Wissenschafts- und Forschungsminister zu Gast bei Wissenschaftler/innen der Physik und beim
Ernst-von-Glasersfeld-Archiv
Innsbruck (bmwf) - "Die Universität Innsbruck hat international gesehen einen beachtlichen Rang,
das spiegelt sich auch in diversen Rankings wider, wo sie innerhalb Österreichs immer ganz vorne dabei ist",
so Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle. Im Rahmen der gezielten Universitäts-Besuche
"uni.stärken" war er am 15.04. zu Gast an der Universität Innsbruck. Gemeinsam mit Rektor Tilmann
Märk sowie Vertreter/innen des Rektorats und des Unirats besuchte er zunächst den international renommierten
Forschungsschwerpunkt Physik, wo er von den Professoren Rainer Blatt, Peter Zoller, Olaf Reimer und Roland Wester
empfangen wurde. Anschließend besichtigte der Minister auf Einladung von den Professoren Theo Hug und Johann
Holzner das erst kürzlich eröffnete und von ihm mitinitiierte Archiv des weltberühmten Konstruktivisten
Ernst von Glasersfeld. Am Abend besucht der Minister die Antrittsvorlesung von Wolfgang Kofler ("Philologie
und Neulatein - wie der Humanismus akademisch wurde"), der von einem Lehrstuhl an der Universität Freiburg
an die Universität Innsbruck zurückkehrte und hier die insbesondere durch seine neulateinische Forschung
renommierte Klassische Philologie verstärkt.
Die Universität Innsbruck sei eine Volluniversität "mit der Besonderheit, auch eine Technik- und
Architektur-Fakultät zu beherbergen", betonte Töchterle. Er unterstrich auch, dass die 1669 gegründete
Universität mit rund 27.000 Studierenden und mehr als 4.000 Mitarbeiter/innen die weitaus größte
Bildungseinrichtungen im Westen Österreichs und "gerade auch für die Region von höchstem Wert
ist". Auch Rektor Märk wies auf die wichtige Rolle hin, die die Universität für Tirol und Westösterreich
einnimmt: "Die Universität ist nicht nur eine der größten Arbeitgeberinnen der Region, sie
ist auch ein Motor für Innovationen, Inkubator für neue Unternehmungen und Schaufenster in Tirol. Damit
und dank der Studierenden bringt die Universität Innsbruck der Stadt und der Region jährlich zirka eine
Milliarde Euro."
Forschungsschwerpunkt mit Weltruf: Die Innsbrucker Physik Die Universität Innsbruck ist eine der Top-Adressen
der österreichischen Forschungslandschaft. Ein besonderer Leuchtturm ist dabei der Forschungsschwerpunkt Physik,
der auch international sehr beachtet und extrem wettbewerbsfähig ist. In den vergangenen 13 Jahren konnten
Physiker/innen der Universität Innsbruck 11 START-Preise, 2 Wittgenstein-Preise, 7 ERC-Grants gewinnen und
unzählige nationale und internationale Forschungsprojekte nach Innsbruck holen. Ob im Bereich der Astro- und
Teilchenphysik, in der Ionenphysik oder in der Quantenphysik, Innsbrucker Wissenschaftler/innen sind weltweit gefragte
Kooperationspartner und renommierte Autor/innen in den entsprechenden Wissenschaftsmagazinen. "Es ist uns
in Innsbruck gelungen, die Kräfte zu bündeln, einen Forschungsschwerpunkt zu entwickeln und innerhalb
einiger Jahre eine schlagkräftige Gemeinschaft von Physikerinnen und Physikern aufzubauen, die international
ganz vorne dabei sind", sagte Rektor Märk und ergänzte: "Die enge Kooperation zwischen den
verschiedenen Institutionen, der Universität, der Akademie der Wissenschaften und dem Wissenschaftsfonds sowie
die Unterstützung von Bund, Land und Stadt waren und sind dafür eine wichtige Voraussetzung."
Nachlass eines großen Denkers: Das Ernst von Glasersfeld Archiv Ernst von Glasersfeld wurde 1917 in München
geboren. Der Philosoph gilt gemeinsam mit Heinz von Foerster als Begründer des Radikalen Konstruktivismus,
einer Erkenntnistheorie, die davon ausgeht, dass Realität für den einzelnen immer nur eine Konstruktion
aus Sinnesreizen und den Leistungen des Denkens und Wahrnehmung nicht das Abbild einer vom Bewusstsein unabhängigen
Realität ist. Im April 2008 wurde er vom damaligen Rektor Karlheinz Töchterle zum Ehrendoktor der Universität
Innsbruck promoviert. Vor wenigen Wochen wurde an der Universität Innsbruck das Ernst von Glasersfeld Archiv
geöffnet, in dem nun der umfangreiche Nachlass des 2010 verstorbenen Philosophen und Denkers verwaltet und
erforscht wird.
Mit dem Besuch der Universität Innsbruck setzt Wissenschaftsminister Töchterle die gezielten Universitätsbesuche
fort, die ihn bisher an die Universität Klagenfurt, die Veterinärmedizinische Universität Wien,
das Mozarteum Salzburg und die Universität Wien geführt haben. "Wir wollen damit die vorhandenen
Stärken der Universitäten deutlicher sichtbar machen", so Töchterle.
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