Über 45.000 Unternehmen wurden 2012 in
Österreich gegründet, vom Einzelunternehmen bis hin zur Aktiengesellschaft. Die Geschlechterverteilung
bedient althergebrachte Klischees.
Wien (dnb) - 45.000 neu gegründete Unternehmen innerhalb eines Jahres. Eine beachtliche Zahl, vor allem vor
dem Hintergrund von ca. 620.000 aktiven Unternehmen in Österreich. In Summe zeigt die Verteilung der Neugründungen
nach Geschlechtern eine Vorherrschaft der Männer, die sich aber deutlich abgeschwächt darstellt, wenn
man in die Tiefe der Gründungsstatistik abtaucht. Von den 45.000 neu entstandenen Unternehmen haben zwei Drittel
einen männlichen Geschäftsführer oder Eigentümer. Bei nur einem Drittel werden die entsprechenden
Positionen von Frauen besetzt. In die Zahlen von D&B fließen Gründungen von Gewerbetreibenden und
beim Firmenbuch registrierten Unternehmen ein. Somit deckt die Statistik vom Einzelunternehmen bis hin zur Aktiengesellschaft
ein komplettes Bild der Neugründungen in Österreich ab. Ausgeklammert ist die Branche der Personenbetreuung,
also von Pflegepersonal, in den sozialen Diensten.
Gewerbetreibende sind emanzipierter
Die dominante Verteilung in der Gesamtbetrachtung wird deutlich freundlicher aus Sicht der weiblichen Unternehmerschaft,
wenn man nicht protokollierte und protokollierte Unternehmen unterscheidet. Nicht protokollierte Unternehmen sind
solche, die nicht beim Firmenbuch registriert sein müssen. Zum größten Teil fallen Ein-Mann- bzw.
Ein-Frau-Unternehmen in diese Kategorie. Wie es der österreichischen Firmenlandschaft mit ihrem hohen Anteil
an Klein- und Mittelunternehmen entspricht, machen die nicht protokollierten Unternehmen satte zwei Drittel der
Unternehmen aus. Dort gibt es beinahe einen Geschlechtergleichstand: 57 Prozent Gründern stehen 43 Prozent
Gründerinnen gegenüber.
Diese Verteilung steht in krassem Gegensatz zu den protokollierten Unternehmen, die vorwiegend aus Körperschaften
wie AGs oder GmbHs bestehen. Dort sind die Geschäftsführer der neu gegründeten Firmen zu mehr als
80 Prozent Männer. Somit steht lediglich in jeder fünften Neugründung im protokollierten Bereich
eine Frau an der Unternehmensspitze.
Frau wird Friseuse, Mann wird Fliesenleger
Bei den Branchen bedienen die Gründungen der Männer die klassischen Klischees der beruflichen Geschlechterverteilung:
In der IT-Dienstleistung gab es z.B. knapp 400 neue Unternehmen, davon wurden 90 Prozent von Männern gegründet.
Auch in den bauverwandten Branchen wie Installateur oder Fliesenleger gründen nach wie vor mehr Männer
als Frauen neue Firmen. Im Gegenzug überrascht es nicht, dass Frauen bei Friseur- und Kosmetiksalons die Nase
vorn haben. Ein relativ ausgeglichenes Bild gibt es jedoch im Handel. Ein interessantes Detail ist, dass Copyshops
im Jahr 2012 zu 90 Prozent von Frauen gegründet wurden.
Insolvenzen
Die österreichischen Neugründungen des Jahres 2012 zeigen eine beachtliche Stabilität innerhalb
der ersten Monate nach ihrem Entstehen. In Summe schlitterten lediglich 76 der 45.000 Neugründungen im gleichen
Kalenderjahr in die Insolvenz. Das sind weniger als 0,2 Prozent. Dabei gibt es keinen Unterschied zwischen dem
Geschlecht der Personen hinter den Unternehmen. Neun der 76 Insolvenzen waren selbstständige Handelsvermittler.
Diese Branche ist die einzige, die durch die Anzahl heraussticht. Von den neun Insolvenzen betrafen fünf Stück
Einzelunternehmen, die von Männern gegründet worden waren. Hier zeigt sich, dass Frauen und Männer
gleich gut bzw. gleich schlecht wirtschaften.
Über Dun & Bradstreet Information Services GmbH
Dun & Bradstreet Information Services GmbH in Österreich ist ein Unternehmen der schwedischen Bisnode-Gruppe
und gehört zum weltweiten D&B Netzwerk, dem Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und
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und bonitätsgeprüften Firmenadressen rund um die Bereiche Risikomanagement, Sales & Marketing Solutions
und Einkaufsmanagement. Auf der globalen Datenbank von D&B befinden sich Informationen zu mehr als 220 Mio.
Unternehmen in über 200 Ländern. Täglich werden über 1,8 Mio. Daten aktualisiert. Bitte zitieren
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