Reform der Familienbeihilfe

 

erstellt am
02. 04. 13
14.00 MEZ

 Lueger: Familienförderung einfach und gerecht gestalten
SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin erfreut über Regierungsverhandlungen zur Reform der Familienbeihilfe
Wien (sk) - "Die Familienförderung muss einfacher geregelt werden. Statt des derzeitigen Dschungels an Frei- und Absetzbeträgen, von dem vor allem Besserverdienende profitieren, soll es künftig eine Verdopplung der Familienbeihilfe sowie mehr Sachleistungen geben, von denen alle mehr haben", zeigte sich SPÖ-Kinder- und Jugendsprecherin Angela Lueger am 02.04. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst über die angekündigten Verhandlungen zwischen SPÖ und ÖVP zur Reform der Familienbeihilfe erfreut.

Eine einfache und vor allem gerechte Förderung von Familien und Kindern sei dem komplizierten System aus steuerlichen Absetzbeträgen auf jeden Fall vorzuziehen. "In Österreich wird im internationalen Vergleich sehr viel Geld für die Förderung von Familien ausgegeben. Allerdings haben zwei Drittel der Kinder nichts davon - etwa weil ihre Eltern zu wenig verdienen, um Absetzbeträge geltend zu machen", sagt Lueger.

Mit einer Vereinfachung und Zusammenführung der Leistungen könnte die Familienbeihilfe verdoppelt werden und es blieben noch Mittel für einen Ausbau der Betreuungsplätze über. "Unser Ziel ist ein faires und durchschaubares System aus Geld- und Sachleistungen, das allen Kindern zugutekommt und gleichzeitig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert", betonte Lueger.


 

Haubner: Weiteres Beispiel für unglaubwürdige Wahlzuckerl-Initiativen von SPÖ und ÖVP
Familienbeihilfe erhöhen, Kindergeld vereinfachen und Zuverdienstgrenze abschaffen
Wien (bzö) - Als "ein weiteres Beispiel für die unglaubwürdigen Wahlzuckerl-Initiativen von SPÖ und ÖVP" wertet BZÖ-Familiensprecherin Abg. Ursula Haubner den aktuellen Vorstoß der Regierungsparteien in Bezug auf eine Reform der Familienbeihilfe. "Im Hinblick auf die Nationalratswahl beginnt jetzt offensichtlich ein Wettstreit um die Wahlzuckerln. In Wahrheit wollen weder SPÖ noch ÖVP Verbesserungen für die Familien erreichen" , kritisiert Haubner. Und weiter: "Die Familien sind Leistungsträger unserer Gesellschaft und verdienen somit die größtmögliche Unterstützung und Förderung. Leider wird ihnen diese Unterstützung von der rot-schwarzen Bundesregierung nicht gegeben."

Die BZÖ-Familiensprecherin fordert Familienleistungen rasch bürgerfreundlich sowie familiengerecht zu gestaltet. "Das BZÖ verlangt eine bessere Förderung der Familien. Statt dem Förderungs- und Absetzwirrwarr will das BZÖ die Einführung einer sozial gerechten "Fair Tax" mit einem Kinderabsetzbetrag in Höhe von 9.000 Euro pro Kind und Jahr. Damit wären alle Kosten als Freibetrag enthalten. Das wäre eine echte Vereinfachung und würde den Familien insgesamt mehr bringen", so Haubner. Darüber hinaus fordert das BZÖ die Wertanpassung der Familienleistungen, die Abschaffung der Zuverdienstgrenze beim Kinderbetreuungsgeld sowie den Ausbau der Infrastruktur bei Kinderbetreuungseinrichtungen. "Auf alle Fälle müssen Vereinfachungen bei der Familienbeihilfe rasch umgesetzt werden", schloss Haubner.


 

 Musiol: Kinderbetreuungsplätze anstatt Absetzbeträge
Grüne fordern grundlegende Reform der Familienförderung anstatt Wahlzuckerl
Wien (grüne) - "Wir Grüne fordern eine Familienpolitik, die sozial gerecht ist, umverteilt, jedem Kind die gleichen Bildungschancen ermöglicht und Alleinerziehende unterstützt. Daher fordere ich eine Familienförderung, die das ermöglicht", sagt Daniela Musiol, Familiensprecherin der Grünen.

Musiol befürchtet, dass die Regierungsparteien so knapp vor der Wahl eher Wahlgeschenke verteilen wollen, anstatt grundlegende Reformen umzusetzen.

Ein grundlegender Umbau der Familienleistungen in Österreich ist dringend notwendig. "In Österreich geben wir überdurchschnittlich viel Geld für Familien aus, schaffen es dabei aber nicht, Kinderarmut zu verringern. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für viele Eltern nach wie vor problematisch. Hier muss dringend gehandelt werden", analysiert Musiol.

Die Grünen plädieren für ein Modell, das allen Familien - und nicht nur den Gutverdienenden - im Alltag hilft: "Wir fordern daher eine Verlagerung der Geldleistungen zu Sachleistungen und schlagen vor, Frei- und Absetzbeträge abzuschaffen und das Geld in Kinderbetreuungseinrichtungen zu stecken. Es ist unser Ziel, eine Familienförderung zu bieten, die bei den Eltern wirklich ankommt."

Wenn der Kinderfreibetrag gestrichen wird und die steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten sowie das Schulstartgeld zurückgenommen werden, werden Mittel frei, die für Krippen, Kindergärten und Nachmittagsbetreuung dringend gebraucht werden.

Reformbedarf sieht Musiol beim Kinderbetreuungsgeld. Kein anderes europäisches Land kennt ein derart komplexes System mit zig Varianten der Inanspruchnahme. Die Grünen haben vergangenes Jahr ein Modell präsentiert: "Wir fordern eine Vereinfachung auf eine einzige kürzere Variante des Kinderbetreuungsgeldes. Aus den Einsparungen von knapp 300 Millionen Euro können die derzeit fehlenden 80.000 Kinderbetreuungsplätze finanziert werden."

 

 

 

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