"Unsere Haltung national und international unmissverständlich zum Ausdruck bringen"
Bregenz (vlk) – Abweisend steht das Land Vorarlberg nach wie vor der umstrittenen "Fracking"-Methode
zur Erdgasförderung gegenüber. "Unsere entschiedene Ablehnung bleibt aufrecht", stellt Landeshauptmann
Markus Wallner klar. Diese Haltung werde er auch weiterhin national und international unmissverständlich zum
Ausdruck bringen. Neu aufgeflammt war die Diskussion um das Fracking beim Energy Forum in Lech, wo sich kürzlich
hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft über die künftige Ausgestaltung der
europäischen Energiepolitik ausgetauscht haben.
"Wir wollen diese Methode hier bei uns am Bodensee nicht haben", so der Landeshauptmann. Der Bodensee
sei attraktiver Naturraum und Trinkwasserreservoir für viele Millionen Menschen. "Allein schon diese
Argumente müssten reichen, um eine Fracking-Diskussion für unsere Region gar nicht erst zu führen",
bekräftigt Wallner.
Geschlossene Ablehnung
Auf Initiative Vorarlbergs haben auch die übrigen Anrainerländer und -kantone rund um den Bodensee
im Rahmen der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) einen entsprechenden einstimmigen Beschluss gegen die mit
unkalkulierbaren Risiken und Gefahren verbundene Fracking-Methode zur Erdgasförderung gefasst. Der eindeutige
Standpunkt wird auch von wissenschaftlicher Seite unterstützt. In einem Gutachten warnt das deutsche Umweltbundesamt
(UBA) eindringlich vor der Fracking-Technologie und kommt zum Schluss, dass diese umstrittene Fördermethode
in Trinkwasserschutzgebieten keinesfalls zugelassen werden sollte. Auch der Vorarlberger Landtag hat sich schon
frühzeitig in einer Entschließung gegen das Fracking ausgesprochen.
Alarmierende Beispiele als Warnung
"Die alarmierenden Beispiele aus Ländern, in denen Fracking bereits zum Einsatz kommt, sind Warnung
genug, um die Finger von dieser Technologie zu lassen", sieht sich Wallner in seiner Position bestätigt.
Seiner Meinung nach liegen die Chancen ganz klar in anderen Technologien und Bereichen. "Mit einer Hinwendung
zum Fracking würde auf das falsche Pferd gesetzt. Mit der Technologie lässt sich zwar kurzfristig ein
Gewinn erzielen. Die Folgen, die durch das Fracking verursacht werden können, stehen dazu aber in keinem Verhältnis",
fordert der Landeshauptmann ein Umdenken auf europäischer Ebene. Wallner plädierte dafür, die Abhängigkeit
von fossilen Energieträgern konsequent zu vermindern und stattdessen auf den Ausbau von Erneuerbaren Energien
zu setzen.
Fracking
Beim Fracking wird mit sehr hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in das Schiefergestein
gepresst, um so an das eingelagerte Erdgas zu gelangen. Aktuell wird auf deutscher Seite die angesuchte Verlängerung
von zwei bereits erteilten Konzessionen zur Aufsuchung von Gasvorkommen behördlich geprüft.
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