Gebündelte Kompetenz „made in Tyrol“
Innsbruck (lk) - Bei Kooperationen zwischen Tiroler Unternehmen und Forschungsinstitutionen werden verschiedenste
Kompetenzen gebündelt – daraus entstehen zukunftsweisende Produkte „made in Tyrol“. Das Land unterstützt
diese Zusammenarbeit im Rahmen der Technologieförderung „K-Regio“.
„Das starke Netzwerk zwischen Unternehmen und Forschung ist ein Garant für Erfolg,“ ist Wirtschaftslandesrätin
Patrizia Zoller-Frischauf überzeugt. Deshalb unterstütze das Land drei weitere Projekte aus den Bereichen
Erneuerbare Energien, Medizintechnik und Skitechnologie. „In diesen Branchen sind wir stark und können weltweit
konkurrieren“, sagte LRin Zoller-Frischauf anlässlich der Präsentation der neuen Projekte.
So arbeitet ein Konsortium aus den Unternehmen SynCraft Engineering, Thöni Industriebetrieben, Falkner Maschinenbau
sowie den Stadtwerken Schwaz, Stadtwerken Wörgl und den Innsbrucker Kommunalbetrieben unter der Projektleitung
des Management Center Innsbruck (MCI) an der Entwicklung einer neuen Generation von kleinen Biomasseheizkraftwerken.
Die „PowerBox2“ soll dabei aus Reststoffen wie Maisspindeln, Altholz, Klärschlamm oder Ast- und Wipfelholz
Energie erzeugen. „Wir möchten einen Beitrag zur Energiewende leisten“, erklärte Marcel Huber, Projektleiter
und Mitarbeiter des Studiengangs Umwelt-, Verfahrens- und Energietechnik des MCI.
Das zweite Projekt unterstützt die Entwicklung eines Implantats, das im Gleichgewichtsorgan im Innenohr eingesetzt
wird. Dadurch werden chronisch schwere Fälle von Gleichgewichtsstörungen gelindert. Die Fehlfunktion
soll durch elektrische Stimulation mittels anatomisch optimal ausgerichteter Elektroden beseitigt werden. Neben
den Unternehmen Med-El, synedra information technologies und Sistro Präzisionsmechanik sind die Medizinische
Universität Innsbruck sowie die UMIT an der Entwicklung beteiligt. Ingeborg Hochmair, Geschäftsführerin
von Med-El bestätigt, dass der Bedarf gegeben ist: „Allein in Europa und den USA sind rund 500.000 Menschen
so schwer betroffen, dass sie keinem geregelten Leben nachgehen können. Wir möchten so bald wie möglich
das frühe Entwicklungsstadium überwinden, um die Lebensqualität dieser Menschen nachhaltig zu verbessern.“
Schließlich wird eine Kooperation gefördert, die an einer Maschine zur Bearbeitung und Beschichtung
von Skibelägen und Skikanten arbeitet. „Damit soll die Sicherheit beim Skifahren erheblich gesteigert werden“,
erläutert Werner Nachbauer vom Institut für Sportwissenschaften. Neben dem Technologiezentrum Ski- und
Alpinsport, der Leopold-Franzens-Universität und dem Österreichischen Skiverband sind der Skiwachshersteller
HWK Kronbichler, der Beschichtungsspezialist PhysTech Coating Technology, Wintersteiger AG, ein Produzent von Spezialmaschinen
für den Skirennsport, und Tyrolit Schleifmittelwerke Swarovski Partner im gemeinsamen Projekt.
Höchst dotierte Technologieförderung
Mit bis zu 2,7 Millionen Euro ist „K-Regio“ die höchst dotierte Technologieförderung des Landes. Die
Laufzeit beträgt jeweils maximal drei Jahre. Zusammen mit den neu bewilligten Projekten sind insgesamt 13
Kooperationen – und damit 68 Unternehmen und 25 Forschungspartner – in der Entwicklung verschiedener Produkte tätig.
Insgesamt wurden 8,7 Millionen Euro alleine für „K-Regio“-Projekte seit dem Jahr 2008 bewilligt.
In Tirol wurden im Jahr 2012 rund 680 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung ausgegeben, das entspricht
einer Forschungsquote von 2,79 Prozent. Tirol liegt somit im Bundesländervergleich seit dem Jahr 2009 an dritter
Stelle.
Für die Abwicklung der Technologieförderung „K-Regio“ ist die Abteilung Wirtschaft und Arbeit des Landes
Tirol zuständig, während die Standortagentur die Ausschreibung und Beratung übernimmt. Schlüsselkriterien
für die Unterstützung sind die wissenschaftliche Qualität und die wirtschaftliche Umsetzbarkeit
der eingereichten Projekte.
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