Spindelegger: Religionsfreiheit als
 Maßstab für Demokratie und Freiheit

 

erstellt am
05. 04. 13
14.00 MEZ

Außenminister im Bundesrat zu den „Außenpolitische Initiativen Österreichs zu Religionsfreiheit und Minderheitenschutz“
Wien (bmeia) - „In den letzten Jahren musste wir einen neuerlichen Anstieg von Einschränkungen und Verletzungen der Religions- und Gewissensfreiheit feststellen. In vielen Staaten der Welt ist es Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen verwehrt, sich zu ihrem Glauben zu bekennen und diesen ungestört zu leben. Sie werden aufgrund ihrer Religion benachteiligt, diskriminiert und verfolgt“, eröffnete Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger am 05.04. die „Aktuelle Stunde“ im Bundesrat zum Thema „Initiative für Religionsfreiheit und gegen Christenverfolgung“.

„Diese menschenrechtswidrigen und destabilisierenden Entwicklungen sind nicht hinnehmbar“, führte Spindelegger fort. „Wir dürfen hier nicht wegsehen. In den vergangenen Jahren hat Österreich eine Vielzahl an Initiativen zum Thema gesetzt mit dem Ziel auf diese beunruhigenden Entwicklungen aufmerksam zu machen und Wege für eine Lösung zu finden. Auf meinen Reisen in den Nahen und Mittleren Osten, China oder Afrika habe ich das Problem systematisch angesprochen und mich mit Vertretern der Religionsgemeinschaften beraten, was wir konkret tun können.“

„In der EU sind wir klar als Meinungsführer zum Thema Religionsfreiheit und Schutz von religiösen Minderheiten anerkannt. Ich habe daher meinen Kollegen im Rat vorgeschlagen, dass wir ein starkes außenpolitisches Instrument schaffen, welches dem Trend der Verfolgung religiöser Minderheiten entgegenwirkt. Auf meine Initiative werden daher EU-Leitlinien erarbeitet, die voraussichtlich noch im Sommer vom Rat angenommen werden“, so der Außenminister weiter. Als ein wesentliches Element gilt dabei die Schaffung eines Frühwarnmechanismus mit dem Ziel Risikofaktoren frühzeitig vor Ort zu erkennen um dann rasch präventive Maßnahmen zu setzen.

„Auf der Ebene der UNO sind wir stark engagiert, das Recht auf Religionsfreiheit universell zu stärken. Wir suchen dabei aktiv den Dialog mit allen Staaten, insbesondere den arabischen Ländern. Unsere wesentliche Schlussfolgerung lautet, dass es zwar Mechanismen zum Menschenrechtsschutz auf verschiedenen Ebenen gibt, diese müssen aber laufend gestärkt werden um religiöse Minderheiten tatsächlich besser zu schützen.“

Auch die Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat nützt Österreich um in zahlreichen Podiumsdiskussionen, Expertenseminaren und Side Events in Genf und Wien auf das Problem aufmerksam zu machen, Ursachen der steigenden Gewalt gegen religiöse Minderheiten und Lösungsansätze zu diskutieren. Die Ergebnisse spiegeln sich in einschlägigen UNO-Resolutionen und Empfehlungen der Sonderberichterstatter der UNO für Religionsfreiheit und Minderheitenschutz wider.

Im Juni dieses Jahres veranstaltet das Außenministerium anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Wiener Menschenrechtskonferenz“ eine hochrangige Expertenkonferenz, zu der auch die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte Navanethem Pillay in Wien erwartet wird. Ziel der Veranstaltung ist neben einer Bilanz über die Umsetzung der Ergebnisse der Wiener Konferenz die Weiterentwicklung des Menschenrechtsschutzes.

 

 

 

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