Neue Wohnform ermöglicht Senioren „Wohnen wie daheim“ in an Pflegeheime angegliederten
Wohnanlagen
Pinkafeld/Eisenstadt (blms) - „Betreutes Wohnen Plus“ nennt sich eine neue Wohnmöglichkeit für
Senioren, die individuelles Wohnen mit Betreuung kombiniert. Der erste Bauteil dieses Pilotprojektes wurde am 11.04.
in Pinkafeld in Anwesenheit von Soziallandesrat Dr. Peter Rezar, Bürgermeister Mag. Kurt Maczek, dem Geschäftsführer
Josef Berghofer MBA, der Provinzoberin Sr. Magdalena Pomwenger, LAbg. Andrea Gottweis, Architekt DI Wolfgang Wieser
und zahlreicher Pflegeheimmitarbeiterinnen und Gäste eröffnet. Das an das Pflegeheim Haus St. Vinzenz
angrenzende neue Wohnheim umfasst 16 Wohneinheiten. Zielgruppe sind Personen bis zur Pflegestufe 4. Die ersten
Wohnungen sind bereits bezogen, es herrscht rege Nachfrage.
Individualisierung nimmt weiter zu
Die zunehmende Individualisierung der Bevölkerung aufgrund der demografischen Entwicklung und durch den
starken Anstieg allein lebender Menschen nach Scheidung und Verwitwung seien Ausgangspunkt für die Entwicklung
von „Betreutem Wohnen Plus“ gewesen, erklärte Rezar. „26 % aller Haushalte im Burgenland sind Einpersonenhaushalte,
Prognosen zufolge soll diese Zahl bis 2031 auf über 30 % steigen. Der überwiegende Teil der älteren
Menschen im Burgenland lebt noch immer in den eigenen Häusern und Wohnungen oder wird in häuslicher Pflege
betreut, aber nur ein Bruchteil der Wohnungen ist altersgerecht gestaltet.“ Schon kleine körperliche Defizite
seien deshalb oft Ursache für Probleme mit der Wohnung oder dem Haus.
„So selbstständig wie möglich, soviel Hilfe wie nötig“
Das neue Projekt „Betreutes Wohnen Plus“ kombiniert eine individuelle altersgerechte Wohnsituation und konkrete
Betreuungsleistungen. Betreuung und Erreichbarkeit sind durch die Nähe zum Pflegeheim St. Vinzenz praktisch
rund um die Uhr gewährleistet. „Durch diese Leistungen soll den BewohnerInnen Gelegenheit geboten werden,
solange es Ihnen sozial und gesundheitlich möglich ist, in der Wohnung zu leben und damit so lang wie möglich
Autonomie und Privatsphäre haben zu können“, so Rezar.
1 Jahr Bauzeit
Das zweigeschossige Bauwerk wurde in einer Bauzeit von einem Jahr planmäßig realisiert. Bei den
16 Wohneinheiten – der nun eröffnete erste Teil umfasst 1.200 m2 Wohnfläche - in unterschiedlicher Größe
stehen der Wohnkomfort und Sozialkontakt im Vordergrund, wie Architekt Wieser erklärt. Durchwegs barrierefrei
gestaltet, sind alle Wohnungen über einen Laubengang verbunden und verfügen über Balkon oder Terrasse,
eine Gemeinschaftsterrasse und ein Fahrradraum sind vorhanden. Die Gesamtbaukosten betragen 2,2 Mio. Euro.
Land unterstützt
Das Land gewährt BewohnerInnen eine einkommensabhängige monatliche Unterstützung bis zu 135
Euro, informierte Rezar. „Es ist ein wichtiges Ziel der burgenländischen Sozialpolitik, das familiäre
Hilfssystem in Hinkunft noch stärker zu unterstützen. Wir wissen aber, dass dies auf die Dauer nicht
ausreichen wird. Gerade deshalb sind neue Modelle wie ‚Betreutes Wohnen Plus‘ eine wertvolle und wichtige Ergänzung.“
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