Österreichische KMU deutlich positiver als der EU-Schnitt - KMU europaweit besseren Zugang
zu Liquidität gewährleisten und Bürokratieabbau vorantreiben
Wien (pwk) - "Europas KMU sind damit konfrontiert, dass sich der latente Abwärtstrend weiter fortsetzt.
Wie die aktuelle Umfrage der UEAPME (Europäischer Dachverband der kleinen und mittleren Unternehmen) zeigt,
liegt der KMU-Geschäftsklimaindex in der EU bereits seit 2 Jahren unter der 70-Punkte-Linie, welche als Schwelle
für ein neutrales Geschäftsklima steht", betonte der Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung
der WKÖ, Christoph Schneider, am 12.03. Das Geschäftsklima innerhalb der EU zeige dabei nur geringere
Unterschiede zwischen den Kernländer und den Peripheriestaaten der Eurozone (PIIGS). Die Erwartungen für
das 1.Halbjahr 2013 gehen von einer Bodenbildung aus, so Schneider, "wobei Umsätze und Investitionen
nach wie vor überwiegend negativ eigenschätzt werden".
Die deutlich positivere Entwicklung der Finanzmärkte spiegle sich damit noch nicht in der Realwirtschaft wider.
Die nach wie vor nur verhaltenen Investitionsabsichten der europäischen KMU seien ein Indiz für das noch
bestehende Maß an Ungewissheit, mit dem europäische KMUs momentan konfrontiert sind. Verschärft
werde die Situation durch die leicht anziehenden Kreditrichtlinien in Europa, analysiert der WKÖ-Experte.
Jene KMUs, die am meisten unter der gegenwärtigen Situation leiden, sind die sogenannten Kleinstunternehmer
(unter 10 Beschäftigte). Branchenmäßig trifft es vor allem die Unternehmen, die von der schleppenden
Binnennachfrage des Euroraumes abhängen, vor allem kleine Unternehmen im Dienstleistungs- und Baubereich.
Die Performance der mittleren Unternehmen ist traditionell in der Umfrage besser. Allerdings zeichnet sich bei
der erwarteten Auftragslage ein leichter Aufwärtstrend ab. Kann dieser realisiert werden, ist mit einem optimistischeren
Ergebnis auf Ebene der Umsätze im kommenden Halbjahr zu rechnen.
Österreichischen KMU: Weiterhin Rekord im Außenhandel erwartet
"Positiv ist, dass die heimischen KMU deutlich positivere Aussichten aufweisen als der europäische Durchschnitt.
Das Vertrauen der österreichischen Unternehmen in ihre eigene Stärke und Wettbewerbsfähigkeit ist
aber - zu Recht - groß. Trotz eines schwierigen europäischen Umfeldes erwarten die heimischen Unternehmen,
weiterhin ein solides Expansionstempo der Exporte. Wir erwarten für das Gesamtjahr 2013 einen neuen Rekord
der Außenhandelsaktivität", so Schneider.
Vertrauensbildende Maßnahmen sowie die konsequente Fortführung der Strukturreformen seien jedenfalls
notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen KMU zu gewährleisten. Denn diese sind das
Rückgrat der europäischen Wirtschaft und beschäftigen in 21 Millionen Betrieben 87 Millionen Mitarbeiter.
"Nur durch unternehmensfreundliche und nachhaltige Systeme kann eine Stimmungswende eingeleitet werden. Sowohl
auf europäischer als auch österreichischer Ebene sind Anreize nötig, um KMU den Zugang zu Liquidität
zu erleichtern. Für Europa gilt es zudem die bürokratischen Belastungen für KMU geringer zu halten,
wie im Small Business Act festgehalten, so Schneider abschließend.
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