Forschung und experimentelle Entwicklung

 

erstellt am
11. 04. 13
14.00 MEZ

F&E-Ausgaben steigen 2013 auf 8,96 Mrd. Euro
Forschungsquote bei 2,81% des BIP
Wien (statistik austria) - Die österreichischen Bruttoinlandsausgaben für Forschung und experimentelle Entwicklung (F&E) werden nach einer Schätzung von Statistik Austria im Jahr 2013 voraussichtlich 8,96 Mrd. Euro betragen. Das entspricht einer Forschungsquote (Bruttoinlandsausgaben für Forschung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) von 2,81%. Gegenüber 2012 wird die Gesamtsumme der österreichischen F&E-Ausgaben um geschätzte 2,9% ansteigen.

Von den gesamten prognostizierten Forschungsausgaben 2013 wird mit 43,9% (rund 3,93 Mrd. Euro) auch weiterhin der größte Anteil von österreichischen Unternehmen finanziert werden. Der öffentliche Sektor wird mit rund 3,62 Mrd. Euro einen Finanzierungsanteil von 40,4% an den Gesamtausgaben für Forschung erreichen. Davon wird der Bund rund 3,09 Mrd. Euro beitragen, die Bundesländer rund 427 Mio. Euro und sonstige öffentliche Einrichtungen (Gemeinden, Kammern, Sozialversicherungsträger) rund 105 Mio. Euro. 15,2% (rund 1,36 Mrd. Euro) der österreichischen Forschungsausgaben werden 2013 vom Ausland finanziert werden. Die Finanzierung durch das Ausland stammt zum überwiegenden Teil von mit heimischen Unternehmen verbundenen ausländischen Unternehmen, deren Tochterunternehmen in Österreich F&E betreiben. Eingeschlossen sind auch die Rückflüsse aus den EU-Rahmenprogrammen für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration. 0,5% (rund 49 Mio. Euro) werden auf den privaten gemeinnützigen Sektor entfallen.

Die Forschungsfinanzierung durch den Bund steigt nach den Statistik Austria vorliegenden Informationen über die Entwicklung der F&E-relevanten Budgetanteile und weiterer F&E-Fördermaßnahmen weiterhin an. Insbesondere aufgrund der Erstattungen an Unternehmen im Rahmen der Forschungsprämie erhöht sich der Finanzierungsanteil des Bundes bereits 2012 um 14,2% und wird nach einem Plus von 2,8% im Jahr 2013 den bisherigen Höchstwert von 3,09 Mrd. Euro erreichen.

Die Forschungsquote, jener Indikator, der die Bruttoinlandsausgaben für Forschung als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts (BIP) darstellt, ist für Österreich in den letzten zehn Jahren stark angestiegen. Trotz Wirtschaftskrise gingen die F&E-Ausgaben in Österreich nicht bzw. nur geringfügig zurück. 2009 betrug die Forschungsquote 2,71%, im Folgejahr stieg sie insbesondere aufgrund der vom öffentlichen Sektor eingesetzten F&E-Mittel auf 2,79%. 2011 führte der im Vergleich zu den Forschungsausgaben stärkere Anstieg des Bruttoinlandsprodukts zu einem kurzfristigen Absinken der Forschungsquote auf 2,72%, 2012 stieg sie wieder über den Wert von 2010 und erreichte 2,81%. Nach derzeitigem Informationsstand über die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts wird die Forschungsquote voraussichtlich auch 2013 auf diesem Niveau bleiben.

Österreich übertrifft weiterhin deutlich die durchschnittliche Forschungsquote der EU-27 und liegt für das Vergleichsjahr 2011 (dem letzten Jahr, für das internationale Vergleichszahlen verfügbar sind) über dem EU-Durchschnitt von 2,03%. Die Forschungsquoten von Finnland, Schweden und Dänemark liegen über 3%, nach Deutschland (2,84%) weist Österreich die fünfthöchste Quote innerhalb der EU-27 auf.

In der Schätzung der österreichischen Bruttoinlandsausgaben für F&E 2013 wurden vorläufige Ergebnisse der F&E-Erhebung 2011 von Statistik Austria bei Unternehmen, Voranschlags- und Rechnungsabschlussdaten des Bundes und der Bundesländer sowie aktuelle Konjunkturdaten berücksichtigt.


