Wiedereröffnung der Muza Hall in Kawasaki in Anwesenheit des Direktoriums – Die Salzburger
Festspiele trugen mit dem Erlös einer Benefiz-Generalprobe zum Wiederaufbau dieser weltberühmten Konzerthalle
bei
Tokio/Salzburg (salzburger festspiele) - Die Glocken des Salzburger Doms, deren Klang aufgenommen worden
war, läuteten die Wiedereröffnung der für ihre Akustik weltberühmten Muza Hall am 07.04. um
15h Ortszeit in Kawasaki ein. Mit der 9. Symphonie von Anton Bruckner und desse Te Deum gestaltete das Tokyo Symphony
Orchestra unter dem Dirigat von Hubert Soudant die frenetisch beklatschte Wiedergeburt des vom Erdbeben 2011 zerstörten
Konzertsaals.
Salzburg war aus doppeltem Grund prominent vertreten: Kawasaki und Salzburg sind seit 1992 Partnerstädte und
Vizebürgermeister Martin Panosch überbrachte die besten Grüße. Zudem waren es die Salzburger
Festspiele, die im August 2011 Kawasaki zum raschen Wiederaufbau ermutigten. Präsidentin Helga Rabl-Stadler
bat damals die Künstler von Tschaikowskis Iolanta und Strawinskys Le Rossignol die Generalprobe zum Verkauf
freizugeben. Anna Netrebko, Piotr Beczala, Ivor Bolton und das Mozarteumorchester Salzburg, das Jahre zuvor auch
in der Muza Hall aufgetreten war, willigten sofort ein. Daraus wurde mit einem Erlös von € 158.065,- das zweiterfolgreichste
Benefizkonzert der Festspiele (nur das Konzert für die Überschwemmungsopfer von Pakistan brachte 2010
mehr ein). Die Stadt Salzburg rundete den Betrag auf € 200.000,- auf.
"Ein solcher Betrag ist gemessen am Sanierungsaufwand von € 15 Millionen nur klein. Was aber zählt war
die sofortige Anteilnahme und der große Enthusiasmus, mit dem wir als erste ausländische Institution
Kawasaki bei ihrem Bemühen um einen Wiederaufbau unterstützten", meinte Festspielpräsidentin
Helga Rabl-Stadler in ihrer Rede heute.
"Das ist ein großer Tag nicht nur für Kawasaki, sondern auch für die Welt der Musik",
freute sich Intendant Alexander Pereira und präsentierte eine Idee, wie man in Zukunft mehr Musik aus Salzburg
nach Kawasaki bringen könnte. Bürgermeister Takao ABE war begeistert, die Direktübertragung einer
Oper nach dem Vorbild der Siemens-Festspielnächte in Salzburg zu ermöglichen. Darüber werden ab
sofort Gespräche zwischen den Salzburger Festspielen und der Kulturverwaltung von Kawasaki geführt.
1. Pressekonferenz zum Programm der Salzburger Festspiele in Japan
Außerdem präsentierten Alexander Pereira und Helga Rabl-Stadler heute erstmals das Festspielprogramm
bei einer Pressekonferenz in Japan. 2013 eignet sich dafür besonders, denn die Salzburger Festspiele haben
einen dreifachen Japan-Schwerpunkt in ihrem Programm:
- In der Ouverture spirituellewird der christlich geistlichen Musik die buddhistisch
shintoistische Tradition gegenübergestellt. Mit besonderer Spannung erwarten wir das Konzert am 23. Juli in
der Kollegienkriche, in dem die sakralen Gesangstraditionen Shomyo und Gregorianik in den musikalischen Vergleich
treten.
- In der zeitgenössischen Musik sind Toru Takemitsu (1930-1996) und Toshio
Hosokawa, geb.1955, mit Ton angebend. Hosokawa komponierte zwei Werke im Auftrag der Salzburger Festspiele "Ancient
voices" für Bläserquintett sowie Orchesterlieder auf Texte des Salzburger Lyrikers Georg Trakl (1887-1914),
die am 25. August vom NHK Symphony Orchestra, Tokyo zu hören sein werden.
- Dieses NHK Symphony Orchestra, Tokyo ist das erste permanente Orchester Japans,
das bei den Salzburger Festspielen auftritt.
Zum Empfang nach dem Eröffnungskonzert kamen eine Reihe von treuen japanischen Festspielbesuchern. Auch der
Bürgermeister Takao ABE selbst will Salzburg im August wieder besuchen. Das meistgehörte Wort an diesem
Nachmittag von Bürgermeister Abe - in perfektem Deutsch gesprochen - war "wunderbar".
Helga Rabl-Stadler und Alexander Pereira setzen ihre Japan-Tour mit einer Präsentation in der österreichischen
Botschaft in Tokio fort.
|