Impulsgebendes Vorzeigeprojekt der Wiener
 Stadtentwicklung mit Wohnungen für 3.500 Menschen

 

erstellt am
05. 04. 13
14.00 MEZ

Planungen für Hauptbahnhof-Areal östlich des Helmut-Zilk-Parks stehen fest
Wien (rk) - Während auf einem Großteil des Geländes um den neuen Hauptbahnhof bereits Wohnungen, Büros und Gewerbeflächen entstehen, dient das Areal östlich des Helmut-Zilk-Parks derzeit noch als Baustellenfläche. Jetzt wurde der Masterplan für dieses Teilgebiet überarbeitet, das mit 11 Hektar doppelt so groß ist wie der Wiener Stadtpark. Damit stehen die Planungen fest. "Ab 2016 wird hier ein Stadtteil mit wertvollem Wohnraum für rund 3.500 WienerInnen entstehen. Es wird ein innerstädtisches Quartier werden, in dem die Menschen gerne leben wollen: mit Platz zum Flanieren, Spielen, mit Begegnungsmöglichkeiten und bester Infrastruktur, besonders was Bildung, Nahversorgung oder Mobilität betrifft. Es gibt viele neue Ansätze die wir hier verfolgen, um Innovation und soziale Durchmischung zu fördern. Unter anderem werden auch Baugruppen eingeladen, um sich ihren eigenen Wohnraum zu errichten", so Wiens Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin Maria Vassilakou.

Jahrhundertchance für Favoriten
Josef Kaindl, Stellvertretender Bezirksvorsteher von Favoriten: "Mit diesem Projekt entsteht ein neuer Stadtteil in Favoriten. Wo früher der Bahndamm eine Barriere zwischen den Bezirken darstellte, ist nun eine vernünftige Durchwegung in die angrenzenden Gebiete möglich. Attraktives Wohnen in unmittelbarer Nähe einer der wichtigsten Verkehrsstationen Österreichs und ein ca. acht Hektar großer Park sind eine hervorragende Kombination für eine Großstadt. Die Erreichbarkeit des urbanen Favoriten mit seiner Fußgängerzone und der guten Infrastruktur sind ein weiterer, wichtiger Aspekt dieser Entwicklung. Für Favoriten ist dies eine Jahrhundertchance und diese gilt es, gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu nutzen."

ÖBB entwickeln Abstellgleise zu lebenswerten Stadtteilen
Herbert Logar, Geschäftsführer der ÖBB Immobilienmanagement GmbH: "Gemeinsam mit der Stadt Wien, den Planern und allen weiteren Beteiligten sind wir mit dem kooperativen Verfahren einen ganz neuen Weg in der Stadtentwicklung gegangen. Das erstellte städtebauliche Leitbild und der kooperative Masterplan sind die beste Grundlage, auf der wir nun einen lebendigen Stadtteil mit hoher Wohn- und Lebensqualität schaffen. Wir legen bei unseren Stadtentwicklungsprojekten Wert auf nachhaltige urbane Konzepte, die die Grundlage von lebendigen Stadteilen mit hoher Wohn- und Lebensqualität sind. Daher haben wir auch bei diesem Projekt die städtebauliche Situation optimiert und einen verstärkten Fokus auf kleinteilige Strukturen gelegt. Es entsteht ein lebenswertes Stadtviertel, das vom Individualverkehr weitgehend durchfahrtsfrei ist."

Vorzeigeprojekt der Stadtentwicklung
Das Viertel und die Gebäude orientieren sich an den Qualitäten gründerzeitlicher Stadtteile. Eine kleinteilige Parzellierung der Grundstücke wird zu einer höheren Vielfalt an Nutzungen und der Architektur beitragen. In Anlehnung an gründerzeitliche Gebäude sind nutzungsoffene Strukturen geplant, die für zukünftige, veränderte Ansprüche flexibel bleiben. Die Widmung soll auch Häuser mit großzügigeren Raumhöhen ermöglichen. Das Entstehen einer belebten Erdgeschoßzone ist von höchster Bedeutung. An stadtplanerisch wichtigen Punkten werden Grundstücke an BauträgerInnen vergeben, die zu einem besonders attraktiven Stadtbild beitragen können und die stadtplanerischen Ziele dieses Gebiets bestmöglich umsetzen. Im Sinne der Vielfalt sind vier Bereiche für Baugruppen reserviert. Das bietet Interessierten die Möglichkeit, sich zusammen zu schließen und für sich selbst eigenen Wohnraum zu schaffen. Die innerstädtische Lage erlaubt auch ein innovatives Mobilitätskonzept mit optimaler Anbindung an den öffentlichen Verkehr, attraktiven FußgängerInnen-Routen und zentralen Quartiersgaragen.

