Drittgrößter trimodaler Containerterminal Europas erhöht Kapazität
Wien (rk) - Der Hafen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, wird weiter ausgebaut. WienCont, der Betreiber
des trimodalen Containerterminals am Standort Hafen Wien, hat am Montag eine zusätzliche Kranbrücke der
neuesten Generation in Betrieb genommen. Insgesamt verfügt der Containerterminal nun über drei leistungsstarke
Kranbrücken, die für einen optimalen Containerumschlag sorgen. Die Errichtung dieser dritten Kranbrücke
ist ein weiterer Schritt im Rahmen des Ausbauprogramms des Hafen Wien und der WienCont.
"Wien ist ein starker und erfolgreicher Wirtschaftsstandort nicht zuletzt deshalb, weil wir auch in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten das hohe Investitionsniveau beibehalten. Ein gutes Beispiel ist der Hafen Wien. Allein in den
letzten sechs Jahren haben wir hier gemeinsam mit Partnern rund 170 Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung
des Hafen Wien investiert – in neue Umschlageinrichtungen, eine neue Verkehrsinfrastruktur, den Hochwasserschutz
und den im Jahr 2008 eröffneten Containerterminal, dessen Kapazitäten wir nun mit der neuen dritten Kranbrücke
nochmals erhöhen. Denn der Hafen Wien ist nicht nur für die Stadt Wien und ihr Umland eine zentrale Wirtschaftsdrehscheibe,
sondern auch einer der größten Donauhäfen in Europa", so Finanz- und Wirtschaftsstadträtin
Vizebürgermeisterin Renate Brauner.
Containerumschlag seit 2007 verdoppelt – Kranbrücke sichert künftiges Wachstum
"Der Hafen Wien wächst konsequent. Vor allem das Containergeschäft ist stark gewachsen. In den
letzten sieben Jahren hat sich die Menge der umgeschlagenen Containereinheiten mehr als verdoppelt. Im Jahr 2011
und 2012 wurden mit rund 430.000 bzw. 460.000 Containereinheiten so viele Containereinheiten wie noch nie zuvor
in der Geschichte des Hafen Wien umgeschlagen. Mit der neuen dritten Kranbrücke sind wir nun auch für
das künftige Wachstum bestens gerüstet und können die Anzahl der Containereinheiten auf 600.000
steigern", bestätigt Wien Holding-Direktor Peter Hanke.
Stahlriese mit 315 Tonnen Eigengewicht und einer Spannweite von 54,6 Metern
Die neue Kranbrücke ist insgesamt 24,5 Meter hoch und 30,5 Meter breit. Der Stahlriese kommt auf ein Eigengewicht
von 315 Tonnen. Die Spannweite des Hauptträgers der Kranbrücke beträgt 54,6 Meter. Der Mitarbeiter,
der die Kranbrücke steuert, arbeitet in einer Kanzel, die mehr als elf Meter über dem Erdboden schwebt.
Container bis zu einem Maximalgewicht von 45 Tonnen schafft der Greifarm locker.
Errichtet wurde die neue Kranbrücke vom Anlagen- und Maschinenbau-Unternehmen Künz zwischen Dezember
2012 und März 2013. "Nachdem wir im Jahr 2008 die ersten zwei Bahnkrane liefern durften, schenkte uns
WienCont für den dritten Kran erneut das Vertrauen. Der WienCont-Terminal ist der erste und einzige in Österreich,
der mit drei Kranen dieser Art ausgestattet ist", so Günter Bischof, Geschäftsführer der Hans
Künz GmbH.
Optimal trimodal: Containerumschlag per Bahn, LKW und Schiff möglich
Neben der Steigerung der Gesamtkapazität verringert die dritte Kranbrücke auch das Ausfallrisiko
und beschleunigt die Abläufe. Damit wird der Containerumschlag insgesamt noch schneller, sicherer und effizienter.
Überhaupt gilt der Containerterminal der WienCont als einer der modernsten in Europa. Als einziger europäischer
Containerterminal verfügt er über das System der "Schwungeinfahrt", die eine verschublose Zugabfertigung
ermöglicht.
"Der Containerterminal am Standort Hafen Wien punktet bei den Kunden aber auch mit seiner optimalen Anbindung
an die drei Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasser. Der Terminal ist nicht nur an das Autobahnnetz
angebunden, er liegt auch innerhalb des Transeuropäischen Netzwerkes an drei Verkehrs-Korridoren. Deshalb
ist unser wesentliches Ziel für den kombinierten Verkehr moderne Infrastruktur und optimales Service auch
in den nächsten Jahren bieten zu können. Die Inbetriebnahme des dritten Krans ist ein weiterer Schritt
in diese Richtung", unterstreicht Karin Zipperer, Geschäftsführerin der WienCont. Mit dieser Ausbaumaßnahme
bleibt der Terminal auf dem neuesten Stand und kann seine Position als moderner und hochleistungsvoller Terminal
festigen und seinen Kunden ein optimales Abfertigungsservice bieten.
Vorbereitungen auf möglichen weiteren Ausbau begonnen
Auch auf mögliche kommende Ausbauschritte bereiten sich Hafen Wien und Wien Cont vor. Entsprechende Pläne
dazu werden derzeit ausgearbeitet, damit sie je nach Wirtschaftslage und in Abstimmung mit den Logistik-Partnern
im Bedarfsfall rasch realisiert werden können. Konkret geht es um den Ausbau des Terminals 2, der direkt am
Wasser des Freudenauer Hafenbeckens liegt. Der erste Schritt dazu wurde bereits gesetzt, mit dem Abschluss der
ersten Phase des Projekts Landgewinnung Hafen Freudenau. Durch die Verkleinerung des Hafenbeckens wurden dabei
dem Wasser rund 30.000 Quadratmeter Fläche Land abgerungen. Die Fläche wird aktuell bereits großteils
als neues Container-Lager genutzt.
Auch die rechtlichen Genehmigungen für die zweite Phase der Landgewinnung mit weiteren 35.000 Quadratmeter
Fläche liegen bereits vor. Dorthin könnte der jetzige Terminal 3 verlagert werden, um künftig den
Betrieb dieser beiden Terminals zentral abzuwickeln. Durch die Umstellung des Betriebes auf Kranbrücken anstelle
des Umschlags per Stapler würde so ein moderner neuer Terminal entstehen. In diesem Szenario würde die
Gesamtkapazität im Containergeschäft im Hafen Freudenau auf 1,5 Millionen Containereinheiten erhöht
werden können. Voraussetzung für die Realisierung sind entsprechende lokale und globale Rahmenbedingungen
in Hinblick auf die mittelfristige Wirtschafts- und Wettbewerbsentwicklung.
WienCont ist Betreiber des Containerterminals am Hafen Wien, einem Unternehmen der Wien Holding. Weiters
betreibt WienCont an den Standorten in Graz, Wels und Villach jeweils ein Leercontainerdepot. WienCont ist an allen
vier Standorten auch im Containerhandel und in der Containerreparatur tätig. Das Unternehmen bietet darüber
hinaus Zoll- und Truckingleistungen am Standort Hafen Wien an.
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