Von der Hilfskraft zur Fachkraft - gemeinsame Initiative von waff und AMS Wien für Wiener
Unternehmen
Wien (waff) - Für Unternehmen, die ihre Hilfskräfte in Personalentwicklungsmaßnahmen einbeziehen
und damit höher qualifizieren wollen, gibt es ab 1. April ein gemeinsames Unterstützungsangebot von waff
(Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) und AMS Wien. Zusätzlich wird es Förderungen für
Sprachkurse geben. Die Fachkräfteinitiative von AMS und waff steht im Rahmen des Qualifikationsplans Wien
2020.
Ziel des von Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner initiierten Qualifikationsplans ist es, den Anteil von
Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss bis 2020 deutlich zu reduzieren. Denn sie werden es auf dem Arbeitsmarkt
in Zukunft noch schwerer haben, darin sind sich alle Wirtschaftsforscher einig. Dramatisch höhere Arbeitslosigkeit,
geringeres Einkommen, fehlende berufliche Entwicklungschancen sind nur einige der negativen Konsequenzen einer
fehlenden Berufsausbildung.
Der Qualifikationsplan richtet sich auch an Unternehmen: Sie sollen durch entsprechende Fördermodelle unterstützt
werden, das Potenzial formal gering qualifizierter MitarbeiterInnen zu nutzen, um ihren Fachkräftebedarf abzudecken.
Schon bisher konnte das AMS mit seinem Förderinstrumentarium Förderungen an Unternehmen für betriebliche
Schulungsmaßnahmen von Hilfskräften oder älteren ArbeitnehmerInnen gewähren. Durch ein neues
Förderangebot des waff, das die bestehenden Fördermöglichkeiten des AMS ergänzt, können
nun aber Lücken geschlossen werden. Ab Anfang April gibt es eine generelle Fördermöglichkeit für
Betriebe, wenn Hilfskräfte beruflich qualifiziert werden.
Meidlinger: "Gute Zusammenarbeit zwischen Wiener Sozialpartnern Garant für rasche Umsetzung von Initiativen
im Rahmen des Qualifikationsplan Wien 2020"
Für den Vorstandsvorsitzende des waff, Christian Meidlinger bringt die gemeinsame Fachkräfteinitiative
eine win win Situation, weil davon Unternehmen und MitarbeiterInnen in gleichem Maße profitieren. Sie sei
vor allem aber auch ein Beispiel für die gute und lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen den Wiener
Sozialpartnern, unterstreicht Meidlinger. "Diese hervorragende Kooperation zwischen den Arbeitgeber- und den
ArbeitnehmervertreterInnen in den Gremien des waff ist mir nicht nur ein besonders wichtiges Anliegen, sie ist
letztendlich auch der Garant für die rasche und erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen und Projekten im
Rahmen des Qualifikationsplans Wien 2020."
Meidlinger begrüßt in diesem Zusammenhang auch die Initiative von Bundesminister Rudolf Hundstorfer,
ein Fachkräftestipendium für ArbeitnehmerInnen mit geringer oder mittlerer Qualifikation einzuführen.
"Das ist ein weiterer wichtiger Schritt, um ArbeitnehmerInnen das Nachholen von Bildungsabschlüssen zu
ermöglichen und ein wichtiger Beitrag für bessere berufliche Entwicklungschancen von ArbeitnehmerInnen.
Wenn die gesetzlichen Regelungen zum Fachkräftestipendium mit 1. Juli in Kraft treten, wird deshalb der waff
für Wiener BezieherInnen eines Fachkräftestipendiums einen Zuschuss bis zu 3.000 Euro zu den Kurskosten
gewähren", so Meidlinger. "Und auch diese Maßnahme nützt nicht nur den ArbeitnehmerInnen,
sondern auch der Wiener Wirtschaft".
Draxl, Meißl: Fachkräftemangel? Die Lösung liegt häufig im Betrieb!
