Mit 44 Mio. EUR an Förderungen ein Investitionsvolumen von 437 Mio. EUR ausgelöst
Klagenfurt (fritzpress) - 437 Mio. EUR (+ 21 % gegenüber der Vergleichsperiode Ø 2008-2011) betrug
das Investitionsvolumen, das durch die 821 vom KWF Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds geförderten
Projekte der Kärntner Unternehmen ausgelöst wurde. 43,8 Mio. EUR (+ 2 %) an Förderbarwert* wurden
genehmigt. Klammert man die "Sonderjahre" 2006 (Ende EU-Periode 2000-2006), 2009 und 2010 ("Konjunkturpaket")
aus, ist das der zweithöchste Barwert, der jemals vergeben wurde. Es wurden Unternehmen mit insgesamt 16.673
bestehenden Arbeitsplätzen unterstützt. Zudem planen die geförderten Unternehmen 1.096 neue Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Zuge der Projektumsetzung einzustellen.
Nach Fällen stellt weiterhin das Geschäftsfeld "Beratung und Basisförderung" das mit Abstand
bedeutendste dar. Mit 530 Förderfällen entfielen knapp zwei Drittel aller Förderfälle auf dieses
Geschäftsfeld (8,9 Mio. EUR). Gemessen am Förderbarwert war das Geschäftsfeld "Technologiefonds
Kärnten" (16,9 Mio. EUR) die wichtigste Förderschiene des KWF im Jahr 2012. Auch das Geschäftsfeld
"Infrastruktur und Regionalentwicklung" spielte mit 10,7 Mio. EUR eine zentrale Rolle im Fördergeschehen.
Das Geschäftsfeld "Unternehmensgründung und Betriebsansiedlung" konnte mit einer Summe von
6,4 Mio. EUR stark erweitert werden, während es im Geschäftsfeld "Restrukturierung und Rettungsbeihilfen"
nur drei Fälle gab (0,8 Mio. EUR).
Entsprechend der Kärntner Wirtschaftsstruktur richtet sich das Förderangebot des KWF primär an Kleinst-,
Klein- und Mittelunternehmen (KMU): Mit rund 34 Mio. EUR entfielen 82 % des Förderbarwerts - bezogen auf Einzelunternehmen**
- auf diese Unternehmensgröße. Die Förderung von zwölf Großunternehmen mit insgesamt
7,3 Mio. EUR zeigt, dass mit 18 % der monetären Mittel (bezogen auf Einzelunternehmen) fast die Hälfte
(7.302 | 44 %) der insgesamt 16.673 bestehenden Arbeitsplätze abgesichert werden konnte. Umgerechnet beträgt
die Förderung je Arbeitsplatz bei Großunternehmen 1.003,- EUR, bei Kleinunternehmen das Fünf- (5.049,-EUR)
und bei Kleinstunternehmen das mehr als Sechsfache (6.619,- EUR). Der KWF hat im Hinblick auf die neue EU-Programmperiode,
die aktuell die Einstellung von Investitionsförderungen an Großunternehmen ab 2014 vorsieht, gegen dieses
Vorhaben Einspruch erhoben und beruft sich dabei unter anderem auf die Ergebnisse einer IHS-Evaluierung, die die
positiven wirtschaftlichen Effekte von Förderungen an Großunternehmen - gerade in benachteiligten Regionen
- eindrucksvoll untermauert.
Bei den Förderungen nach Sektoren war die dritte Ausschreibung zur "Tourismus Qualitätsoffensive"
mit 101 Einreichungen sehr erfolgreich und sorgte dafür, dass 38 % der Fördermittel (16,7 Mio. EUR) dem
"Tourismus" zu Gute kamen. Damit wurde ein Investitionsvolumen von 169 Mio. EUR ausgelöst. Dahinter
folgen mit 27 % die "Industrie" (11,7 Mio. EUR Barwert | 180 Mio. EUR Investitionsvolumen), "Sonstige"
(build! Gründerzentrum, Alpen-Adria-Universität, EAK, CTR, Lakeside-Labs, K-Wood, etc.) mit einem Barwert
von 9,8 Mio. EUR (22 %) und einem Investitionsvolumen von 36,7 Mio. EUR. Die meisten Förderfälle (250
| 30 %) - bedingt durch die Förderaktion "Kleinstunternehmen" - verzeichnete das "Gewerbe":
Mit einem Förderbarwert von 5,1 Mio. EUR (12 %) wurden Investitionen von 46,5 Mio. EUR initiiert.
Über den im Jahr 1999 beim KWF eingerichteten "Technologiefonds Kärnten" wurden seit seinem
Bestehen rund 227 Mio. EUR seitens des KWF in die Entwicklung Kärntens als Hightech-Standort investiert. Das
dadurch ausgelöste Investitionsvolumen seitens der Unternehmen zur Modernisierung Kärntens beträgt
2,5 Mrd. EUR. Der insbesondere auf die Steigerung der Innovationsfähigkeit der Kärntner Wirtschaft abzielende
Fonds konnte 2012 bei 144 Fällen 16,9 Mio. EUR der Mittel binden (+ 27 % im 4-Jahres-Vergleich), wodurch 11.285
Arbeitsplätze gesichert und 494 neu geschaffen wurden beziehungsweise werden.
