KWF Bilanz 2012

 

erstellt am
29. 03. 13
14.00 MEZ

Mit 44 Mio. EUR an Förderungen ein Investitionsvolumen von 437 Mio. EUR ausgelöst
Klagenfurt (fritzpress) - 437 Mio. EUR (+ 21 % gegenüber der Vergleichsperiode Ø 2008-2011) betrug das Investitionsvolumen, das durch die 821 vom KWF Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds geförderten Projekte der Kärntner Unternehmen ausgelöst wurde. 43,8 Mio. EUR (+ 2 %) an Förderbarwert* wurden genehmigt. Klammert man die "Sonderjahre" 2006 (Ende EU-Periode 2000-2006), 2009 und 2010 ("Konjunkturpaket") aus, ist das der zweithöchste Barwert, der jemals vergeben wurde. Es wurden Unternehmen mit insgesamt 16.673 bestehenden Arbeitsplätzen unterstützt. Zudem planen die geförderten Unternehmen 1.096 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zuge der Projektumsetzung einzustellen.

Nach Fällen stellt weiterhin das Geschäftsfeld "Beratung und Basisförderung" das mit Abstand bedeutendste dar. Mit 530 Förderfällen entfielen knapp zwei Drittel aller Förderfälle auf dieses Geschäftsfeld (8,9 Mio. EUR). Gemessen am Förderbarwert war das Geschäftsfeld "Technologiefonds Kärnten" (16,9 Mio. EUR) die wichtigste Förderschiene des KWF im Jahr 2012. Auch das Geschäftsfeld "Infrastruktur und Regionalentwicklung" spielte mit 10,7 Mio. EUR eine zentrale Rolle im Fördergeschehen. Das Geschäftsfeld "Unternehmensgründung und Betriebsansiedlung" konnte mit einer Summe von 6,4 Mio. EUR stark erweitert werden, während es im Geschäftsfeld "Restrukturierung und Rettungsbeihilfen" nur drei Fälle gab (0,8 Mio. EUR).

Entsprechend der Kärntner Wirtschaftsstruktur richtet sich das Förderangebot des KWF primär an Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KMU): Mit rund 34 Mio. EUR entfielen 82 % des Förderbarwerts - bezogen auf Einzelunternehmen** - auf diese Unternehmensgröße. Die Förderung von zwölf Großunternehmen mit insgesamt 7,3 Mio. EUR zeigt, dass mit 18 % der monetären Mittel (bezogen auf Einzelunternehmen) fast die Hälfte (7.302 | 44 %) der insgesamt 16.673 bestehenden Arbeitsplätze abgesichert werden konnte. Umgerechnet beträgt die Förderung je Arbeitsplatz bei Großunternehmen 1.003,- EUR, bei Kleinunternehmen das Fünf- (5.049,-EUR) und bei Kleinstunternehmen das mehr als Sechsfache (6.619,- EUR). Der KWF hat im Hinblick auf die neue EU-Programmperiode, die aktuell die Einstellung von Investitionsförderungen an Großunternehmen ab 2014 vorsieht, gegen dieses Vorhaben Einspruch erhoben und beruft sich dabei unter anderem auf die Ergebnisse einer IHS-Evaluierung, die die positiven wirtschaftlichen Effekte von Förderungen an Großunternehmen - gerade in benachteiligten Regionen - eindrucksvoll untermauert.

Bei den Förderungen nach Sektoren war die dritte Ausschreibung zur "Tourismus Qualitätsoffensive" mit 101 Einreichungen sehr erfolgreich und sorgte dafür, dass 38 % der Fördermittel (16,7 Mio. EUR) dem "Tourismus" zu Gute kamen. Damit wurde ein Investitionsvolumen von 169 Mio. EUR ausgelöst. Dahinter folgen mit 27 % die "Industrie" (11,7 Mio. EUR Barwert | 180 Mio. EUR Investitionsvolumen), "Sonstige" (build! Gründerzentrum, Alpen-Adria-Universität, EAK, CTR, Lakeside-Labs, K-Wood, etc.) mit einem Barwert von 9,8 Mio. EUR (22 %) und einem Investitionsvolumen von 36,7 Mio. EUR. Die meisten Förderfälle (250 | 30 %) - bedingt durch die Förderaktion "Kleinstunternehmen" - verzeichnete das "Gewerbe": Mit einem Förderbarwert von 5,1 Mio. EUR (12 %) wurden Investitionen von 46,5 Mio. EUR initiiert.

Über den im Jahr 1999 beim KWF eingerichteten "Technologiefonds Kärnten" wurden seit seinem Bestehen rund 227 Mio. EUR seitens des KWF in die Entwicklung Kärntens als Hightech-Standort investiert. Das dadurch ausgelöste Investitionsvolumen seitens der Unternehmen zur Modernisierung Kärntens beträgt 2,5 Mrd. EUR. Der insbesondere auf die Steigerung der Innovationsfähigkeit der Kärntner Wirtschaft abzielende Fonds konnte 2012 bei 144 Fällen 16,9 Mio. EUR der Mittel binden (+ 27 % im 4-Jahres-Vergleich), wodurch 11.285 Arbeitsplätze gesichert und 494 neu geschaffen wurden beziehungsweise werden.

