High-Tech-Firmen sondieren Raumfahrt-
 Kooperationsprojekte bei ESA/ESTEC in den
 Niederlanden

 

erstellt am
19. 03. 13
14.00 MEZ

European Space Research and Technology Centre sucht ständig neue und zuverlässige externe Partnerfirmen - Chance für österreichische Anbieter
Wien (pwk) - ESTEC, das direkt an den Dünen der niederländischen Nordseeküste gelegene "European Space Research and Technology Centre" ist das technische Herz der europäischen Raumfahrtaktivitäten. Auch Österreich leistet, so wie viele andere Staaten, einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung dieser wichtigen Forschungs- und Testfazilitäten, und mehr als 40 österreichische Wissenschaftler und Ingenieure haben dort eine dauerhafte Anstellung in verschiedenen Spezialgebieten gefunden, berichtet Karl Schmidt, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in den Niederlanden. Trotzdem braucht ESA/ESTEC stets neue und zuverlässige externe Partnerfirmen, um seine Projekte voranzutreiben und auch kommerziell nutzbringend umzusetzen.

Aus diesem Grund informieren sich zwölf österreichische Firmenvertreter im Rahmen der Internationalisierungsoffensive "go international" und auf Einladung des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer Österreich diese Woche in die Niederlande vor Ort über aktuelle und zukünftige Projekte mit den europaweit zuständigen Entscheidungsträgern. Schmidt: "Der Termin wurde bewusst jetzt angesetzt, weil in Verbindung mit dem Antrittsbesuch des neuen österreichischen Botschafters Werner Druml auch eine persönliche Begegnung mit dem Direktor der ESA Technik und Qualitätskontrolle und obersten Leiter von ESTEC, Franco Ongaro, arrangiert werden konnte." Die Marktsondierungsreise wurde von AußenwirtschaftsCenter Den Haag der WKÖ gemeinsam mit der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA organisiert.

Die ESA hat mit ihren Partnerfirmen einen wesentlichen Beitrag zu Bau und Betrieb der Internationalen Raumstation ISS geleistet. Laufend werden neue Satelliten in eine Umlaufbahn gebracht, der Transportmodul ATV ist praktisch zur Gänze bei ESTEC entwickelt und gebaut worden und wird auch von der NASA und der russischen Raumfahrtbehörde eingesetzt. Laufend wird die Beobachtung des Weltalls ausgebaut und mit dem System Galileo wird ein dem amerikanischen GSM ebenbürtiges Positionierungssystem eingerichtet, das auch Unterstützung und Finanzierung von außerhalb Europas erhält. Auch in Zeiten von knappen Budgets laufen all diese Projekte weiter, dazu gehört auch das ESA-Fernziel eines bemannten Marsfluges im Jahr 2033. "Der Nutzen für österreichische Firmen ist nicht nur von finanzieller Natur, z.B. durch lukrative Aufträge, sondern sollte durch Technologietransfer und kommerzielle Umsetzung neuer Forschungsergebnisse noch darüber hinausreichen", so Schmidt.

Die Niederlande mussten in der Euro-Krise mehrere systemrelevante Banken stützen und dadurch ein hohes Budgetdefizit eingehen, welches aufgrund des AAA-Status relativ günstig finanziert werden kann. Es sind aber trotzdem Sparmaßnahmen nötig, welche die derzeitige Rezession verlängern. Der bilaterale Außenhandel mit Österreich bleibt solide, das durch den sog. "Rotterdam-Effekt" bestehende Handelsdefizit wird durch einen Überschuss bei österreichischen Dienstleistungen wie Montagearbeiten und vor allem Tourismus weitgehend ausgeglichen.

 

 

 

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