Innsbruck (lk) - Mit dem Ziel ihre Fremdsprachenkenntnisse auszubauen und den richtigen Umgang mit ihren Musikinstrumenten
zu trainieren, sind derzeit 19 angolanische Militärmusiker zu Gast an der Volkshochschule Innsbruck. Am 04.04.
besuchten fünf von ihnen Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer im Rathaus. Begleitet wurden
sie dabei von MMag. Dr. Wolfram Rosenberger (Direktor der Musikschule Innsbruck), Mag. Roland Zecha (Leiter der
Tiroler Volkshochschule) sowie ihren MusiklehrerInnen Florica Rainer-Zehm und Christoph Schwarzenberger. "Es
freut mich, dass der Bildungsstandort Innsbruck einen so guten Ruf besitzt, dass er von Angola für die Weiterbildung
der Musiker ausgewählt wurde", erklärte die Vorsitzende der Volkshochschule Tirol, Bürgermeisterin
Oppitz-Plörer, beim Zusammentreffen: "Kulturkenntnisse sind ein wichtiger Teil der Bildung. Gerade ein
Land, das über zwei Jahrzehnte vom Bürgerkrieg gebeutelt wurde, tut gut daran, in Bildung und Kultur
zu investieren."
Ein Rundum-Bildungsprogramm
Während ihres gut zweiwöchigen Aufenthaltes in Innsbruck absolvieren die musikbegeisterten Südwestafrikaner
ein intensives Training an der Musikschule. Unterrichtet werden sie dabei an den Instrumenten Querflöte, Saxophon,
Schlagzeug, Tuba, Klarinette und Trompete. Ein tägliches Englisch-Training an der Volkshochschule, wobei natürlich
auf die jeweiligen Niveaustufen der Lernenden eingegangen wird, ergänzt den Instrumentalunterricht und schafft
die Grundlage für eine bessere Verständigung.
Ein Blick in die Vergangenheit
Mit dem Ende des 27-jährigen Bürgerkrieges im Jahr 2002 erlebte das rohstoffreiche Angola einen rasanten
wirtschaftlichen Aufschwung und zählt inzwischen zu den sechs stärksten afrikanischen Volkswirtschaften.
Aufgrund dieser Veränderung wurde auch die kulturelle Entwicklung des Landes vorangetrieben. Dies beinhaltet
etwa, die angolanische Militärmusikkapelle, eine zentrale kulturelle Institution des Landes, dem internationalen
Niveau anzupassen. Der Kontakt mit der Musikschule Innsbruck entstand dadurch, dass Angola die benötigten
Musikinstrumente von einem Tiroler Musikhaus bezog. Beeindruckt von dem musikalischen Ausbildungsstandard in Österreich,
wurde beschlossen, auch das erforderliche Wissen über den Umgang mit den Musikinstrumenten, das richtige Musizieren
im Orchester und in Formation sowie die nötigen Sprachkenntnisse für den internationalen Anschluss in
Tirol zu erwerben.
Ein Projekt mit Zukunft
Bereits im Juli dieses Jahres ist die nächste Musikergruppe zum Training angemeldet. Seitens der angolanischen
Entscheidungsträger wird zudem darüber nachgedacht, ab September einige Musiker längerfristig nach
Innsbruck zu schicken, um sie als Musiklehrer ausbilden zu lassen.
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