 

  Bures: F&E-Ausgaben in Österreich steigen 2013 weiter an
Direkte Forschungsförderung stärkt Wachstum und Beschäftigung
Wien (bmvit) - Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Österreich werden laut heute veröffentlichter Schätzung der Statistik Austria heuer gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent auf insgesamt 8,96 Mrd. Euro steigen. Innovationsministerin Doris Bures zeigte sich erfreut, dass "sich dieser Anstieg sowohl im öffentlichen Sektor als auch im Unternehmenssektor gleichermaßen zeigt". Vor allem der Bund hat in den letzten Jahren seine F&E-Investitionen antizyklisch erhöht. Das hat mitgeholfen, einen Einbruch der privaten F&E-Investitionen während der Wirtschaftskrise zu verhindern. Österreichs innovative Unternehmen haben sich deswegen auch schneller erholt als die Unternehmen in vielen anderen Ländern. "Die F&E-Investitionen sind eine entscheidende Basis für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, qualifizierte Arbeitsplätze und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit", betont Bures.

Für 2013 geht die Statistik Austria von einem Wachstum von 3,0 Prozent bei den Forschungsausgaben im Unternehmenssektor aus. Da erfreulicherweise zuletzt auch das Bruttoinlandsprodukt wieder merklich angestiegen ist, bleibt der Anteil der F&E-Ausgaben am BIP, d.h. die Forschungsquote mit 2,81 Prozent gleich hoch wie letztes Jahr. Mit dieser Forschungsquote liegt Österreich weit über dem EU-27 Durchschnitt, der im Jahr 2011 bei ca. 2,03 Prozent lag und belegt damit in der der EU Platz 5.

Trotzdem mahnt Bures jetzt nicht nachzulassen, denn der Trend gehe ganz klar in Richtung Wissens- und Technologieintensität in der Wirtschaft und vor allem auch in der Produktion. Auch andere Staaten innerhalb und außerhalb der EU unternehmen erhebliche Anstrengungen im Bereich Forschung und Entwicklung. "An unserem in der FTI-Strategie vereinbarten langfristigen Ziel einer F&E-quote von 3,76 Prozent bis 2020 halte ich fest. Dabei wird es wichtig sein, dass auch die Mittel für die direkte Forschungsförderung erhöht werden, da man nur mit der direkten Forschungsförderung gezielt bestimmte Themenfelder stärken kann, etwa im Bereich der erneuerbaren Energieträger, neuer Produktionstechnologien oder umweltfreundliche Mobilitätstechnologien."

Um den Industrie- und Beschäftigungsstandort Österreich zu stärken, hat das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) seine FTI-Initiative "Produktion der Zukunft" zuletzt deutlich ausgebaut. Die Technologieförderung wurde von 2011 auf 2012 von 50 auf 95 Mio. Euro nahezu verdoppelt. Das BMVIT fördert dabei die weitere Etablierung hochinnovative Fertigungsprozesse, die Entwicklung neuer Materialien und eine energieeffiziente Herstellung in der österreichischen Industrie.

Für diejenigen hochinnovativen österreichischen Unternehmen, die als "Frontrunner" bereits heute an der Weltspitze mitspielen, hat das BMVIT vor kurzem die mit 20 Mio. Euro dotierte "Frontrunner-Initiative" gestartet. Diese Initiative bietet diesen Unternehmen ein maßgeschneidertes Förderset von der Idee über die Forschung und Entwicklung von Prototypen bis hin zur Investitionsfinanzierung.

Speziell für jungen Unternehmen wurden außerdem durch die Initiative Markt.Start die Finanzierungsmöglichkeiten deutlich verbessert, da nunmehr günstige Darlehen bis zu einer Million Euro unkompliziert bei der FFG beantragt werden können.


