LH Niessl, VCÖ und ÖBB-Postbus starten den 9. Mobilitätspreis Burgenland
Eisenstadt (blms) - Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass im Burgenland der Öffentliche Verkehr
und das Radfahren an Bedeutung gewinnen. Das Mobilitätsbewusstsein der Burgenländerinnnen und Burgenländer
hat sich verändert. Das Auto verliert für die Menschen an Bedeutung, ist für die meisten kein Statussymbol
mehr. Immer mehr geht es darum, kostengünstig und rasch ans Ziel zu kommen. Die Nachfrage nach Bahn und Bus
nimmt daher zu. Der VCÖ hat gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Niessl und dem ÖBB-Postbus den VCÖ-Mobilitätspreis
Burgenland gestartet. Der Preis widmet sich heuer dem Thema „Mobilität und Transport 2025+“. Gesucht sind
Projekte, die zeigen, wie eine umweltfreundliche Mobilität und ein effizienter Gütertransport der Zukunft
aussehen. Im Burgenland wird dieser Preis zum neunten Mal vergeben.
„Der Verkehr steht in den kommenden Jahren vor enorm großen Herausforderungen. Um die von Österreich
und der EU beschlossenen Ziele im Energie- und Umweltbereich zu erreichen, braucht es eine Mobilitätswende.
Im Burgenland sind erste Anzeichen dieser notwendigen Änderung des Mobilitätsverhaltens bereits erkennbar“,
bringt VCÖ-Geschäftsführer Dr. Willi Nowak eine aktuelle VCÖ-Untersuchung auf den Punkt. Damit
sich dieser Trend fortsetzt, dazu soll auch der VCÖ-Mobilitätspreis beitragen. Landeshauptmann Hans Niessl
ruft zur Teilnahme auf: „Ich halte diesen Preis für eine wichtige Initiative, er trägt dazu bei, dass
es in der Bevölkerung zu einem Umdenkprozess kommt. Es würde mich freuen, wenn es auch in diesem Jahr
wieder viele Einreichungen gibt. Der VCÖ begeht heuer sein 25 Jahr Jubiläum. Herzliche Gratulation zu
diesem Jubiläum und vielen Dank für den großen Einsatz für eine umweltfreundliche und nachhaltige
Mobilität.“ Das Land Burgenland unternehme große Anstrengungen, damit der Öffentliche Verkehr attraktiver
wird und Pendlerinnen und Pendler entlastet werden, betont der Landeshauptmann: „Wir setzen auf Nachhaltigkeit
in der Energieversorgung. Wir setzen auf Nachhaltigkeit auch beim Verkehr.“ Das Land Burgenland nehme derzeit pro
Jahr rund 15 Millionen Euro in die Hand, damit der öffentliche Verkehr verbessert wird und die burgenländischen
Pendler entlastet werden, so Niessl: „Wir haben die Gelder dafür deutlich angehoben und neue Verbesserungsschritte
gesetzt.“ So bringe das vor wenigen Wochen vom Bund beschlossene Pendlerpaket mit einem Volumen von 150 Millionen
Euro für Burgenlands Pendler ein Entlastungsvolumen von rund 8 Millionen Euro. Ebenfalls spürbar entlastet
werden die Pendler durch die Stützung der Zeitfahrkarten. Dafür wendet das Land rund 4,8 Millionen Euro
auf. Dadurch werden die Zeitfahrkarten günstiger. Als weitere wichtige Maßnahmen, die umgesetzt wurden,
nennt Niessl den Ausbau von Park&Ride-Anlagen – derzeit stehen an landesweit 33 Bahnhöfen bzw. Haltestellen
in Summe 2.606 PKW-Stellplätze und 842 Bike&Ride-Plätze zur Verfügung -, und das Top-Jugendticket.
Auch die Auszeichnung der Busverbindung Oberwart-Wien (G1) mit dem VOR-Award 2012 zeige, dass für die Pendler
im Burgenland viel getan werde, so Niessl.
Bahn gewinnt an Zuspruch
Der VCÖ hat untersucht, wie sich die Mobilität im Burgenland seit dem Jahr 2000 entwickelt hat. Zwischen
den Jahren 2000 und 2006 sind die mit privaten Pkw gefahrenen Kilometer von 1,58 auf 1,94 Milliarden Kilometer
gestiegen. Danach gab es trotz Bevölkerungszuwachs einen Rückgang. Im Vorjahr wurden nach Berechnungen
des VCÖ rund 1,85 Milliarden Kilometer mit den privaten burgenländischen Pkw zurückgelegt.
