Wien (erdgas.at) - Winterbilanz der Erdgaswirtschaft: Der aktuelle Füllstand der österreichischen
Erdgasspeicher liegt nach dem Winter bei saisonüblichen Werten. Entsprechende Reserven für kühle
Frühlingstage sind reichlich vorhanden. Die Erdgaswirtschaft beginnt seit Anfang April wieder mit dem Einspeichern
von Erdgas.
"Der Füllstand der Erdgasspeicher in Österreich liegt aktuell bei saisonüblichen Werten zwischen
zehn und 20 Prozent. Das reicht, um selbst bei anhaltend kalter Witterung alle Kunden über mehrere Wochen
sicher und zuverlässig mit Erdgas zu versorgen", sagt Marc Hall, Vorstandsdirektor der Wiener Stadtwerke
Holding AG und Obmann des Fachverbands der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen. Für Hall bestätigt
sich, dass die Speichergrößen richtig konzipiert wurden und die Gasversorger verantwortungsbewusst vorgesorgt
haben. Aktuell lagern in den Speichern von RAG und OMV in Österreich mehr als eine Milliarde Kubikmeter Erdgas.
Einspeicherperiode hat begonnen
Entsprechend der Jahreszeit befinden sich die Speicheranbieter wieder in der Einspeicherperiode. Das heißt,
dass seit Anfang April wieder mehr Gas in die österreichischen Erdgasspeicher eingespeichert als entnommen
wird, ergänzt Hall.
Im internationalen Vergleich stehen die österreichischen Erdgasversorger hinsichtlich der zur Verfügung
stehenden Speicher schon jetzt gut da. In österreichischen Speichern können rund 85 Prozent des Jahresbedarfs
von 8,4 Milliarden Kubikmetern auf Vorrat gelagert werden. Die Versorger stellen sich weiters auf eine größere
Nachfrage nach Erdgas in den nächsten Jahren ein. Dementsprechend werden die Kapazitäten laufend ausgebaut:
- Im Moment verfügt die RAG inklusive der ersten Ausbaustufe "7Fields"
und der zweiten Ausbaustufe Haidach und Aigelsbrunn über Kapazitäten von fünf Milliarden Kubikmeter
Erdgas. Mit der zweiten Ausbaustufe von 7Fields wird die RAG ihre Kapazitäten bis 2014 auf 5,7 Milliarden
Kubikmeter ausbauen.
- Die OMV Gas Storage GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der OMV, hatte im abgelaufenen
Jahr mit Kapazitäten von knapp 2,4 Milliarden Kubikmetern ein Viertel des österreichischen Jahresbedarfes
an Erdgas eingespeichert.
In Summe wurden etwas mehr als fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas ausgespeichert. Allerdings war der zeitliche
Verlauf anders als in normalen Jahren: Zum Start der Heizperiode waren die Temperaturen in weiten Teilen Österreichs
mild. Selbst in der markanten Kälteperiode im Februar wurden etwa in Wien die Verbrauchsspitzen früherer
Winter nicht erreicht. Durch den kalten März und April liegen die Abgabemengen leicht über dem Vorjahreswert.
Zuverlässiges Erdgas
"Die österreichischen Versorger haben in den vergangenen Jahrzehnten die Erdgasspeicherkapazitäten
aus eigenem Antrieb ausgebaut und die eingespeicherten Mengen stärker erhöht als der Verbrauch gewachsen
ist. Und das war gut so. Denn damit können wir selbst extreme Bedarfsspitzen schnell und zuverlässig
abdecken, Schwankungen bei den Erdgaslieferungen einfach ausgleichen und die Abnehmer auch dann mit Energie versorgen,
wenn das andere Energieträger nicht schaffen", so Hall.
Versorger in der Pflicht
Energieversorgung ist kein Glücksspiel, bei dem man das warme Zuhause der Österreicher und die Leistungsfähigkeit
und Schlagkraft der Wirtschaft riskieren sollte. Deshalb geht es den österreichischen Erdgasversorgern um
Sicherheit, die sie auch künftig erhalten wollen. "Die Konsumenten und die Wirtschaft bauen auf uns",
sagt Hall, "daher begrüßen wir, dass die Verpflichtung zur Aufrechterhaltung des Versorgungsstandards
gemäß den europäischen Vorgaben im GWG verankert ist und damit auch für alle neu hinzukommenden
Versorger gilt".
Erdgas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft
lässt sich effizient und komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und Stromerzeugung
und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Erdgas verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der
emissionsärmste fossile Energieträger. Er eignet sich hervorragend als Ersatz für Energieträger
wie Holz, Holzabfälle, Erdöl oder Kohle, die höhere Umweltbelastungen verursachen.
Über den Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen: Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen
(FGW) ist die unabhängige gesetzliche Interessenvertretung der österreichischen Gas- und Wärmewirtschaft.
Als diese nimmt der FGW bei den Themen Globalisierung, Marktliberalisierung und Versorgung eine wichtige Stellung
ein. Darüber hinaus kommt den im FGW vertretenen Branchen in Umweltschutz- und Klimafragen besondere Bedeutung
zu. Mit der Bereitstellung der umweltfreundlichen Energieformen Erdgas, Biogas, Fernwärme und Fernkälte
sind die FGW-Mitgliedsunternehmen dazu prädestiniert, eine Schlüsselposition bei der Bewältigung
anstehender Probleme auf diesem Gebiet einzunehmen.
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