 

Mitterlehner: Forschungsinvestitionen sind das beste Konjunkturpaket
Wirtschaftsminister zu F&E-Globalschätzung der Statistik Austria: Steigende Forschungsausgaben in Österreich sind positives Signal für Standort und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
Wien (bmwfj) - Der von der Statistik Austria prognostizierte Anstieg der F&E-Ausgaben um 2,9 Prozent auf heuer 8,96 Milliarden Euro ist ein positives Signal für den Standort Österreich. "Forschungsinvestitionen sind sowohl für den Staat als auch für die Unternehmen das beste Konjunkturpaket", betont Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. "Erfolge in Forschung und Entwicklung sind im weltweiten Standortwettbewerb wichtiger denn je. Gerade weil wir bei den Löhnen nicht mit Asien konkurrieren können und wollen, müssen wir zum Innovations- und Technologieführer werden und weitere Anstrengungen setzen", so Mitterlehner "Der starke Fokus auf Forschung, Innovation und Technologie trägt entscheidend dazu bei, dass Österreich heuer das zwölfte Jahr in Folge stärker wachsen wird als die Eurozone und bei der Beschäftigung zu den besten Ländern Europas zählt." Im Jahr 2013 wird die Forschungsquote laut Statistik Austria einen Wert von 2,81 Prozent erreichen. Damit liegt Österreich im letztgültigen EU-Vergleich auf dem fünften Platz und zugleich deutlich über dem Schnitt der EU-27 von 2,03 Prozent.

Um die F&E-Investitionen zu unterstützen, laufen zahlreiche Programme und Initiativen. Eine wichtige Maßnahme ist neben dem Innovationsscheck (zu je 5.000 oder 10.000 Euro) die Anhebung des Deckels für die steuerliche Begünstigung von Auftragsforschung. Diese Deckelung ist von bisher 100.000 auf eine Million Euro gestiegen, für die dann die Forschungsprämie von zehn Prozent geltend gemacht werden kann. "Das unterstützt vor allem KMU, die nicht über eigenes Forschungspersonal oder eine eigene F&E-Infrastruktur verfügen", so Mitterlehner. Dazu kommen die mit je zehn Millionen Euro dotierten Förderinitiativen für Energieforschung und die F&E-Kompetenzen in den Betrieben.
Mehr Risikokapital für innovative Gründer

"Heuer wollen wir die FTI-Strategie der Bundesregierung weiter mit Leben erfüllen und vor allem den Zugang zu Risikokapital verbessern. Durch unsere neue Jungunternehmer-Offensive stehen langfristig 110 Millionen Euro an Investitionskraft für Gründer und junge Wachstumsunternehmen zur Verfügung", so Mitterlehner. "Wenn das eingesetzte Risikokapital später wieder zurückfließt, kann es neu investiert werden", so Mitterlehner. Dasselbe Prinzip verfolgt das Wirtschaftsministerium im Rahmen der "Seedfinancing"-Förderschiene, mit der im Vorjahr 44 junge High-Tech-Unternehmen mit einem Rekordvolumen von 16,5 Millionen Euro unterstützt werden konnten.
Enge Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft

Ein starker Fokus liegt auch auf der engeren Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft. Das bei der FFG angesiedelte Programm COMET (Competence Centers for Excellent Technologies) unterstützt den Aufbau von Kompetenzzentren, in die allein der Bund rund 50 Millionen Euro pro Jahr investiert. Im März 2013 startete die jüngste Ausschreibung mit 13,5 Millionen Euro, die weitere zehn bis zwölf Zentren aufbauen wird. "Die Kompetenzzentren tragen wesentlich dazu bei, innovative Ideen von den Universitäten und Forschungszentren rasch in die Wirtschaft zu tragen und so Investitionen auszulösen", betont Mitterlehner. Auch in den österreichweit rund 60 Christian Doppler Labors erfolgt der Brückenschlag zwischen Grundlagenforschung und der praktischen Anwendung von Innovationen in den Unternehmen. Dafür investiert der Bund rund 15 Millionen Euro pro Jahr. "Unser langfristiges Ziel bleibt, dass Österreich im EU-Vergleich in die Gruppe der Innovationsführer aufsteigt", betont Mitterlehner.

Derzeit kommen rund 60 Prozent der F&E-Ausgaben von Unternehmen: 43,9 Prozent bzw. 3,93 Milliarden Euro stammen von inländischen sowie 15,2 Prozent bzw. 1,36 Milliarden von überwiegend ausländischen Unternehmen, deren Tochterunternehmen in Österreich Forschung betreiben. 40,4 Prozent (rund 3,62 Milliarden Euro) kommen aus dem öffentlichen Sektor. "Um die Ziele der FTI-Strategie zu erreichen, müssen wir vor allem die Anreize und Rahmenbedingungen für innovative Unternehmen weiter verbessern", bekräftigt Mitterlehner.


