Ein Mosaik aus Wort und Klang zum 40. Todestag von Ingeborg Bachmann – Premiere am 04.03. im
KosmosTheater
Wien (gamuekl) - Bei Paracelsus, Fouqué, Goethe, Andersen wie Giraudoux steigt die Meerjungfrau aus
dem Wasser, nur um bald darauf in selbigem wieder zu verschwinden. Dort darf sie dann den Schaum auf Wellen abgeben.
Der armen Nymphe ist an Land weder eine Seele noch ein Mann vergönnt: Sie ist und bleibt Opfer.
Ingeborg Bachmann dreht den Spieß um und kreiert in "Undine geht" ein Fremdwesen, das den Männern
mahnend Kontra gibt; sie nennt sie Ungeheuer, lobt, tadelt und verlässt sie, doch wird sie sie weiterhin verlocken.
Was aber wenn, wie in der Bachmann-Erzählung "Ein Schritt nach Gomorrha" beschrieben, eine moderne
"Nymphe" dankend auf den Hans verzichtet und sich stattdessen in eine Frau verliebt? Droht auch ihr Tod
und Seelenlosigkeit oder darf die ätherische Frauengestalt diesmal mit beiden Beinen auf der Erde bleiben?
Und: Was würde Bachmanns Undine wohl sagen, wenn sie bei Elisabeth Augustins Fête Blanche am Wörthersee
erführe, was man im einundzwanzigsten Jahrhundert vom Nixenmythos hält? Ist das Stigma wirklich fortgespült,
die Warnung vor dem gefährlichen, andersartigen Wasserweib überflüssig geworden?
Mit Texten von Ingeborg Bachmann, Nelly Sachs, Paracelsus, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich de la Motte
Fouqué, Jean Giraudoux, Hans Christian Andersen,
Woody Allen und Elisabeth Augustin
Mit Musik von Franz Schubert, Anton Dvorák, Patti Smith, Francis Lay/Nicole Croisille, John Lennon, France
Gall und neuen Kompositionen von Bernhard Höchtel.
Weitere Vorstellungen: 5., 6., 10., 11., 12., 13., 17., 18., 19., 20. April
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