Bei der Akquisition von Bundesfördermittel konnte Kärnten trotz verschärfter Rahmenbedingungen deutlich
zulegen: Die insgesamt 35,7 Mio. EUR bedeuten ein Plus von 24 % zum Vorjahr. Die Förderungen seitens der FFG
Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und KPC Kommunalkredit Austria (Umweltförderungen)
nahmen zu, die aws (Austria Wirtschaftsservice) Förderungen blieben konstant, jene der ÖHT Österreichische
Hotel- und Tourismusbank waren rückläufig.
Im Bereich der EU-Fördermittel konnten im Rahmen des Ziel 2-Programms Teil "EFRE*** Regionale Wettbewerbsfähigkeit
2007-2013" bis Jahresende insgesamt 181 Projekte mit 42,4 Mio. EUR an EU- und 45,4 Mio. EUR an nationalen
Fördermitteln genehmigt werden. Das durch diese Projekte ausgelöste Investitionsvolumen beläuft
sich auf 477,4 Mio. EUR. Sehr erfreulich entwickelte sich auch die Mittelbindung im Rahmen der Ziel 3-Programme
"Europäische Territoriale Kooperation INTERREG IV 20007-2013" mit Slowenien und Italien. Bei den
grenzüberschreitenden Projekten zwischen Österreich (mit Kärntner Beteiligung) und Slowenien sind
fast 100 % der bis Ende 2013 zur Verfügung stehenden Mittel gebunden, bei den Projekten mit Italien sind es
98 %.
Ausblick
Im Rahmen des Strategieprozesses 2011 wurde auf Basis der Ergebnisse einer umfassenden KWF-Evaluierung eine Leitlinie
für die zukünftige Ausrichtung des KWF erarbeitet. Es gilt, für eine stabile und fokussierte Wirtschaftsförderung
Sorge zu tragen und den eingeschlagenen, erfolgreichen Weg der Strategie "Kärnten 2020 - Zukunft durch
Innovation" fortzusetzen und zugleich neue Impulse einzubringen.
Das Jahr 2013 steht ganz im Zeichen der Planung der kommenden EU-Förderperiode 2014-2020. In Abstimmung mit
Bund und EU wird das operationelle Programm "IWF Investitionen in Wachstum und Beschäftigung", mit
dem EFRE-Gelder in Anspruch genommen werden können, erarbeitet. Als Ziele wurden die Stärkung des Innovations-
und Forschungssystems und das Vorantreiben der unternehmensbezogenen Forschung und Entwicklung sowie Innovation
- einhergehend mit Maßnahmen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Klein- und Mittelunternehmen
(KMU) - definiert.
Das Erreichen einer "CO2-armen Wirtschaft" und die Verbesserung der Anbindung im Bereich Bildung und
Qualifizierung an die Bedürfnisse der Wirtschaft stehen ebenso auf der Agenda wie der erfolgreiche Abschluss
der alten EU-Förderperiode. Dafür müssen die für Kärnten vorgesehenen EFRE-Mittel fristgerecht
in Anspruch genommen werden. Die anhaltend drückende wirtschaftliche Lage und die Zurückhaltung am Finanzierungssektor
erschweren die Umsetzung umfangreicher Projekte durch die Unternehmen. Hier wird der KWF aktiv Akquise betreiben
und auf qualifizierte Unternehmen zugehen.
Mit innovationsorientierten und strukturverändernden Förderschwerpunkten soll der Wirtschaftsstandort
Kärnten mit einer Kombination aus über- und einzelbetrieblichen Fördermaßnahmen gestärkt
werden.
Der Bereich "Beratung und Begleitung" soll erfolgreich fortgesetzt werden. Das fundierte Wissen aus vergangenen
und zukünftigen Unternehmensbesuchen ermöglicht es dem KWF nicht nur projektspezifisch zu beraten, sondern
Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten oder Risikopotenzial aufzuzeigen. Die neutrale Sicht des KWF von außen
hilft der Unternehmerin, dem Unternehmer, die Rückmeldungen aus den Unternehmen dem KWF bei seiner Gestaltung
von Schwerpunktprogrammen.
Im Bereich der technologieorientierten Förderung sind als Leitprojekte der Ausbau des Lakeside Science &
Technology Parks sowie des TPV Technologieparks Villach geplant. Beide Standorte im Zentralraum verfolgen die enge
Zusammenarbeit der Keyplayer der drei vorhandenen Säulen (Ausbildung, Forschung & Entwicklung und innovative
Unternehmen) und decken sich mit der Strategie "Kärnten 2020 - Zukunft durch Innovation".
* Förderbarwert = Volumen der nicht zurückzuzahlenden Zuschüsse +
Barwert für Darlehen (im Wege der Abzinsung ermittelter Gegenwartswert der Förderung)
** Einzelunternehmen = ohne "Gemeinnützige Einrichtungen" (Schulen, Universität ...) sowie
"Sonstige" (Kooperationen, Organisationen ...)
*** EFRE = Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
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