"Immer wieder klagen UnternehmerInnen über einen Fachkräftemangel. Dabei liegt die Lösung manchmal
ganz nahe, nämlich im eigenen Betrieb! Mit Hilfe unseres gemeinsamen Unterstützungsangebotes wollen wir
für die Unternehmen bewusst Anreize schaffen, auch Hilfskräfte in Personalentwicklungsmaßnahmen
einzubeziehen. Im Mittelpunkt steht dabei das Nachholen eines Lehrabschlusses oder einer vergleichbaren Ausbildung:
Aus Hilfskräften sollen Fachkräfte werden" erläutern AMS-Wien-Chefin Petra Draxl und waff Geschäftsführer
Fritz Meißl den Kern der gemeinsame Initiative. "Aber wir fördern auch Unternehmen, wenn es nicht
um das Nachholen eines Bildungsabschlusses geht. Uns ist generell wichtig, dass MitarbeiterInnen ohne abgeschlossene
Berufsausbildung die Möglichkeit zur innerbetrieblichen Weiterbildung erhalten und auch dafür gibt es
Geld vom AMS und vom waff."
Ein weiterer wichtiger Aspekt des gemeinsamen Förderangebots ist die Stärkung der Sprachkompetenz von
MitarbeiterInnen im Betrieb. Zukünftig können Unternehmen mit einer Förderung rechnen, wenn sie
MitarbeiterInnen mit maximal Pflichtschulabschluss den Besuch von Sprachkursen ermöglichen. Dabei gibt es
keine Einschränkungen: Deutsch, Englisch, Türkisch, Spanisch, usw., alles was die sprachlichen Fähigkeiten
von MitarbeiterInnen stärkt, ist kann gefördert werden. Aber auch besser qualifizierte MitarbeiterInnen
können davon profitieren: für sie gibt es Förderungen, wenn sie Deutschkurse besuchen.
Erstmals können aber auch Unternehmer und Unternehmerinnen selbst von den Förderungen des waff profitieren.
In Betrieben mit bis zu 10 Beschäftigten kann auch der "Chef" oder die "Chefin" eine Förderung
für den Besuch eines Deutschkurses erhalten. Dazu waff Geschäftsführer Meißl: "Schon
lange hat der waff einen Weiterbildungstausender für Wiener ArbeitnehmerInnen! Jetzt gibt es aber auch den
Weiterbildungstausender für Wiener UnternehmerInnen!"
Die Fakten zur Förderung von Personalentwicklungsmaßnahmen für Hilfskräfte mit höchstens
Pflichtschulabschluss
- Nachholen eines Lehrabschlusses (oder eines vergleichbaren Abschlusses): Der
waff kann Förderungen bis zu 3.000 Euro gewähren, vom AMS gibt es für seinen förderbaren Personenkreis
unter Umständen sogar noch höhere Förderungen.
- Andere berufsbezogene Weiterbildungsmaßnahmen einschließlich Sprachkurse
jedweder Art: Der waff kann Förderungen bis zu 1.000 Euro gewähren, auch in diesen Fällen gibt es
vom AMS für seinen förderbaren Personenkreis unter Umständen sogar noch höhere Förderungen.
Förderungen für die Verbesserung der Deutschkenntnisse:
- Für alle MitarbeiterInnen ab Lehrabschlussniveau: Der waff kann Förderungen
bis zu 1.000 Euro gewähren, vom AMS gibt es für seinen förderbaren Personenkreis unter Umständen
sogar noch höhere Förderungen.
- Für UnternehmerInnen in Betrieben mit maximal 10 Beschäftigten: Förderungen
durch den waff in der Höhe bis zu 1.000 Euro.
- Höherqualifizierte, die z.B. einen zweiten Lehrabschluss nachholen, werden
ebenfalls unterstützt.
Die AMS Förderung ergänzen und erweitern diese Möglichkeiten. "Für die Beschäftigung
von Menschen, die sehr lange einen Job gesucht haben oder aufgrund ihres Alters oder gesundheitlicher Einschränkungen
schwer zu vermitteln sind, hat das AMS Wien bereits jetzt sehr attraktive Förderungen. Wir freuen uns darauf,
den Personalverantwortlichen zeigen zu können, was alles möglich ist," so AMS Wien Landesgeschäftsführerin
Petrat Draxl."
Waff und AMS Wien wollen die Wiener Unternehmen mittels eines gemeinsamen Folders auf dieses kompakte Angebot aufmerksam
machen.
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