ORF präsentiert Studien zu volkswirtschaftlichem und kulturellem Nutzen
Wien (orf) - Zusammen mit Expertinnen und Experten des WIFO und der Universität Wien präsentierte
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am 20.03. zwei aktuelle Studien zur wirtschaftlichen und kulturellen Wertschöpfung
des ORF-Fernsehens. Das WIFO berechnete die volkswirtschaftlichen Effekte, die sich durch die ORF-TV-Produktion
ergeben. Das Ergebnis: Das ORF-Fernsehen nützt Österreich. Jeder Euro, den der ORF für seine Fernsehaktivitäten
verwendet, ist mit einem wesentlichen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt und mit einem beträchtlichen Arbeitskräfteeffekt
verbunden. Die Studie des Instituts für Publizistik der Uni Wien analysierte die intellektuelle Wertschöpfung
durch ORF-Fernsehen, also Auswirkungen auf die kulturelle Vielfalt, die selbstreflexive Identität und die
innovative Kreativität Österreichs. Beide Studien wurden am Mittwoch im Rahmen der Fachtagung „Werte
schaffen!“ mit internationalen und österreichischen Medienexpertinnen und -experten diskutiert. ORF III bringt
am 21. März um 23.30 Uhr und am 22. März um 13.25 Uhr eine Zusammenfassung.
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Investitionen in das ORF-Programm ermöglichen nicht nur Information
und Unterhaltung für das österreichische Publikum, sondern steigern auch das Bruttoinlandsprodukt.“
Die von Mag. Dr. Matthias Firgo und Mag. Dr. Oliver Fritz vom WIFO sowie DI Dr. Gerhard Streicher von Joanneum
Research erstellte Studie „Die volkswirtschaftlichen Effekte des ORF-Fernsehens“ kommt zu den Ergebnissen, dass
die vom ORF 2011 im Bereich Fernsehen getätigten Ausgaben im Ausmaß von 676 Millionen Euro mit
- rund 1,82 Milliarden Euro an gesamtwirtschaftlichem Produktionswert,
- einer Bruttowertschöpfung von rund 890 Millionen Euro als Beitrag des ORF
zum BIP sowie
- einer Beschäftigung von etwa 10.360 Vollzeitäquivalenten
verbunden sind.
Dr. Oliver Fritz, WIFO-Experte für Strukturwandel und Regionalentwicklung: „Der ORF erzielt mit seiner TV-Produktion
umfangreiche Multiplikatoren-Effekte: Jeder Euro, den der ORF für seine Fernsehaktivitäten aufwendet,
ist mit einer inländischen Bruttowertschöpfung von 1,32 Euro verbunden, auf jede im Bereich Fernsehen
im ORF beschäftigte Person kommen fünf Beschäftigte in anderen Bereichen der österreichischen
Wirtschaft.“
Darüber hinaus untersuchten die Expertinnen und Experten anhand der beiden Serien „Der Winzerkönig“ und
„Vier Frauen und ein Todesfall“ beispielhaft auch Effekte auf den Tourismus. Dabei konnten teilweise signifikante
Steigerungen von Gästen aus Norwegen, Kroatien und Slowenien nach Ausstrahlung der Serien in deren Heimatländern
verzeichnet werden.
Univ.-Prof. Dr. Katharina Sarikakis und Univ.-Prof. Dr. Fritz Hausjell vom Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft
der Universität Wien untersuchten die intellektuelle Wertschöpfung des ORF-Fernsehens. Katharina Sarikakis:
„Das ORF-Programm unterscheidet sich gravierend vom Programmangebot kommerzieller Sender. Es generiert intellektuelle
Wertschöpfung vor allem in den Bereichen kultureller Vielfalt, selbstreflexiver Identität und innovativer
Kreativität.“ Untersucht wurden auch Beispiele der ORF-Fernsehproduktion und ihre Wirkung auf das Publikum.
Fritz Hausjell: „Der ORF hat eine entscheidende Rolle, wenn es um Fragen des Selbstverständnisses der Österreicherinnen
und Österreicher in den aktuellen Veränderungsszenarien der europäischen Integration und der Migration
geht. Das betrifft nicht nur Informations-, sondern insbesondere auch Unterhaltungsformate. Eine Schlüsselfunktion
ist mit Sicherheit, ob es gelingt, für diese Fragen auch die Jugend anzusprechen.“
Dafür, so die Studienautorinnen und -autoren, sei es erforderlich, dass der ORF auch in der Lage ist, alle
relevanten Medientechnologien zu nutzen, um junge Zielgruppen zu erreichen, auch unterrepräsentierte Bevölkerungsschichten
einzubinden sowie die kreative Ökonomie des Landes zu fördern. Univ.-Prof. Fritz Hausjell: „Die erfolgreiche
Zusammenarbeit mit der österreichischen Filmwirtschaft eröffnet ein enormes kreatives Potenzial für
österreichische Kulturschaffende, die sich im Wettbewerb mit deutschen Kommerzsendern behaupten müssen.“
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