European Space Research and Technology Centre sucht ständig neue und zuverlässige
externe Partnerfirmen - Chance für österreichische Anbieter
Wien (pwk) - ESTEC, das direkt an den Dünen der niederländischen Nordseeküste gelegene "European
Space Research and Technology Centre" ist das technische Herz der europäischen Raumfahrtaktivitäten.
Auch Österreich leistet, so wie viele andere Staaten, einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung dieser wichtigen
Forschungs- und Testfazilitäten, und mehr als 40 österreichische Wissenschaftler und Ingenieure haben
dort eine dauerhafte Anstellung in verschiedenen Spezialgebieten gefunden, berichtet Karl Schmidt, österreichischer
Wirtschaftsdelegierter in den Niederlanden. Trotzdem braucht ESA/ESTEC stets neue und zuverlässige externe
Partnerfirmen, um seine Projekte voranzutreiben und auch kommerziell nutzbringend umzusetzen.
Aus diesem Grund informieren sich zwölf österreichische Firmenvertreter im Rahmen der Internationalisierungsoffensive
"go international" und auf Einladung des Wirtschaftsministeriums und der Wirtschaftskammer Österreich
diese Woche in die Niederlande vor Ort über aktuelle und zukünftige Projekte mit den europaweit zuständigen
Entscheidungsträgern. Schmidt: "Der Termin wurde bewusst jetzt angesetzt, weil in Verbindung mit dem
Antrittsbesuch des neuen österreichischen Botschafters Werner Druml auch eine persönliche Begegnung mit
dem Direktor der ESA Technik und Qualitätskontrolle und obersten Leiter von ESTEC, Franco Ongaro, arrangiert
werden konnte." Die Marktsondierungsreise wurde von AußenwirtschaftsCenter Den Haag der WKÖ gemeinsam
mit der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA organisiert.
Die ESA hat mit ihren Partnerfirmen einen wesentlichen Beitrag zu Bau und Betrieb der Internationalen Raumstation
ISS geleistet. Laufend werden neue Satelliten in eine Umlaufbahn gebracht, der Transportmodul ATV ist praktisch
zur Gänze bei ESTEC entwickelt und gebaut worden und wird auch von der NASA und der russischen Raumfahrtbehörde
eingesetzt. Laufend wird die Beobachtung des Weltalls ausgebaut und mit dem System Galileo wird ein dem amerikanischen
GSM ebenbürtiges Positionierungssystem eingerichtet, das auch Unterstützung und Finanzierung von außerhalb
Europas erhält. Auch in Zeiten von knappen Budgets laufen all diese Projekte weiter, dazu gehört auch
das ESA-Fernziel eines bemannten Marsfluges im Jahr 2033. "Der Nutzen für österreichische Firmen
ist nicht nur von finanzieller Natur, z.B. durch lukrative Aufträge, sondern sollte durch Technologietransfer
und kommerzielle Umsetzung neuer Forschungsergebnisse noch darüber hinausreichen", so Schmidt.
Die Niederlande mussten in der Euro-Krise mehrere systemrelevante Banken stützen und dadurch ein hohes Budgetdefizit
eingehen, welches aufgrund des AAA-Status relativ günstig finanziert werden kann. Es sind aber trotzdem Sparmaßnahmen
nötig, welche die derzeitige Rezession verlängern. Der bilaterale Außenhandel mit Österreich
bleibt solide, das durch den sog. "Rotterdam-Effekt" bestehende Handelsdefizit wird durch einen Überschuss
bei österreichischen Dienstleistungen wie Montagearbeiten und vor allem Tourismus weitgehend ausgeglichen.
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