Symposium "Zukunft der Verwaltung" - Namhafte Fachleute aus dem In- und Ausland tauschten
sich im Landhaus aus
Bregenz (vlk) - Vorarlberg will seine Verwaltungsstrukturen auf Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene weiter
optimieren. Landeshauptmann Markus Wallner gab am 05.04, bei einem Symposium unter dem Titel "Zukunft der
Verwaltung" im Landhaus den Startschuss für das ambitionierte Vorhaben. Bis Februar 2014 soll eine Kommission
aus Fachleuten konkrete Empfehlungen vorlegen. Im Mittelpunkt des Symposiums stand eine erste Standortbestimmung
durch namhafte Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland.
"Eine verlässliche und effiziente Verwaltung sowie Behördenverfahren, die im Sinne von Bevölkerung
und Wirtschaft korrekt und zügig abgewickelt werden, sind entscheidend, um als Wirtschafts- und Produktionsstandort
nachhaltig attraktiv und erfolgreich zu bleiben", betonte der Landeshauptmann gleich zu Beginn der Konferenz.
Wallner erinnerte daran, dass bereits in den vergangenen Jahren eine Reihe von wichtigen Reformschritten gesetzt
worden sind. Als Beispiele nannte er die Reform des Gehaltssystems und der Beamtenpension sowie die Einrichtung
von Kundenservicecentern in den Bezirkshauptmannschaften. Eine Vorreiterrolle habe das Land zudem in Sachen E-Government
und im Rechnungswesen eingenommen. "In Vorarlberg sind schon seit Jahren Standards gängige Praxis, die
in anderen Ländern oder beim Bund jetzt nach und nach Einzug halten", sprach Wallner etwa die Diskussion
auf Bundesebene rund um die Einführung einer doppelten Buchhaltung an.
Wie effizient Vorarlbergs Verwaltung arbeitet, zeigt sich auch an diversen Kennzahlen. So wurden in den Jahren
2009 bis 2011 drei Viertel der Betriebsanlagenverfahren innerhalb von drei Monaten und über 91 Prozent innerhalb
von sechs Monaten in erster Instanz erledigt. Seine Verwaltungsaufgaben bewältigt Vorarlberg im bundesweiten
Vergleich mit dem geringsten Personalstand, obwohl kleinere Länder in den Zentralverwaltungen mit einem ähnlich
hohen Aufwand wie bevölkerungsstarke Länder konfrontiert sind. Ein durch das Innsbrucker Institut für
Verwaltungsmanagement erstellter Vergleich der Rechnungsabschlussdaten macht darüber hinaus deutlich, dass
die Gesamtausgaben pro Einwohner in Vorarlberg nach Oberösterreich am zweitniedrigsten sind. Dasselbe gilt
für den Schuldenstand pro Einwohner. Die Ausgaben für das Amt der Landesregierung liegen im Österreichschnitt
bei 200 Euro pro Einwohner, Vorarlberg liegt um 39 Euro darunter (161 Euro).
Es wäre jedoch ein sehr großer Fehler, sich mit dem Erreichten zufrieden zu geben, mahnte Wallner: "Unser
Ziel ist, weiter unablässig mit wachem Blick nach Verbesserungsmöglichkeiten Ausschau zu halten. Das
liegt sowohl im Interesse der Verwaltung und ihrem Selbstverständnis, als auch im Interesse der Bevölkerung
und der heimischen Wirtschaft". Zu diesem Zweck wurde ein Expertenteam eingesetzt, das die bestehenden Strukturen
auf Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene systematisch auf Verbesserungsmöglichkeiten und Einsparungspotenziale
durchleuchten soll. Die Fachleute werden die Aufgabenverteilung zwischen den Verwaltungsebenen prüfen, Vorschläge
erarbeiten und diese hinsichtlich Umsetzbarkeit, Qualitätssteigerung und Einsparungspotenzial bewerten. Geplant
ist, dass die Expertenkommission im Februar 2014 ihre Ergebnisse der Landesregierung vorlegen kann.
In der Kommission sind Fachleute aus den verschiedenen Verwaltungsebenen (Land, Bezirke, Gemeinden) und -bereichen
sowie von Kontrolleinrichtungen ebenso vertreten wie Repräsentanten von Interessensvertretungen und der politischen
Parteien. Das Symposium im Landhaus bildete den offiziellen Auftakt zum ehrgeizigen Verwaltungsreformprozess.
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