Verleihung des Menschenrechtspreises des
 Landes Steiermark

 

erstellt am
21. 03. 13
14.00 MEZ

Großer Festakt für Renate Schmidt vom Verein Wendepunkt in Leoben
Graz (lk) - Die Steiermärkische Landesregierung vergibt alle zwei Jahre den Menschenrechtspreis des Landes zur Ermutigung von Aktivitäten zur Durchsetzung, Entwicklung und Förderung der Menschenrechte und zur Würdigung von Leistungen auf diesem Gebiet. Diesen Preis überreichte Landeshauptmann Franz Voves am 20.03. im Rahmen eines Festakts im Weißen Saal der Grazer Burg an Renate Schmidt.

Schmidt gründete 2006 in Leoben den gemeinnützigen Verein Wendepunkt, der Menschen unterstützt, die am Rande unserer Gesellschaft stehen. Sie schuf die Wendepunkt Tagesstätte als Begegnungsort für all jene, die sonst nicht wissen, wo sie hin sollen. Zu ihren Gästen zählen Obdachlose, Haftentlassene, Drogen- und Alkoholsüchtige, psychisch Kranke und Einsame. Diesen Menschen wird täglich ein warmes Mittagessen, eine Möglichkeit zum Duschen und Wäsche waschen und zur Verwahrung von persönlichen Dingen gegeben. Juristische sowie Lebens- und Schuldnerberatung runden das Angebot ab. Wendepunkt Leoben ist ein gemeinnütziger, privater, überparteilicher und überkonfessioneller Verein, der zum Großteil durch Spenden finanziert wird. Mittlerweile gab es bereits über 30.000 Besuche, bis zu 20 Personen essen täglich im Wendepunkt.

„Neben der Basisversorgung und Grundsicherung ist es erklärtes Ziel von Frau Schmidt, die Persönlichkeit ihrer Gäste zu stärken. Darum hat sie eine familiäre, warme Atmosphäre geschaffen, in der die Begegnung von Mensch zu Mensch, ohne Berührungsängste, stattfinden kann. Den Gästen wird das Gefühl vermittelt, wichtig zu sein, ihnen wird eine Perspektive gegeben und man versucht, sie an einen Wendepunkt zu bringen, von dem aus sie neu starten können. Für dieses humanitäre Engagement bedanke ich mich bei Ihnen stellvertretend für alle Beteiligten und gratuliere herzlich zum verliehenen
Menschenrechtspreis 2012 des Landes Steiermark", so Landeshauptmann Franz Voves in seiner Laudatio.

Festredner und Dekan Helmut Konrad spannte den Bogen der Geschichte der Menschenrechte von Aristoteles über Jean-Jacques Rousseau bis hin zu Martin Luther King. „Das Ziel des Menschenrechtspreises des Landes Steiermark ist es, konkrete, unbürokratische Hilfe direkt vor Ort auszuzeichnen; und genau dafür steht die diesjährige Preisträgerin."

Schmidt bedankte sich mit einer bewegenden Rede: „Ich weiß, dass es in unserem Land viele Menschen gibt, die wertvolle Hilfe leisten – daher ist dieser Preis eine besondere Ehre für mich. Ich danke meiner Familie, die ein ganz besonderer Schatz für mich ist und meinem Team, dass ein Segen für mich und unsere Schützlinge ist. Ich will mich aber auch bei unseren Schützlingen bedanken, die ihr Vertrauen in uns setzen. Wenn man sich die Mühe macht, hinter die Fassaden dieser Menschen zu blicken, endeckt man oft wahre Schätze."

Stehende Ovationen für das beeindruckende Engagement dieser besonderen Frau gab es unter anderem von Landtagspräsident Franz Majcen, Landesrätin Bettina Vollath, der 2. Landtagspräsidentin Ursula Lackner, Landesamtsdirektor Helmut Hirt (er führte auch den Vorsitz der Jury bei der Vergabe des Preises), dem Doyen der Konsuln Johannes Hornig sowie von Landesrätin a. D. Anna Rieder.

 

 

 

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