Töchterle: Internationalität der Studierenden zeigt
 Attraktivität unserer Hochschulen

 

erstellt am
27. 03. 13
14.00 MEZ

Zusatzbericht der Studierenden-Sozialerhebung 2011 zum Thema "Internationale Studierende" liegt vor - Anteil internationaler Studierender in Österreich über OECD- und EU-Schnitt
Wien (bmwf) - "Das österreichische Hochschulsystem zeichnet sich durch eine besonders starke Internationalisierung aus" - so der Befund eines nun vorliegenden Zusatzberichts zur Studierenden-Sozialerhebung, der sich mit der Situation internationaler Studierender in Österreich befasst. "Dieser hohe Anteil internationaler Studierender zeigt: Die heimischen Hochschulen sind attraktiv", betont Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle. Laut dem Bericht liegt der Anteil ausländischer Studierender an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen bei 21 Prozent und damit weit über dem OECD- und EU-Schnitt (6 bzw. 9 Prozent). Die Zahl hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf rund 65.000 Studierende (Wintersemester 2010/2011) mehr als verdoppelt. Einige davon haben bereits ihre Studienberechtigung in Österreich erworben, aber immerhin 17% aller Studierenden sind sogenannte Bildungsausländer/innen, also Studierende, die ihre Studienberechtigung nicht in Österreich erworben haben - unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Was sich auch zeigt: Insgesamt geben 14 Prozent der internationalen Studierenden an, nach Studienabschluss in jedem Fall in ihr Herkunftsland zurückkehren zu wollen (die Hälfte ist noch unentschlossen). Am häufigsten planen dies Medizin-Studierende: Weniger als ein Drittel möchte nach dem Studium in Österreich bleiben.

Erfreulich ist aus Sicht des Ministers die von den betreffenden Studierenden mehrheitlich positiv bewertete Unterstützung seitens der Hochschulen: 70 Prozent der Bildungsausländer/innen fühlen sich gut integriert in den Studienalltag und ebenso beinahe rund 70 Prozent hatten ausreichend Informationen betreffend Zulassung zum Studium. "Die Willkommenskultur an den Universitäten und Fachhochschulen wird positiv wahrgenommen", so Töchterle.

Herkunft ausländischer Studierender
Nach Herkunft der ausländischen Studierenden (WS 2010/11) betrachtet zeigt sich, dass 38 Prozent aus Deutschland kommen, elf Prozent haben die Staatsbürgerschaft eines jugoslawischen Nachfolgestaates und neun Prozent stammen aus Südtirol. Weitere 17 Prozent stammen aus anderen osteuropäischen Ländern, neun Prozent aus westeuropäischen Ländern. Fünf Prozent besitzen die türkische Staatsbürgerschaft und elf Prozent haben einen Pass aus einem außereuropäischen Land.

Soziodemographischer Hintergrund internationaler Studierender: - Der Anteil weiblicher Studierender ist unter Bildungsausländer/innen etwas höher als unter Bildungsinländer/innen (57 vs. 54 Prozent), unterscheidet sich jedoch stark nach Herkunftsregion. Besonders unter Studierenden aus Osteuropa, Deutschland und Westeuropa liegt der Anteil der Frauen deutlich über 50 Prozent.

Das Durchschnittsalter beträgt rund 26 Jahre, wobei Bildungsausländer/innen im Schnitt rund ein halbes Jahr jünger als Bildungsinländer/innen sind und niedrigere Anteile an unter 21-Jährigen und über 30-Jährigen aufweisen. Die Gruppen mit dem höchsten Durchschnittsalter stellen Studierende aus der Türkei und aus Ländern außerhalb Europas (27 bzw. 28 Jahre), die jüngsten kommen aus Südtirol und Deutschland (je 25 Jahre).

Gründe für ein Studium in Österreich
Die am häufigsten genannten Gründe für ein Studium in Österreich sind das Vorhandensein von Deutschkenntnissen (47 Prozent), die Nähe Österreichs zum Heimatland (39 Prozent), der gute Ruf der Hochschule (39 Prozent) sowie der Wunsch, Auslandserfahrung zu sammeln (38 Prozent). Während Studierende aus osteuropäischen Ländern als Grund häufig die höhere Studienqualität nennen, ist bei vielen Studierenden aus Deutschland der Grund, keinen Studienplatz in Deutschland bekommen zu haben. Diesbezüglich plädiert Töchterle erneut für eine europaweite Lösung. "Die asymmetrische Mobilität kann kein Land alleine lösen - da braucht es eine gemeinsame Diskussion und Kraftanstrengung", betont der Minister, der das Thema bereits im Vorjahr auf die Agenda bei Ratstreffen in Brüssel gebracht hatte.

Pläne nach Beendigung des Studiums in Österreich
Insgesamt geben 14 Prozent der internationalen Studierenden an, nach Studienabschluss in ihr Herkunftsland zurückkehren zu wollen, 28 Prozent planen einen Verbleib in Österreich, mehr als jede/r Zehnte möchte in ein anderes Land ziehen, die übrigen 49 Prozent haben noch keine Pläne über den Verbleib nach Beendigung ihres Studiums in Österreich. Am häufigsten planen Studierende der verschiedenen medizinischen Studien Österreich nach Studienabschluss zu verlassen: Weniger als ein Drittel plant einen Verbleib. Ohne Berücksichtigung der Unentschlossenen plant ca. die Hälfte einen Verbleib in Österreich, am wenigsten planen Südtiroler/innen (36 Prozent) und Deutsche (44 Prozent) nach Studienabschluss in Österreich zu bleiben, am häufigsten Studierende aus Osteuropa (76 Prozent; ehem. Jugoslawien 79 Prozent).

Zur Studierenden-Sozialerhebung allgemein: Sie wird vom Institut für Höhere Studien (IHS) als Online-Befragung durchgeführt. An der Studierenden-Sozialerhebung 2011 haben sich 44.000 von 300.144 angeschriebenen Studierenden an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen beteiligt. Bei den Ergebnissen handelt es sich um Selbstbeschreibungen bzw. Selbsteinschätzungen.

 

 

 

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