700 Mio. Euro für neue Bildungseinrichtungen – Ausbau von Ganztagsschulen hat besondere
Priorität
Wien (rk) - "Wien geht den Weg als innovative Bildungsstadt konsequent weiter und setzt auf optimale Rahmenbedingungen
für SchülerInnen, LehrerInnen, FreizeitbetreuerInnen und Eltern", betonte Bildungsstadtrat Christian
Oxonitsch am 09.04. im wöchentlichen Pressegespräch von Bürgermeister Dr. Michael Häupl. In
den nächsten Jahren werden im Rahmen des "Neubauprogramms–Bildungseinrichtungen 2012 bis 2023" elf
neue multifunktionale ganztägig und ganzjährig geführte Bildungseinrichtungen in Form von Campus–Modellen
(Kindergarten-, Schul- und Freizeitpädagogik werden an einem Standort zusammengefasst) gebaut. Im Fokus sind
dabei die Regionen Kagran und Stammersdorf, Stadlau, Jedlesee, sowie am Nordbahnhof und im Süden bzw. Westen
der Stadt die Bereiche Atzgersdorf, Favoriten, Aspanggründe, Gasometer-Umfeld und Wien-West. Die neuen Bildungseinrichtungen
werden insgesamt rund 700 Mio. Euro kosten.
Bildungscampus Hauptbahnhof wird 2014 eröffnet
Bereits jetzt laufen die Arbeiten für zwei weitere Campus–Standorte auf Hochtouren. Die Bauarbeiten für
den mit Beginn des Schuljahres 2014/15 den Betrieb aufnehmenden Bildungscampus Hauptbahnhof sind bereits weit fortgeschritten.
Diese Bildungseinrichtung wird rund 1.100 Kindern und Jugendlichen im Alter bis zu 14 Jahren optimale Voraussetzungen
für guten Bildungserwerb bieten. Die Planungs- und Bauvorbereitungsarbeiten für den Bildungscampus Seestadt
Aspern sind beinahe abgeschlossen. Der Baubeginn wird voraussichtlich noch 2013 stattfinden.
Neubauprogramm – Bildungseinrichtungen 2012 bis 2023
Mit Beschluss des Gemeinderates vom 27. Juni 2012 startete das "Neubauprogramm – Bildungseinrichtungen 2012
bis 2023". In einem ersten Schritt wurden sämtliche Vorentscheidungen getroffen, damit eine Abwicklung
der einzelnen Vorhaben auf Projektebene ermöglicht werden kann. Damit verbunden wurde ein Programmleiter "Bildungseinrichtungen-Neubauprogramm
2012 bis 2023" bestellt.
Mittlerweile ist der Projektstrukturplan mit zugehörigen Arbeitspaketen eingeteilt. Im Rahmen der einzelnen
Phasen wurden von den bereits jeweils tätigen Arbeitsgruppen verschiedene Arbeitspakete behandelt.
Dazu zählen unter anderem:
- Erarbeitung von Zwischenergebnissen zur Liegenschaftsbeurteilung der einzelnen
Bildungseinrichtungsstandorte.
- Entwicklung von für die Stadt Wien optimalen Finanzierungsmodellen.
- Erarbeitung von Ausschreibungsunterlagen - hinsichtlich der verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten
im Rahmen der PPP – Modelle, bei denen bereits eingeholte Expertenmeinungen eingearbeitet wurden.
- Ausarbeitung der Raum- und Funktionsprogramme für die Bildungseinrichtungen
Campus.
- Auf Basis dieser Ergebnisse wird derzeit an entsprechenden Ausschreibungen gearbeitet.
Weitere Zu-, Um- und Ersatzbauten in Planung
Ergänzend zum Neubauprogramm sind aus derzeitiger Sicht auf Grund der Bevölkerungsentwicklung und des
damit zusammenhängenden steigenden Bedarfs an Schulraum beispielhaft folgende Zu-, Um- und Ersatzbauten für
die nächsten Jahre für den Bereich der Wiener Pflichtschulen geplant:
- Volksschule in Wien 11, Simoningplatz 2, Errichtung eines Zubaus mit dem auch
die Infrastruktur für die schulische Tagesbetreuung geschaffen wird
- Volksschule in Wien 13, Dr. Schober Straße 1, Errichtung eines Zubaus
- Volksschule in Wien 14, Felbigerstraße 97, Errichtung eines Zubaus
- Volksschule in Wien 21, Tomaschekstraße 44 , Zubau für die Errichtung
der Infrastruktur für die schulische Tagesbetreuung
- Volksschule in Wien 21, Christian-Bucher-Gasse 14, Errichtung eines Zubaus mit
dem auch die Infrastruktur für die schulische Tagesbetreuung geschaffen wird
- Volksschule in Wien 22, Eßlinger Hauptstraße 97, Errichtung eines
Zubaus mit dem auch die Infrastruktur für die schulische Tagesbetreuung geschaffen wird
- Volksschule in Wien 22, Pirquetgasse 6b, Errichtung eines Ersatzbaus für
eine 17-klassige Ganztagsvolksschule
- Am Standort in Wien Neubau, Burggasse 14-16, erfolgt der Umbau für eine
11-klassige Polytechnische Schule, deren Inbetriebnahmen für September 2013 vorgesehen ist.
- Zudem wird in der Embelgasse 46 in Wien-Margareten bis Herbst 2014 eine neue
moderne Berufsschule für kaufmännische Lehrlinge der Stadt Wien entstehen
Im Jahr 2012 fertig gestellt
Im Jahr 2012 fertiggestellt wurden unter anderem die Standorte Mannagettagasse in Wien Grinzing, der Bildungscampus
Donaufeld in Floridsdorf sowie im 23. Bezirk ein Zubau der Volksschule am Kirchenplatz 2-3 und die Aufstockung
an der Volksschule Alma-Seidler-Weg 2.
