Wirtschaftsminister und WKÖ-Präsident Leitl betonen Bedeutung des Handels und der
Nahversorgung für Wirtschaft, Beschäftigung und Gesellschaft
Wien (bmwfj) - Die Bedeutung des Handels und die bisherigen und künftigen Veränderungen dieser
wichtigen Branche waren zentrale Themen der Veranstaltung "Städte und Regionen der Zukunft", organisiert
von der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich, die am 18.03. im Haus der österreichischen
Wirtschaft stattgefunden hat.
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner betonte dabei vor allem die wichtige Rolle, die der Handel für Wachstum
und Beschäftigung auch und gerade in Krisenjahren gespielt hat. "Die konjunkturstimulierende Rolle des
Handels ist einer der Gründe, warum Österreich im EU-Vergleich deutlich besser dasteht, als viele andere
Länder", so Mitterlehner. "Österreich wächst das zwölfte Jahr in Folge schneller
als die Eurozone und liegt bei der Beschäftigung im Spitzenfeld." Unterstützt wurde diese positive
Entwicklung durch gezielte Konjunkturimpulse der Regierung, wie zum Beispiel die Förderung der thermischen
Sanierung und die Steuerreform 2009/2010. Allein die Steuerreform brachte den privaten Haushalten in diesen beiden
Jahren ein zusätzlich verfügbares Einkommen von 2,9 Milliarden Euro. "Auch deswegen war Österreich
eines der wenigen EU-Länder, in denen der private Konsum im Krisenjahr 2009 nicht eingebrochen ist. Das war
eine wesentliche Konjunkturstütze", stellte Mitterlehner fest.
Der Handel in Österreich ist auch im EU-Vergleich gut aufgestellt. "Der Beitrag des Handels zum BIP ist
bei uns mit 10,1 Prozent höher als in der EU-27 mit 9,6 Prozent", sagte der Wirtschaftsminister und strich
zudem hervor, dass die Preisentwicklung im Handel, anders als in der Öffentlichkeit mitunter suggeriert werde,
in den vergangenen Jahren niedriger war als die allgemeine Teuerungsrate. Zudem sei der Handel, auch was Vollzeitarbeitsplätze
betrifft, ein stabiler und verlässlicher Arbeitgeber. "In Österreich sind 14 Prozent der unselbständig
Beschäftigten im Handel tätig, damit liegen wir über dem EU-Schnitt", so Mitterlehner, der
abschließend davon ausging, dass dem Handel in den Jahren 2013 und 2014 eine positive Weiterentwicklung bevorsteht.
"Wir brauchen ein Zukunftsbild des Handels, das Orientierung gibt und es der Politik erlaubt, in einem Gesamtzusammenhang
punktgenaue Lösungen zu erarbeiten", betonte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl. Leitl
unterstrich zudem die große Bedeutung der Nahversorgung, speziell auch im urbanen Bereich. "Eine gute
ausgebaute Nahversorgung ist nicht nur für den wirtschaftlichen Erfolg eines Einzelhandelsunternehmens, die
Filiale einer Bank oder lokale oder regionale touristische Betriebe wichtig, sondern hat eine viel umfassendere
Bedeutung. Eine gute Nahversorgung hat eine soziale Dimension, eine ökologische - so werden allein in Linz-Land
täglich rund 100.000 Einkaufsfahrten unternommen - und sie ist auch eine Frage der Lebensqualität und
der menschlichen Kommunikation."
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