Beim VCÖ-Bahntest 2012 haben 31 Prozent der Fahrgäste angegeben, dass sie zumindest bei einzelnen Strecken
vom Auto auf die Bahn umgestiegen sind. Als Hauptgrund wurden die gestiegenen Spritpreise angeführt. Etwa
jede dritte Person im Burgenland nutzt in der warmen Jahreszeit das Fahrrad täglich oder mehrmals die Woche,
ein weiteres Drittel fährt mehrmals im Monat oder zumindest ein paar Mal im Jahr. Das Burgenland hat im Verhältnis
zur Bevölkerungszahl mit 6,3 km pro 1.000 Einwohner das größte Radwegnetz Österreichs, so
der VCÖ.
Positive Wirkung auf die Umwelt
Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass der verstärkte Umstieg vom Auto auf das Fahrrad und auf öffentliche
Verkehrsmittel eine positive Wirkung auf die Umwelt- und Energiebilanz hat. So sind die CO2-Emissionen des Verkehrs
im Burgenland seit dem Jahr 2005 von 847.000 Tonnen auf rund 730.000 Tonnen gesunken. Der Energieverbrauch des
Verkehrs ist im gleichen Zeitraum von 11.584 auf rund 10.600 Terrajoule zurückgegangen. Der Verkehr wird damit
vom Erdöl unabhängiger.
Auch für die Luftqualität ist mehr umweltfreundliche Mobilität positiv. Die vom Verkehr im Burgenland
verursachten Stickoxid-Emissionen sind seit dem Jahr 2005 von 5.279 Tonnen auf rund 3.800 Tonnen im Vorjahr gesunken.
Die extrem schädlichen Feinst-Staub-Partikel sind im gleichen Zeitraum um ein Drittel von 218 auf rund 130
Tonnen zurückgegangen. Für die Gesundheit der Bevölkerung sei es wichtig, dass diese Entwicklung
fortgesetzt werde, so VCÖ-Geschäftsführer Nowak.
VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland sucht vorbildhafte Projekte
Beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland sind vorbildhafte Projekte gesucht, die schon heute zeigen, wie
die ökologisch verträgliche Mobilität der Zukunft aussehen kann. Der Preis ist heuer dem Thema „Mobilität
und Transport 2025+“ gewidmet und wird in Kooperation mit dem Land Burgenland und dem ÖBB-Postbus durchgeführt
Das Themenspektrum reicht vom Öffentlichen Verkehr über Gehen und Radfahren bis zur Elektro-Mobilität.
Gesucht sind unter anderem auch Unternehmen, die ihren Beschäftigten das Öffi-Jobticket zur Verfügung
stellen, das heuer in Österreich neu eingeführt wurde. Auch Maßnahmen für eine verkehrssparende
Raumordnung oder Wohnprojekte, die optimal an die Bahn angebunden sind und weniger Pkw-Stellplätze brauchen,
können beim VCÖ-Mobilitätspreis eingereicht werden. Auch zum Thema Gütertransport erwartet
sich der VCÖ viele Einreichungen aus dem Burgenland.
Beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland können Betriebe und Unternehmen, Gemeinden und Städte,
Fachhochschulen, Schulen, Organisationen und Vereine teilnehmen. Privatpersonen können Projektideen einreichen.
„Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche
Beförderung von Personen und Gütern. Die ÖBB-Postbus GmbH ist ein verlässlicher Partner im
Öffentlichen Verkehr in beinahe allen Regionen des Landes. Bei unseren Bemühungen noch mehr Menschen
zum Umsteigen auf den Öffentlichen Verkehr zu bewegen, ist der Fokus im gesamten ÖBB-Konzern auch immer
auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit gerichtet“, stellt ÖBB-Postbus Regionalmanager Alois Ometzberger
fest.
Die Einreichfrist endet am 30. Juni. Eine Fachjury bewertet die Projekte, im September wird das beste Projekt Burgenlands
ausgezeichnet. Einreichunterlagen sind beim VCÖ unter (01) 893 26 97 oder http://www.vcoe.at
erhältlich.
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