Neues Buch über Schmetterlinge in Österreich
Innsbruck (tlm) - Wie viele Schmetterlingsarten gibt es in Österreich? Dieser Frage gingen Forscher
der Tiroler Landesmuseen auf den Grund. 4071 Schmetterlingsarten haben sie katalogisiert und als „StudioHefte 12“
veröffentlicht. „Die Publikation gibt mit ihrer modernen Systematik nicht nur einen Überblick über
die verschiedenen Schmetterlingsgruppen und Neuentdeckungen seit 1993. Sie ist eine wesentliche Grundlage für
Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt“, unterstreicht PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler
Landesmuseen, die Bedeutung des Fachbuches. Viele Falter sind besonders sensibel für Umweltveränderungen
und einige der katalogisierten Arten gelten bereits als ausgestorben. Schmetterlinge werden daher schon seit mehr
als 200 Jahren erfasst und in Schutzkonzepte aufgenommen.
Große Vielfalt an Schmetterlingsarten in Österreich
In Österreich herrscht eine überaus große Vielfalt an Schmetterlingen, die beispielsweise jene
in Deutschland deutlich übertrifft. Allein Wien hat mit 2554 Arten eine größere Diversität
an Falter als ganz Finnland. Nach Bundesländern gereiht ist Niederösterreich mit 3511 Spezies am artenreichsten,
gefolgt von der Steiermark mit 2917 und Tirol mit 2830. Einige der Arten gelten bereits in Folge massiver Umweltveränderungen
wie intensiver Landnutzung als ausgestorben. Studienautor Dr. Peter Huemer berichtet, dass allein in den letzten
20 Jahren mehr als 100 Arten erstmals in Österreich gefunden wurden. Zu diesen Neufunden zählen unter
anderem Schmetterlinge, die von der Klimaerwärmung profitieren konnten, bisher übersehene Arten, aber
auch neu eingeschleppte Falter. Beispiele für die Letzteren sind die ursprünglich ostasiatische Lindenminiermotte
oder der aus China stammende Buchsbaumzünsler, ein gefürchteter Schädling in Gärten und Parkanlagen.
Das 304 Seiten umfassende „StudioHeft“ ist in allen Museumsshops der Tiroler Landesmuseen, im Buchhandel sowie
online unter http://www.tiroler-landesmuseen.at/shop
erhältlich.
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