Bures: Startschuss für die Frontrunner-Initiative

 

erstellt am
11. 04. 13
14.00 MEZ

20 Millionen Euro für Zugpferde der Wirtschaft über FFG und aws
Wien (bmvit) - Frontrunner sind jene innovativen Unternehmen, die in ihren Bereichen europa- und weltweit Technologie- und Marktführer sind. Etwa 400 Unternehmen bilden zwar eine kleine, jedoch für die Wirtschaftsleistung und die Beschäftigung sehr wichtige Gruppe. "Frontrunner-Unternehmen beschäftigen sechs Prozent der unselbständig Erwerbstätigen in Österreich, sind für neun Prozent der Wertschöpfung und 41 Prozent aller Forschungsausgaben heimischer Unternehmen verantwortlich", unterstrich Innovationsministerin Doris Bures am 10.04. anlässlich der Vorstellung der neuen Initiative. "Frontrunner-Unternehmen sind wichtige Träger des Wirtschaftsstandortes Österreich, weil sie es schaffen, Forschung und Produktion in Österreich zu halten und damit nachhaltig Arbeitsplätze zu sichern", so Bures. Die mit jährlich 20 Millionen Euro dotierte Frontrunner-Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) soll österreichische Frontrunner-Unternehmen dabei unterstützen, ihre Spitzenposition im globalen Wettbewerb zu festigen und weiter auszubauen.

Frontrunner haben enorm hohe Exportquoten und investieren gleichermaßen stark in Forschung und in Produktion. Ihre Technologie- und vielfach auch Marktführerschaft in ihren Nischenbereichen konzentriert sich dabei nicht nur auf einige wenige Technologiezweige, sondern erstreckt sich über eine ganze Reihe von Branchen. Besonderes Charakteristikum der Frontrunner ist, dass sie sehr stark mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen vernetzt sind und in Summe mit tausenden kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) als Zulieferer, vorgelagerten Betrieben und Unternehmens-Dienstleistern in Leistungsbeziehungen stehen. "Dadurch sichern sie Arbeitsplätze und Wertschöpfung ganzer Regionen und tragen einen großen Teil zur Innovationsleistung Österreichs bei. Gerade deswegen ist es für den Standort Österreich von großer Bedeutung, ihnen optimale Rahmenbedingungen für Forschungsvorhaben zu schaffen, selbstverständlich auch, um die Ziele der Forschung, Technologie und Innovations-Strategie (FTI-Strategie) des Bundes erreichen zu können", begrüßt Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung, die neue Frontrunner-Initiative des BMVIT.

Richtige Maßnahme zur richtigen Zeit
Eine Analyse der Forschungsgesellschaft Joanneum Research identifiziert rund 400 Unternehmen in Österreich, die in ihren Bereichen als internationale Technologie- oder Marktführer gelten. Alleine im Förderportfolio der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) finden sich 160 solcher Frontrunner-Firmen, die vor allem in den letzten drei Jahren besonders aktiv bei Forschung und bei der Umsetzung von Forschungsergebnissen waren. Allgemeine Markt-, Konjunktur- und Konkurrenzrisiken stellen aber die größte Gefahr für die Marktposition der Frontrunner-Unternehmen dar. Frontrunner-Unternehmen sehen Innovationshemmnisse vor allem in langen Entwicklungszeiten und in wirtschaftlichen und technologischen Risiken. "Daher sind im Rennen um die Technologie- oder Marktführerschaft auf dem Weltmarkt die richtigen Förderinstrumente wie die Frontrunner-Initiative zur richtigen Zeit ausschlaggebend", führt Wolfgang Pribyl, Geschäftsführer von Joanneum Research aus.

Frontrunner-Initiative: Volle Fahrt mit umfassendem Förderangebot
Erstmals bringt das BMVIT ein umfassendes Förderangebot für Unternehmen auf Schiene und unterstützt Frontrunner-Unternehmen von der Idee über die Forschung und Entwicklung von Prototypen bis hin zur Investitionsfinanzierung. So können sowohl eine hoch dotierte Forschungsförderung (über die FFG) als auch eine Investitionsförderung für die Umsetzung ihrer Innovationen am Markt (über die aws) beantragt werden. Für diese neue Initiative stellt das BMVIT jährlich 20 Millionen Euro zur Verfügung.

"Nichts entwickelt sich so rasant weiter wie der technische Fortschritt. Entscheidend ist immer, wer wie schnell aktuelle Forschungsergebnisse in wirtschaftliche Erfolge umsetzen kann. Die FFG wird 15 Millionen Euro über die Frontrunner-Initiative vergeben und damit wesentlich dazu beitragen, Vorsprung durch Forschung zu schaffen", erklärt FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner. Die Forschungsförderungsgesellschaft fördert Einzelprojekte, die eindeutig in eine Frontrunner-Strategie eingebettet sind. Dadurch soll die konkrete Unternehmensstrategie über den gesamten Innovationszyklus bis zur Markteinführung unterstützt werden. Die Förderung ist im Vergleich zu den anderen Förderungen von Unternehmen höher. So können Großunternehmen für ihre Frontrunner-Projekte bis zu 30 Prozent, mittlere Unternehmen bis zu 40 Prozent und kleine Firmen bis zu 70 Prozent mehr Mittel bekommen. Die Ausschreibung ist themenoffen, Projekte können laufend eingereicht werden. Die maximale Förderung beträgt pro Projekt 2,99 Millionen Euro. An die Projekte wird ein hoher Anspruch in Bezug auf den Innovationsgehalt, das technische Risiko sowie den Nutzen der Entwicklung gestellt. http://www.ffg.at/frontrunner.

"Österreichische Unternehmen haben keine Alternative als innovativ zu sein. Im Vergleich zu Billiglohnländern kann Österreich nur erfolgreich sein, wenn wir um das besser sind, was wir teurer sind. Und wir als aws wollen gerade Frontrunner bei dieser Herausforderung als verlässlicher Partner begleiten", erläutert aws-Geschäftsführerin Edeltraud Stiftinger. Die aws fördert im Rahmen der Frontrunner-Initiative Investitionen in Prototypen, Demonstrationsanlagen sowie den Aufbau und die Erweiterung von Produktionskapazitäten für die Umsetzung von Produkt- und Verfahrensinnovation. Dafür steht dem Frontrunner-Unternehmen ein Zuschuss in Höhe von maximal einer Millionen Euro kombiniert mit einem günstigen Kredit von jeweils bis zu 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderquote beträgt dabei je nach Unternehmensgröße und Standort bis zu 35 Prozent.
http://www.awsg.at/frontrunner

 

 

 

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