Bund und Land investieren 240 Mio. Euro
 für Hochwasserschutz in Oberösterreich

 

erstellt am
15. 04. 13
14.00 MEZ

15a-Vertrag zum Hochwasserschutz
Wien (bmvit) - Das größte Hochwasserschutzprojekt Mitteleuropas befindet sich in Oberösterreich und wurde im Vorjahr feierlich eröffnet. "Machland Nord" schützt sieben Gemeinden von Mauthausen bis St. Nikola auf einer Länge von 36 Kilometern vor den Auswirkungen eines hundertjährlichen Hochwassers. Fünf weitere Hochwasserschutzprojekte in Oberösterreich sind in Bau bzw. befinden sich in Planung. Mit einem 15a-Vertrag zwischen dem Bund und den Ländern Oberösterreich, Niederösterreich und Wien wird die Finanzierung aller geplanten Projekte sichergestellt. Am 15.04. haben Infrastrukturministerin Doris Bures und Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer die neue 15a-Vereinbarung unterzeichnet und gemeinsam mit LHStv. Josef Ackerl, LHStv. Franz Hiesl und LR Rudi Anschober in einer Pressekonferenz in Linz vorgestellt.

Finanziert wird der Hochwasserschutz entlang der Donau vom Bund durch das Infrastrukturministerium und von den Ländern. Nachdem die zehnjährige Laufzeit der aktuellen Finanzierungsvereinbarung über einen 15a-Vertrag im Jahr 2016 endet, hat Infrastrukturministerin Doris Bures im Februar dieses Jahres einen Ministerratsbeschluss für eine Verlängerung des Vertrags um weitere sieben Jahre bis 2023 erreicht. Damit ist sichergestellt, dass alle geplanten Projekte verwirklicht werden können.

Das heißt für Oberösterreich: In Summe werden von 2007 bis 2023 240 Mio. Euro in den Hochwasserschutz an der Donau investiert. Der erste 15a-Vertrag 2007-2016 sieht 172 Mio. Euro vor. Der 15a-Vertrag, der am Montag unterzeichnet wurde, sichert von 2017-2023 noch einmal 68 Mio. Euro bis 2023. Die Kosten tragen jeweils zur Hälfte der Bund und das Land. Damit ist garantiert, dass die Donauanrainergemeinden den größtmöglichen Schutz vor einer Überflutung bekommen. Das Schutzniveau ist weitgehend auf ein hundertjährliches Hochwasser ausgerichtet.

"Das Menschenmögliche tun, um die Bevölkerung vor Hochwasser zu schützen"
"Man kann Naturkatastrophen nicht verhindern. Aber wir können das Menschenmögliche tun, um der Bevölkerung Sicherheit zu geben und sie auch vor einem sehr schweren Hochwasser zu schützen", betont Infrastrukturministerin Bures. "Mit diesen gemeinsamen Investitionen erreichen wir ein bisher nicht dagewesenes Schutzniveau für die Bevölkerung. Diese Mittel sind sehr gut investiert, weil wir damit sehr viel menschliches Leid verhindern können. Und auch weil wir die Bevölkerung vor einem enormen wirtschaftlichen Risiko schützen. Denn das Donauhochwasser von 2002 hat in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Wien einen Schaden von drei Mrd. Euro verursacht", erklärt die Ministerin.

"Oberösterreich hat nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 mit rund 1,1 Milliarden Euro Schaden ein umfangreiches Hochwasserschutz-Bauprogramm gestartet, allem voran der im Vorjahr eröffnete Machlanddamm. Das kostet natürlich viel Geld. Aber ich habe mir damals vom Schicksal und vom Leid der betroffenen Menschen in den überfluteten Gebieten selbst ein Bild gemacht. Darum kann ich heute mit gutem Gewissen behaupten: Dieses Geld ist und wird wirklich gut angelegt. Denn es dient dem Schutz und der Sicherheit der Menschen in unserem Bundesland", unterstreicht Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. "Das gigantische Investitionsvolumen von 675 Millionen Euro zusätzlich, davon 240 Millionen allein in Oberösterreich, belebt darüber hinaus die heimische Bauwirtschaft und sichert Arbeitsplätze", so der Landeshauptmann.

Oberösterreichs Landeshauptmann Stellvertreter Franz Hiesl: "Das Jahrhunderhochwasser und der Bau des Machlanddamms waren eine große Herausforderung für den Bezirk Perg, die wir dank eines geschlossenen Vorgehens der verantwortlichen Personen und Behörden auf allen Ebenen gut gemeistert haben. Mit dem heute unterzeichneten 15a-Vertrag ist nun auch die Finanzierung für andere wichtige Hochwasserschutzmaßnahmen gesichert."

"Die rasche Umsetzung der Schutzmaßnahmen zeigt, dass wir auf die Menschen in den hochwassergefährdeten Gemeinden nicht vergessen haben. Nur durch den gemeinsamen politischen Willen und gemeinsame finanzielle Anstrengungen sind Projekte in dieser Größenordnung durchführbar. Mit der finanziellen Beteiligung seitens des Gemeinderessorts tragen wir zu einer hohen Sicherheit in unserer Bevölkerung bei", so Gemeindereferent LHStv. Josef Ackerl.

"Das Hochwasser 2002 war nicht nur eine schwere Prüfung für dieses Land und seine Menschen, wir haben seither auch die Konsequenzen daraus gezogen", sagt Oberösterreichs Hochwasserschutz-Landesrat Rudi Anschober, "es war der Anstoß zu einem umfangreichen Hochwasserschutz-Bauprogramm in Oberösterreich. Wir haben bisher 427 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert und mehr als 500 Projekte realisiert. Weitere 260 sind in Bau, mehr als 100 in Planung. Durch das gemeinsame, parteiübergreifende und vor allem verantwortungsbewusste Vorgehen der Politik ist es gelungen, vorrangig den Schutz der Bevölkerung in den Vordergrund zu stellen, um Schäden in Milliardenhöhe durch weitere Hochwasser zu verhindern."

Hintergrund: Bund und Länder investieren 675 Mio. Euro in Hochwasserschutz entlang der Donau
Entlang der Donau sorgen das Verkehrsministerium, die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Wien gemeinsam mit den Gemeinden für den Hochwasserschutz. 2007 trat der erste 15a-Vertrag zwischen BMVIT und den Ländern in Kraft. Damit werden bis 2016 420 Mio. Euro in 34 HW-Schutzprojekte von Passau bis zur slowakischen Grenze investiert. Mit dem neuen 15a-Vertrag werden von 2017 bis 2023 noch einmal 255 Mio. Euro bereitgestellt, um alle vorgesehenen Projekte abzuschließen. In Summer werden damit 675 Mio. Euro in den Hochwasserschutz von Passau bis zur slowakischen Grenz investiert.

 

 

 

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