Startschuss für neue Vorsorgeinitiative für Herzgesundheit von Frauen im Burgenland
Eisenstadt (blms) - „Zonta Golden Heart“ nennt sich eine neue Vorsorgeinitiative, die sich der Förderung
der Herzgesundheit speziell für Frauen verschrieben hat. Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar und die beiden
Initiatorinnen Eva-Maria Kerjaschki, Obfrau, und Univ. Prof.in Dr.in Jeanette Strametz-Juranek von der Medizinischen
Universität Wien, Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates von „Zonta Golden Heart“, stellten das Projekt
bei einem Pressegespräch am 20.03. vor.
Geschlechterspezifische Unterschiede
Die häufigste Todesursache bei Frauen in Österreich sind nach wie vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen;
über deren Besonderheiten herrscht allerdings noch weitgehend Unkenntnis. Gehäuft tritt der Herzinfarkt
bei Frauen zwischen dem 57. und 67. Lebensjahr, bei Männern zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr, auf.
Laut dem aktuellen burgenländischen Gesundheitsbericht weisen Männer ein intensiveres Bewegungsverhalten,
Frauen dagegen ein deutlich gesünderes Essverhalten und ein gesünderes Trinkverhalten als Männer
auf. Das Bewusstsein um die Risikofaktoren ist ebenfalls verschieden ausgeprägt. „Deshalb müssen auch
die Angebote geschlechtsspezifisch sein“, so Rezar.
Klinische Studie als Grundlage
Grundlage für die Erstellung eines spezifischen Vorsorgeprogramms ist eine klinische Studie, so Prof.in
Dr.in Jeanette Strametz-Juranek, Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates von „Zonta Golden Heart“. Die Studie
soll geschlechterspezifischen Unterschieden bei Motivation, aktiv betriebener Vorsorge und dem Bewusstsein für
eigene Risikofaktoren auf den Grund gehen. 10.000 Männer und Frauen sollen einen anonymisierten Fragebogen
erhalten, auch BurgenländerInnen sind eingeladen, an der Studie teilzunehmen. Wichtig sei bei „Zonta Golden
Heart“, dass nicht mit Angstszenarien gearbeitet werde, so Strametz-Juranek: „Wir gehen einen neuen Weg, indem
wir die Vitalität und Lebensfreude in den Mittelpunkt stellen.“
Burgenland Vorreiter
„Wir wollen möglichst viele Frauen mit diesem Präventions- und Frühdiagnoseprogramm erreichen,
um die beträchtliche Mortalität der Herzkrankheiten zu verringern. Als erstes Bundesland beteiligt sich
das Burgenland an dieser Initiative und nimmt damit eine Vorreiterrolle ein. Wir freuen uns, mit dem Burgenland
diesen gemeinsamen Weg zu gehen“, so Obfrau Eva-Maria Kerjaschki. „Zonta Golden Heart“ wird in enger Zusammenarbeit
mit der Abteilung für Kardiologie der Medizinischen Universität Wien durchgeführt.
Bewusstseinsprozess in Gang bringen
In einem ersten Schritt sollen die Fragebögen verteilt werden. Geplant sind unter anderem Vorträge,
ein Gesundheitssymposium, ein Nordic Walking Day zum Weltherztag und die Abstimmung mit Programmen der Gebietskrankenkasse
und der burgenländischen Ärztekammer. Ein eigens aufgelegter Folder informiert über die Initiative.
Rezar will „Golden Heart“ auch im Projekt „Gesundes Dorf“ verankern. „Damit wollen wir einen breiten Bewusstseinsprozess
in Gang bringen. Ich möchte jetzt schon alle Frauen einladen, sich an der Aktion zu beteiligen“, so Rezar.
Weltweites Netzwerk
Die Vereinigung Zonta ist ein international agierendes Netzwerk von Frauen in verantwortlichen Positionen,
die sich weltweit für die Verbesserung der Stellung der Frau in rechtlicher, politischer und wirtschaftlicher
Hinsicht engagiert. Die Initiative „Zonta Golden Heart“ wurde 2012 ins Leben gerufen und erweitert die Ziele von
Zonta International um den Aspekt Gesundheit für Frauen. Zonta International hat konsultativen Status bei
der UNO und arbeitet intensiv mit der WHO und dem Europarat bei frauenunterstützenden Projekten zusammen.
Die Fragebögen zum Projekt sowie die Infofolder sind im Büro von Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar
erhältlich; die Fragebögen können auch von der Homepage von Zonta downgeloadet werden.
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