Bei der Akquisition von Bundesfördermittel konnte Kärnten trotz verschärfter Rahmenbedingungen deutlich zulegen: Die insgesamt 35,7 Mio. EUR bedeuten ein Plus von 24 % zum Vorjahr. Die Förderungen seitens der FFG Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und KPC Kommunalkredit Austria (Umweltförderungen) nahmen zu, die aws (Austria Wirtschaftsservice) Förderungen blieben konstant, jene der ÖHT Österreichische Hotel- und Tourismusbank waren rückläufig.

Im Bereich der EU-Fördermittel konnten im Rahmen des Ziel 2-Programms Teil "EFRE*** Regionale Wettbewerbsfähigkeit 2007-2013" bis Jahresende insgesamt 181 Projekte mit 42,4 Mio. EUR an EU- und 45,4 Mio. EUR an nationalen Fördermitteln genehmigt werden. Das durch diese Projekte ausgelöste Investitionsvolumen beläuft sich auf 477,4 Mio. EUR. Sehr erfreulich entwickelte sich auch die Mittelbindung im Rahmen der Ziel 3-Programme "Europäische Territoriale Kooperation INTERREG IV 20007-2013" mit Slowenien und Italien. Bei den grenzüberschreitenden Projekten zwischen Österreich (mit Kärntner Beteiligung) und Slowenien sind fast 100 % der bis Ende 2013 zur Verfügung stehenden Mittel gebunden, bei den Projekten mit Italien sind es 98 %.

Ausblick
Im Rahmen des Strategieprozesses 2011 wurde auf Basis der Ergebnisse einer umfassenden KWF-Evaluierung eine Leitlinie für die zukünftige Ausrichtung des KWF erarbeitet. Es gilt, für eine stabile und fokussierte Wirtschaftsförderung Sorge zu tragen und den eingeschlagenen, erfolgreichen Weg der Strategie "Kärnten 2020 - Zukunft durch Innovation" fortzusetzen und zugleich neue Impulse einzubringen.

Das Jahr 2013 steht ganz im Zeichen der Planung der kommenden EU-Förderperiode 2014-2020. In Abstimmung mit Bund und EU wird das operationelle Programm "IWF Investitionen in Wachstum und Beschäftigung", mit dem EFRE-Gelder in Anspruch genommen werden können, erarbeitet. Als Ziele wurden die Stärkung des Innovations- und Forschungssystems und das Vorantreiben der unternehmensbezogenen Forschung und Entwicklung sowie Innovation - einhergehend mit Maßnahmen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Klein- und Mittelunternehmen (KMU) - definiert.

Das Erreichen einer "CO2-armen Wirtschaft" und die Verbesserung der Anbindung im Bereich Bildung und Qualifizierung an die Bedürfnisse der Wirtschaft stehen ebenso auf der Agenda wie der erfolgreiche Abschluss der alten EU-Förderperiode. Dafür müssen die für Kärnten vorgesehenen EFRE-Mittel fristgerecht in Anspruch genommen werden. Die anhaltend drückende wirtschaftliche Lage und die Zurückhaltung am Finanzierungssektor erschweren die Umsetzung umfangreicher Projekte durch die Unternehmen. Hier wird der KWF aktiv Akquise betreiben und auf qualifizierte Unternehmen zugehen.

Mit innovationsorientierten und strukturverändernden Förderschwerpunkten soll der Wirtschaftsstandort Kärnten mit einer Kombination aus über- und einzelbetrieblichen Fördermaßnahmen gestärkt werden.

Der Bereich "Beratung und Begleitung" soll erfolgreich fortgesetzt werden. Das fundierte Wissen aus vergangenen und zukünftigen Unternehmensbesuchen ermöglicht es dem KWF nicht nur projektspezifisch zu beraten, sondern Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten oder Risikopotenzial aufzuzeigen. Die neutrale Sicht des KWF von außen hilft der Unternehmerin, dem Unternehmer, die Rückmeldungen aus den Unternehmen dem KWF bei seiner Gestaltung von Schwerpunktprogrammen.

Im Bereich der technologieorientierten Förderung sind als Leitprojekte der Ausbau des Lakeside Science & Technology Parks sowie des TPV Technologieparks Villach geplant. Beide Standorte im Zentralraum verfolgen die enge Zusammenarbeit der Keyplayer der drei vorhandenen Säulen (Ausbildung, Forschung & Entwicklung und innovative Unternehmen) und decken sich mit der Strategie "Kärnten 2020 - Zukunft durch Innovation".

* Förderbarwert = Volumen der nicht zurückzuzahlenden Zuschüsse + Barwert für Darlehen (im Wege der Abzinsung ermittelter Gegenwartswert der Förderung)
** Einzelunternehmen = ohne "Gemeinnützige Einrichtungen" (Schulen, Universität ...) sowie "Sonstige" (Kooperationen, Organisationen ...)
*** EFRE = Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

 

 

 

Informationen: http://www.kwf.at

 

 

 

 

 

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