Omütz / Wien (rk) - Eine hochrangige 30köpfige Delegation aus Olmütz/Tschechien bestehend aus
Umweltpolitikern und -experten der Region sowie Professoren und Studenten der Juridischen Fakultät der Universität
informierten sich in Wien über Umweltrecht und Umwelttechnologie. Geleitet wurde die Gruppe vom neu gewählten
"Landeshauptmann" (Hejtman) Jiri Rozboril, der die Bundeshauptstadt als seine erste offizielle Auslandsdestination
ausgewählt hat. An den Gesprächen nahmen auch die Leiterin der Botschaft der Tschechischen Republik Ivana
Cervenkova und der Direktor des Tschechischen Zentrums Martin Krafl teil.
In seiner Begrüßung nannte Gemeinderat und Landtagsabgeordneter Erich Valentin die regionale Kooperation
eine der wichtigsten Pfeiler der Umweltpolitik, einerseits hält sich die Umweltverschmutzung schließlich
nicht an Grenzen, andererseits ist sie ein wichtiges Instrument beim Umweltschutz und in der Durchsetzung gegenüber
Liberalisierungstendenzen auf europäischer Ebene. Den Ablauf von Umweltverträglichkeitsprüfungen
und die rechtlichen Grundlagen für die Errichtung von Müllverbrennungsanlagen erläuterte Gerald
Kroneder, stv. Leiter der MA 22 - Umweltschutzabteilung. Nach den Vorträgen fand eine Exkursion in der weltweit
modernsten Anlage, der MVA Pfaffenau statt. Die Kooperation geht mit Besuchen von Wiener Umweltexperten in Olmütz
weiter. Wien und Olmütz kooperieren zudem seit über einem Jahrzehnt im Rahmen der interregionalen Organisation
"Versammlung der Regionen Europas". Die Zusammenarbeit soll auch auf die Entsendung von Studenten in
den Magistrat Wien ausgeweitet werden.
Olmütz (Olomouc), Hauptstadt der gleichnamigen Region, liegt rund 250 km nördlich von Wien, 100.000 Einwohner,
ist alter Universitäts- und Erzbischofssitz, UNESCO Weltkulturerbe. Besondere Bedeutung hatte die Stadt im
österreichischen Kaiserreich, unter anderem auch als sich der Habsburgerhof nach Aufständen hierher flüchtete
und Ferdinand I. dem erst 18jährigen Franz Josef 1848 die Kaiserwürde übertrug. Die Region, eine
von 14 tschechischen Regionen, umfasst den Norden Mährens und ist mit über 5.000 qkm so groß wie
das Bundesland Salzburg und hat 650.000 Einwohner.
|