Ausbau von Ganztagsschulen hat besondere Priorität
or allem auch hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat der Ausbau von Ganztagsschulen besondere
Priorität. Bereits jetzt gibt es in Wien das österreichweit am besten ausgebaute Ganztagsschulwesen.
Seit sich die WienerInnen in der Volksbefragung 2010 mit großer Mehrheit für die Ganztagsschule ausgesprochen
haben, kommen laufend neue Standorte dazu.
Seit 2010 gibt es 13 neue Ganztagsschulen, zu denen die Schulstandorte in der Vereinsgasse 29 und Bildungscampus
Gertrude Fröhlich-Sandner in der Leopoldstadt sowie der Campus Donaufeld in Floridsdorf zählen.
41 Ganztagesvolksschulen für Schuljahr 2013/14
"Mit dem Schuljahr 2012/13 hatte Wien daher 36 Ganztagsvolksschulen, vier Ganztagshauptschulen und drei
Ganztags-AHS-Standorte! Ziel ist, in Wien innerhalb von sieben Jahren ein flächendeckendes Angebot an ganztägigen
Schulformen als Wahlmöglichkeit für alle Eltern zu schaffen", betonte Bildungsstadtrat Christian
Oxonitsch. Ab September 2013 sollen zusätzlich zum Schulneubauprogramm weitere fünf Standorte im 3, 13,
20, 22 und 23. Bezirk als Ganztagsvolksschulen geführt werden darunter die erste Ganztagsvolksschule im 13.
Bezirk, Standort Steinlechnergasse. Im flächenmäßig größten Bezirk, der Donaustadt,
gibt es dann mit dem Standort Wulzendorferstraße sechs Ganztagsvolksschulen. Insgesamt stehen für das
kommende Schuljahr 41 Ganztagsvolksschulen zur Verfügung. Damit kommt die Stadt dem Ziel einer flächendeckenden
Versorgung sehr nahe.
50.000 SchülerInnen in ganztägigen Schulformen betreut
In Wien gibt es bereits jetzt das österreichweit am besten ausgebaute Ganztagsschulwesen. So werden allein
im Bereich der Volksschulen 8.282 Kinder in 36 öffentlichen Ganztagsschulen (verschränkte Form) und 8.018
Kinder in 37 offenen Ganztagsschulen betreut. Im privaten Schulwesen in Wien gibt es zudem noch eine weitere Ganztagsvolksschule
(verschränkte Form) mit 43 SchülerInnen sowie 30 offene Schulen mit 5.424 SchülerInnen. Im Bereich
der Hauptschulen werden an 4 öffentlichen Ganztagsschulen (verschränkte Form) 1.151 und an 39 offenen
Schulen 7.048 Kinder betreut. Darüber hinaus gibt es 2 private Ganztagshauptschulen mit 152 und 17 privaten
offenen Hauptschulen mit 1.642 SchülerInnen. Weitere Ganztagsangebote gibt es im Bereich der Sonderschulen
und Sonderpädagogischen Zentren (1.083 betreute SchülerInnen). An allen 64 öffentlichen Wiener AHS
wird Tagesbetreuung angeboten, die im Schuljahr 2012/13 von insgesamt 6.015 SchülerInnen besucht wird. An
insgesamt 8 der 64 Standorte wird neben der offenen Form der Tagesbetreuung auch die Möglichkeit zum Besuch
einer Ganztagsklasse in verschränkter Form angeboten. Dieses Angebot wird derzeit von rund 450 SchülerInnen
genutzt.
630 Mio. Euro für Kinderbetreuung
Wie wichtig Bildung ist, zeigt sich aber auch an den Rekordinvestitionen in die elementare Bildung und Betreuung
von Kindern. Im Jahr 2013 werden insgesamt rund 630 Mio Euro in Kindergarten & Co. oder vorschulische Bildung
investiert. Schwerpunkt dabei ist weiterhin der Gratiskindergarten, der in Wien seit nunmehr vier Jahren erfolgreich
läuft. Die Stadt hält derzeit bei 52.626 Kindergartenplätzen und 19.193 Krippenplätzen im privaten
und städtischen Bereich. Damit standen in diesem Jahr so viele Plätze wie noch nie zur Verfügung.
Zudem wurden seit 2009 rund 1.000 neue PädagogInnen bei der Stadt aufgenommen. Und der Ausbau geht weiter.
Aufgrund der vielen Investitionen hat Wien im Sommer 2012 als erstes und einziges Bundesland das "Barcelona-Ziel"
überschritten. Diese EU-Vorgabe sieht vor, dass für mindestens 33 Prozent der Kinder unter 3 Jahren Betreuungsplätze
vorhanden sein müssen. Mit 36 Prozent hat Wien dieses Ziel deutlich überschritten. Im Bereich der Kinder
im Alter von 3 bis 6 Jahren hat Wien das Barcelona-Ziel von 90 Prozent schon längst übererfüllt:
Hier hat Wien bereits seit einiger Zeit eine Versorgungsquote von über 100 Prozent, konkret derzeit 103,2
Prozent. Im Jahr 2013 wurde unter anderen der Kindergarten im Stadtpark eröffnet, etwa gleichzeitig erfolgte
der Start für den Neubau des Kindergartens im Wilhelminenspital. Auch hier zeigt der Ausblick auf 2014, dass
Wien bei der Bildung auch weiterhin kräftig investiert.
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