 

Töchterle: Am richtigen Weg - gemeinsame Kraftanstrengung fortsetzen
Wissenschafts- und Forschungsminister zur F&E-Globalschätzung 2013 - Höchstwert von 3,09 Milliarden Euro an Bundesmitteln - fünfthöchste Quote innerhalb der EU-27
Wien (bmwf) - Die von der Statistik Austria veröffentlichte F&E-Globalschätzung 2013 kündigt eine F&E-Quote von 2,81 Prozent des BIP an und spiegelt für Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle das trotz Konsolidierungsbedarf ungebrochene Engagement der Bundesregierung wider. Gleichzeitig sieht der Minister aber auch Auftrag und Antrieb, die gemeinsame Kraftanstrengung fortzusetzen. "Wir dürfen nicht locker lassen, sind mit den gezielten Investitionen der Bundesregierung aber auf dem richtigen Weg. Weitere Anstrengungen sind insbesondere für die Stärkung der Grundlagenforschung und die Verwertung ihrer Ergebnisse für Anwendung und Wirtschaft notwendig", verweist Töchterle auf die Umsetzung der Forschungsstrategie der Bundesregierung. Mit der Hochschulmilliarde (2013-2015 stehen den Hochschulen rund 990 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung) investiert die Bundesregierung in das Rückgrat der öffentlich finanzierten Forschung in Österreich. Weitere Beispiele für Investitionen sind der langfristige Budgetpfad für das IST Austria, die maßvollen Mittelsteigerungen für den Wissenschaftsfonds FWF und gezielte Maßnahmen zur Nachwuchsförderung. Österreichs F&E-Quote liegt weiterhin deutlich über dem EU-Durchschnitt von 2,03 Prozent und ist nach Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland die fünfthöchste innerhalb der EU-27.

In Österreich werden 2013 rund 8,96 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert, das ist eine geschätzte Steigerung von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Forschungsfinanzierung durch den Bund steigt weiter an, der Bund investiert mit 3,09 Milliarden Euro den bisherigen Höchstwert. Das entspricht einer Steigerung von 2,8 Prozent gegenüber 2012. Neben dem Engagement der öffentlichen Hand brauche es aber künftig gerade auch verstärktes Engagement von privater Seite, verweist Töchterle auf den im EU- und OECD-Vergleich unterdurchschnittlichen privaten Mittelanteil der Forschungsinvestitionen in Österreich. Die Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen haben auch die Chance, Gelder aus EU-Töpfen einzuwerben. Aktuell beträgt die Rückflussquote im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm 126 Prozent, im folgenden EU-Rahmenprogramm "Horizon 2020" (2014 - 2020) soll diese Erfolgsquote gehalten bzw. weiter ausgebaut werden.

Weiters bekräftigt der Forschungsminister die Intensivierung der Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Hier wurde vom BMWF etwa mit dem "Phönix"-Preis, mit dem junge, innovative Unternehmensgründungen aus dem akademischen Bereich ausgezeichnet werden, ein Signal gesetzt. Kürzlich wurde die zweite Ausschreibungsrunde abgeschlossen.


 

 Lichtenecker: Stagnierende Forschungsquote schwächt die Zukunftsaussichten Österreichs
Österreich braucht die konsequente Umsetzung der Forschungsstrategie
Wien (grüne) - "Die Stagnation der Forschungsquote und das Abrutschen Österreichs im jüngst veröffentlichten Innovation Scoreboard auf Platz neun in der EU, sind das nächste Indiz für die fehlende Dynamik in der Innovationspolitik dieser Bundesregierung", meint Ruperta Lichtenecker, Wirtschafts- und Forschungssprecherin der Grünen und Vorsitzende des Ausschusses für Forschung, Innovation und Technologie im Parlament. "Die konsequente Umsetzung der FTI-Strategie und die ausreichende Bereitstellung der finanziellen Mittel hat daher höchste Priorität", fordert Lichtenecker.

"Der Anteil der Investitionen der Unternehmen in Forschung und Entwicklung ist derzeit mit 43,9 Prozent noch weit entfernt von dem Ziel der Regierung bis 2020 den Anteil auf 66 Prozent zu heben. Daher ist die Regierung gefordert, die Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu verbessern - d.h. Abbau der Bürokratie, Unterstützung beim Wissenstransfer und Bereitstellung von Risikokapital. Weiters sind auch die Mittel für die Grundlagenforschung zu erhöhen", fordert Lichtenecker.

 

 

 

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