Attraktive, urbane Freiräume
Ziel der Überarbeitung des Masterplans ist es, den öffentlichen Raum zu attraktivieren und nutzbarer zu machen. Im Zuge eines kooperativen Verfahrens wurden Planungsgrundsätze formuliert, die in den neuen Masterplan und damit in die Flächenwidmung einfließen. "Die Komplexität der Stadt widerspiegelt sich im Masterplan. Wichtig ist, dass nicht alle Regeln bereits jetzt final fixiert sind, sondern sich einem weiterem Entwicklungsprozess öffnen können. Dies betrifft sowohl urbane Freiraume wie Bauvolumina", so Max Rieder, Architekt und Teilnehmer des kooperativen Verfahrens. Die wesentlichen Planungsgrundsätze sind:

  • Verlegung der Erschließungsstraße an die Bahntrasse und damit Bündelung der Verkehrsachsen. Dadurch kann das Gebiet als Einheit entwickelt werden. Der Bereich zwischen den Gebäuden wird frei. Es ergeben sich viele neue Nutzungsmöglichkeiten
  • Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität können entstehen.
  • Ausbildung einer verkehrsberuhigten Promenade
  • Entwicklung von Querungen und Sichtachsen, wodurch an der Promenade Plätze entstehen.
  • Attraktivierung der Erdgeschoßzone
  • Betonung wichtiger Orte durch Hochpunkte und durch Definition der wichtigen Raumkanten
  • Zentrale Stellplätze in Quartiersgaragen


Ausgangslage für Planung
Der neue Stadtteil am Hauptbahnhof Wien kann entstehen, weil die ÖBB ehemalige Bahnflächen in zentraler Lage, die für den modernen Bahnbetrieb nicht mehr benötigt werden, bereitstellen. Mit der Teilinbetriebnahme des Hauptbahnhofs im Dezember 2012 wurde beim Projekt Hauptbahnhof der erste Schritt der Umsetzungsphase abgeschlossen. Noch 2013 sollen die ersten Wohnungen im Sonnwendviertel bezogen werden. Die Arbeiten am Bildungscampus laufen ebenso wie jene am Erste Campus und an der ÖBB-Konzernzentrale. Mit Erdarbeiten für den Helmut-Zilk-Park wird noch heuer begonnen. Nach wie vor werden aber große Flächen für Baustelleneinrichtungen benötigt. Zu diesen Flächen zählt insbesondere das Areal östlich des neuen Parks. Der seit 2004 gültige Masterplan sah für diesen Bereich bisher zwei strikt voneinander getrennte Funktionsbereiche vor: Wohnen entlang des Parks, Gewerbe entlang der Bahn. Im Zuge der Weiterentwicklung des Areals wurde der bisherige Masterplan aktualisiert und an die aktuellen Anforderungen angepasst. Die ÖBB planen für Anfang 2014 einzelne Baufelder zur Verfügung stellen zu können. Voraussichtlich ab 2016 werden auf dem Areal Wohnungen für rund 3.500 WienerInnen und Büros für rund 2.200 Arbeitsplätze gebaut.

Ausstellung
Der überarbeitete Masterplan und ein Modell des Stadtentwicklungsgebiets sind im Rahmen einer Ausstellung öffentlich zugänglich. Die Ausstellung ist zu sehen:

5. - 21. April 2013, 8:00 - 22:00 Uhr im bahnorama (10., Favoritenstraße 51)
22. April - 14. Mai 2013 in der Gebietsbetreuung*10 (10., Quellenstraße 149)

Zum kooperativen Verfahren
Die Überarbeitung des Masterplans fand in Form eines kooperativen Verfahrens statt. Dabei wurde die strikte Funktionstrennung von Wohnen und Gewerbe überprüft, Möglichkeiten zur Neuinterpretation des öffentlichen Raums ausgelotet sowie eine günstigere Verteilung der Dichte bei gleichbleibender Gesamt-Nutzfläche untersucht. Nach einem offenen Bewerbungsverfahren wurden folgende Architekturbüros zur Teilnahme eingeladen: Max Rieder, studiovlay, Rüdiger Lainer & Partner, ARTEC Architekten, Gasparin Meier Architekten, DI Franz Denk.

Der begleitenden Jury gehörten an:

  • Arch. Albert Wimmer, ArchIn Kinayeh Geiswinkler, Arch. Thomas Forsthuber, Arch. Univ. Prof. Erich Raith, Dr Reinhard Seiss, Mag. Christoph Chorherr, Josef Kaindl, DI Christoph Hrncir, DI Robert Buchner und DI Roland Krebs.
  • Als Berater fungierten:
  • DI Elke Eckerstorfer (GB*10), DI Maria Auböck (Landschaftsplanung), DI Gunther Stocker (Verkehrsplanung), Mag. Herwig Krämmer (UVP-Recht)
  • Verfahrensorganisator:
  • Arch. DI Günther Stefan

 

 

 

Informationen: http://

 

 

 

 

 

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