Burgenländische Betriebe ermöglichen Mädchen Kennenlernen atypischer Frauenberufe
Eisenstadt (blms) - Den am 25. April stattfindenden Internationalen Girls‘ Day nahm Frauenlandesrätin
Verena Dunst zum Anlass, am 08.04. über Mädchenprojekte im Burgenland zu informieren. Der Girls’ Day
ist der jährliche Auftakt für eine Reihe von Initiativen mit dem Ziel, junge Frauen auf dem Weg ins Berufsleben
zu unterstützen. „Es geht uns bei den Projekten darum, Mädchen die große Vielfalt an Lehrberufen,
vor allem auch im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich, aufzuzeigen, ihnen auch frauenatypische Berufe
schmackhaft zu machen. Damit eröffnen sich ihnen ungleich bessere Chancen als in traditionellen ‚weiblichen‘
Berufen, sowohl bei der Karriere als auch beim Einkommen. Der Girls‘ Day bietet Mädchen die ideale Gelegenheit,
sich darüber in der Praxis zu informieren“, so Dunst.
Fixierung auf typische Frauenberufe durchbrechen
Noch immer seien viele Mädchen auf das typische Frauenberufsbild fixiert, stellt Frauenlandesrätin
Verena Dunst fest: „Verkäuferin, Sekretärin oder Friseurin stehen auf der Hitliste der Berufswünsche
noch immer ganz oben. Fast die Hälfte aller jungen Frauen entscheidet sich für eine solche Lehre, obwohl
es mehr als 200 Lehrberufe gibt. Wir wollen den Frauenanteil in technischen Berufen nachhaltig erhöhen“.
Schnuppern in 140 burgenländischen Betrieben
Bereits zum zwölften Mal findet am 25. April im Burgenland der Girls‘ Day statt. Landesweit bieten an
diesem Tag Betriebe Mädchen einen Einblick in die technische und naturwissenschaftliche Berufswelt. Dabei
haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, Berufe praxisnah zu erleben, mitzuarbeiten und auszuprobieren.
643 Mädchen gab‘s im Vorjahr beim Girls‘ Day, „heuer rechnen wir wieder mit mindestens 650 Teilnehmerinnen“,
erklärt Mag.a Margit Fröhlich, Leiterin des Landesfrauenreferats. 140 Betriebe aus den Branchen Holz-
und Bautechnik, Metall, IT, Labortechnik, Elektrotechnik und KFZ öffnen am 25. April ihre Türen für
Interessentinnen. „Mädchen sollen Berufe kennenlernen, die sie vielleicht sonst nie in Erwägung gezogen
hätten, sie können dabei auch ihre spezifischen Begabungen erkennen“, so Dunst, die sich wünscht,
dass Mädchen viel früher mit Technik in Kontakt kämen.
MentorInnen begleiten
Der Girls‘ Day – die Anmeldedefrist ist am 5. April abgelaufen - wendet sich an Mädchen der 7. bis 9.
Schulstufen. Die Teilnehmerinnen verbringen einen Schultag von 9 bis 13 Uhr in den ausgewählten Betrieben
und werden von einer Mentorin oder einem Mentor begleitet. Ausdrücklich erwünscht ist, dass die Teilnehmerinnen
verschiedene Tätigkeiten selbst ausprobieren. Wert gelegt wird auch auf die Nachbereitung in der Schule, die
Ergebnisse aus den Erfahrungen sollen in den Unterricht einfließen. „Wir wollen den Girls‘ Day ständig
an die aktuellen Anforderungen anpassen und das Angebot optimieren. Deshalb evaluieren wir im Frauenreferat auch
die Fragebögen, die von den Teilnehmerinnen und den Betrieben ausgefüllt werden“, erklärte Fröhlich.
Dass das Angebot stimmt, zeigt die bisherige Bilanz: 3910 Mädchen haben in den vergangenen elf Jahren das
Angebot des Girls‘ Day in Anspruch genommen.
Auftakt für weitere Mädchenprojekte
Neben dem Girls‘ Day bietet sich jungen Frauen eine Reihe von Möglichkeiten, sich vor ihrer Berufswahl
eingehend zu informieren, so bei der
- „BIBI-Messe“ (Bildungs- und Informationsmesse) in Oberwart vom 1. bis 3. Oktober;
- bei den Berufsfindungswochenenden (in Zusammenarbeit mit dem BFI), die im Herbst
jeweils im Nord- und Südburgenland angeboten werden.
- Beim Projekt „FIT“ (Frauen in die Technik), einem Projekt zur Studieninformation
und Berufsorientierung für Schülerinnen der 5., 6., 7., und 8. Klasse AHS sowie des 2., 3., 4. und 5.
Jahrgangs BHS. FIT will Schülerinnen zum Technikstudium motivieren.
- „ROBERTA – Frauen erobern Roboter“ in Kooperation mit dem BUZ Neutal soll in
Workshops in Schulen Mädchen für eine technische Ausbildung begeistern.
- „MONA-NET“: Auf dieser Mädchenplattform werden Mädchen und junge Frauen
über Themen wie frauenuntypische Berufe, Karriere, aber auch über Verhütung oder Ess-Störungen
informiert. Dieses auf Initiative von Frauenlandesrätin Dunst entstandene Projekt hat sich mittlerweile in
ganz Österreich etabliert.
Darüber hinaus gibt es für Mädchen ganzjährig Beratung durch den schulpsychologischen Beratungsdienst
und das Frauenreferat.
|