dem renommierten Künstler Herbert Brandl gestiftetes Drehbild, persönlich entgegen. Hofstätter
zeigte sich in ihrer Dankesrede überrascht, aber umso mehr erfreut über die Entscheidung der Jury und
bezeichnete die Diagonale als wichtigen Ort der Filmkultur. Mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis erfuhr
ihre von herausragenden Rollen in Film und Fernsehen geprägte Schauspielkarriere ihre erste offizielle Würdigung
in Österreich.
Schauspieler und Jurymitglied Michael Fuith zitierte in seiner Laudatio einige Wegbegleiter/innen Maria Hofstätters,
darunter Ulrich Seidl: „Sie ist uneitel und demütig ihrer Schauspielkunst gegenüber, klug genug zu wissen,
dass das Scheitern an einer Rolle immer allgegenwärtig ist. Und vielleicht ist sie gerade deswegen so eine
grandiose Schauspielerin, weil sie zuallererst Mensch ist und dann erst Schauspielerin.“
Das Festival des österreichischen Films läuft noch bis 17. März und präsentiert die ganze Bandbreite
österreichischen Filmschaffens mit einer Vielzahl von Uraufführungen und Österreich-Premieren. Im
Rahmen der Diagonale-Preisverleihung am 16. März im Orpheum Graz werden neben den beiden Diagonale-Schauspielpreisen
auch Österreichs höchstdotierte Filmpreise vergeben.
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