Am 11. April wurde das neue Haus feierlich seiner Bestimmung übergeben
Linz (lk) - Das neue 10-geschoßige Musiktheater, das vor allem die Spielformen Oper, Ballett, Operette und
Musical beheimaten wird, ist am besten Weg ein Markenzeichen Oberösterreichs zu werden: Dank der Architektur
(Entwurfsplanung: Terry Pawson Architects, London; Ausführungsplanung: ArchitekturConsult ZT GmbH und Archinauten
- Dworschak + Mühlbachler Architekten ZT GmbH), bahnbrechender Standards in Sachen Ökologie und Energieeffizienz
- das neue Musiktheater ist ein Niedrigstenergiehaus -, wegweisender Bühnentechnik, höchstem Komfort
(bis zu 105 cm Sitzreihenabstand) und bester Akustik ist dieser innovative Theaterbau bereits heute weit über
die Region hinaus bekannt.
Ein zentraler Dreh- und Angelpunkt ist die Lage des Theatergebäudes am Linzer Volksgarten. Das neue Musiktheater
wurde von Terry Pawson städtebaulich so konzipiert, dass der Park quasi als Vorgarten des Theaters fungiert.
Das Gebäude selbst wirkt als dramatische Kulisse für den Park, was das Theater - so Pawson - zum "Wohnzimmer
der Stadt" macht.
Identifikation. Bislang konnten 5,5 Millionen Euro Sponsorengelder lukriert werden. Entscheidend bei der Investition
der Sponsoren in den "weichen" Standortfaktor ist aber auch, dass damit eine Identifikation der Unternehmen
mit dem Theater zustande kommt.
Dies ist zum einen wichtig zur Entlastung der öffentlichen Hand, aber auch als Erweiterung der Möglichkeiten
des Landestheaters Linz und damit auch wieder des Landes Oberösterreich zu sehen, das sich dadurch wiederum
stärker als Kulturland positionieren kann.
Ein Musiktheater für alle
Bereits im Vorfeld war die Neugier und das Interesse an der ehemals größten Kulturbaustelle Österreichs
und der zweitgrößten Kulturbaustelle Europas riesig. 25.000 BesucherInnen sind seit Mai 2011 über
die Baustelle des neuen Musiktheaters gelotst worden. Die Theaterleitung freut sich darüber, wie gut das Angebot
von der Bevölkerung angenommen wird: "Jede/r Oberösterreicher/in - sei sie/er Opernfan oder nicht
- soll die Möglichkeit haben, sich über das Musiktheater zu informieren. Durch aktives Zugehen auf die
Bürger setzen wir ein Zeichen: Das Musiktheater entsteht nicht neben den Menschen, sondern mit den Menschen."
Dieses Credo steht über vielen Entwicklungsambitionen des neuen Musiktheaters am Volksgarten, etwa dem künftig
tagsüber offenen Foyer oder der Bespielung mit einer breiten Vielfalt an Programmen. "Wir wollen keinen
Elfenbeinturm der Kunst", so der kaufmännische Vorstandsdirektor Dr. Thomas Königstorfer, "dazu
sind die Gelder der öffentlichen Hand zu wertvoll, als dass sie in etwas investiert werden, das nur einer
kleinen Zielgruppe vorbehalten sein sollte."
Gerade in der Eröffnungsphase will man das neue Musiktheater deshalb als "Haus für alle"
einführen. Die feierliche Eröffnung am 11.04. wurde live im Fernsehen und Rundfunk und auch in den Volksgarten
übertragen. Nach dem Festakt wurde dem jungen Opernhaus noch ein "Einweihungsritual" ganz besonderer
Güte zu Teil: die weltberühmte Truppe La Fura dels Baus spielte mit Ein Parzival, ihrer ganz eigenen,
spektakulären Version von Richard Wagners Parsifal vor, auf und rund um das neue Opernhaus - bei freiem Eintritt.
Lesen Sie mehr darüber im "Österreich Journal" pdf-Magazin, Ausgab 118 (E:30.04.)
http://www.oesterreichjournal.at
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