Armutsreduktion als vorrangiges Ziel der nachhaltigen Entwicklungsziele
Wien (bmeia) - Im Rahmen des entwicklungspolitischen Jour Fixe lud Staatssekretär Reinhold Lopatka
zu einem breiten Diskussionsprozess über die wichtigsten entwicklungspolitischen Themen der kommenden Jahre.
„Österreich hat in Europa eine Vorreiterrolle, wenn es um die Einbindung der Zivilgesellschaft bei der Ausarbeitung
der sogenannten Nachhaltigen Entwicklungsziele geht. Das hat mir auch der Kommissar für Entwicklung Andris
Piebalgs bei unserem letzten Arbeitsgespräch in Dublin bestätigt“, hielt Staatssekretär Reinhold
Lopatka fest. Im Rahmen der Rio+20 Konferenz wurde 2012 die Ausarbeitung sogenannter Nachhaltiger Entwicklungsziele
(SDGs) beschlossen, die die Bereiche Wirtschaft, Soziales und Umwelt umfassen sollen. Diese SDGs ergänzen
damit die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs), die 2015 auslaufen. „Die meisten MDGs werden bis 2015 leider nicht
in allen Regionen der Welt erreicht werden. Dennoch ist der bisher eingeschlagene Weg richtig“, so Staatssekretär
Lopatka. Zumindest konnte die extreme Armut um die Hälfte verringert werden und der Anteil der Menschen, ohne
zuverlässigen Zugang zu Trinkwasserquellen wurde halbiert.
Österreich tritt auf internationaler und auf europäischer Ebene nachdrücklich für eine aktive
Beteiligung der Zivilgesellschaft bei der Erarbeitung der Post-2015-Agenda ein. „Ich habe zu diesem Jour Fixe eingeladen,
weil auch national eine solche Einbindung der Zivilgesellschaft erforderlich ist“, so Lopatka weiter. Der Diskussionsprozess
hat zum Ziel, eine umfassende österreichische Position zu erarbeiten, die bei den kommenden Verhandlungen
auf Ebene der Vereinten Nationen sowie der Europäischen Union eingebracht werden wird.
„Armutsreduktion muss weiterhin das vorrangige Ziel des neuen Rahmenwerks sein“, zeigte sich Lopatka überzeugt.
Er strich hervor, dass die Hauptverantwortung für ihre eigene Entwicklung bei den jeweiligen Staaten läge,
betonte aber auch den Beitrag den Regierungen, die Zivilgesellschaft und die Privatwirtschaft leisten können.
Auf internationaler Ebene soll eine zwischenstaatliche Expertengruppe bis Ende 2013 eine Strategie zur nachhaltigen
Entwicklungsfinanzierung erarbeiten.
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