Wien ist internationales Vorbild und besticht durch hohe Innovation – StR Ludwig informierte
in New York über Wiener Erfolgsmodell und eröffnete im Österreichischem Kulturforum die Ausstellung
"The Vienna Model - Housing in the 21st Century City"
New York / Wien (rk) - Auf besonders starkes Interesse stößt derzeit die Präsentation des
Wiener Wohnbaus und der Wiener Wohnbaupolitik in der US-Metropole New York. Im Rahmen eines mehrtägigen Besuches,
bei dem der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig in zahlreichen Fachgesprächen mit VertreterInnen der New
Yorker Regierung sowie mit StadtplanerInnen, ArchitektInnen und Bauträgern über das Wiener Modell des
geförderten Wohnbaus und die aktuellen Wohnbauprogramme informierte, wurde von ihm am 16.04. gemeinsam mit
Andreas Stadler, dem Direktor des Österreichischen Kulturforums, die neue Ausstellung "The Vienna Model
- Housing in the 21st Century City" im "Big Apple" eröffnet.
Anhand ausgewählter Projekte, die mit Schautafeln und multimedialen Elementen präsentiert werden, wird
den BesucherInnen ein umfangreicher Einblick in den Wiener Wohnbau und insbesondere den sozialen und geförderten
Bereich geboten. Der zentrale Schwerpunkt der Schau, die den Bogen von den auch in den USA bekannten Gemeindebauten
des "Roten Wien" bis ins Heute spannt, liegt auf aktuellen Projekten, die zeitgemäße Antworten
auf die sich wandelnden gesellschaftlichen und individuellen Bedürfnisse geben. Die Ausstellung, die von den
Kuratoren Wolfgang Förster (Leiter der Wiener Wohnbauforschung) und William Menking (Architekturkritiker und
Herausgeber der größten US-Architekturzeitschrift "The Architect's Newspaper") gemeinsam mit
Andreas Stadler (Direktor des Austrian Cultural Forum New York) entwickelt wurde, ist täglich und bei freiem
Eintritt bis inkl. 2. September 2013 im Austrian Cultural Forum (Österreichisches Kulturforum) zu sehen.
"Die Wiener Wohnbaupolitik nimmt seit Jahrzehnten eine internationale Vorrangstellung ein und wird - gerade
auch aufgrund der aktuellen weltweiten Entwicklungen in Zeiten von Finanz- und Wirtschaftskrisen - zunehmend zum
Vorbild zahlreicher Städte und Metropolen", zeigte sich Wohnbaustadtrat Michael Ludwig vom enormen Interesse
in der US-Metropole erfreut. "Rund 60 Prozent der Wienerinnen und Wiener wohnen heute im geförderten
Wohnbau", betonte Ludwig. Dies trage nicht nur maßgeblich zur ausgesprochen hohen Wohn-und Lebensqualität
in der österreichischen Bundeshauptstadt bei, sondern es sei auch ein wesentlicher Grund dafür, dass
in Wien trotz der international stark preissteigernden Entwicklungen ein vergleichsweise günstiges Mietzinsniveau
am gesamten Wohnungsmarkt herrsche. "Gleichzeitig investieren wir kontinuierlich und gezielt in den geförderten
Wohnbau und schaffen so erschwingliche Angebote für alle Wienerinnen und Wiener", so der Wiener Wohnbaustadtrat.
Gemeinsam mit seinen New Yorker AmtskollegInnen Kaye Matheny, Deputy Commissioner for Housing, und David Burney,
Commissioner of the Department of Design and Construction, ist sich der Wiener Wohnbaustadtrat auch einig, dass
"gerade die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise und die Folgen internationaler Immobilienspekulationen
die enorme Bedeutung des sozialen Wohnbaus aufzeigen. Mit dem erfolgreichen Wiener Weg beweisen wir auch, dass
die Verbindung innovativer Architektur und sozialer Wohnbaupolitik nicht nur kein Widerspruch ist, sondern im Gegenteil
ein ganz wichtiges Fundament für eine ausgewogene Stadtentwicklung und ein funktionierendes Miteinander bildet."
Im Gespräch der Stadtverantwortlichen wurden auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten von New York und Wien thematisiert.
Was die Städte verbindet, ist die Tatsache, dass beide Metropolen im Wachstum begriffen sind. Außerdem
steigt die Anzahl der Single-Haushalte und sowohl in New York als auch in Wien gibt es einen zunehmenden Trend
zu kleineren Wohnungen. Während man in New York auf "Micro-Apartments" - Wohneinheiten mit max.
35 Quadratmetern - setzt und auch an der Entwicklung der ersten Projekte arbeitet, hat Wien bereits vor mehr als
einem Jahr das neue SMART-Wohnbauprogramm gestartet. "Mit den neuen SMART-Wohnungen schaffen wir ein zusätzliches,
zeitgemäßes Angebot, das eine wichtige Ergänzung im sozialen Wohnbau darstellt", so Wohnbaustadtrat
Ludwig. "Durch eine optimale Flächennutzung durch kompakte und durchdachte Grundrisse können wir
besonders kostengünstigen Wohnraum anbieten", erläuterte Ludwig die Vorzüge dieses Modells.
Anders als in New York werden die SMART-Wohnungen nicht in eigenständigen Wohnbauten errichtet, sondern in
geförderte Projekte integriert. SMART-Wohnungen gibt es zudem auch als Zwei-, Drei-, Vier- und Fünf-Zimmer-Angebote.
Klares Bekenntnis zum sozialen Wohnbau und konsequente Wohnbaupolitik
"Wien bietet ein von Vielfalt geprägtes, bedarfsgerechtes und vor allem leistbares Angebot an Wohnungen.
Das ist das Ergebnis unseres jahrzehntelangen klaren Bekenntnisses zu einer sozialen Wohnbaupolitik mit dem konsequenten
Einsatz von jährlich hunderten Millionen Euro, die wir über die Wohnbauförderung in die Errichtung
geförderter Wohnungen und die Sanierung von Altbauten investieren", erklärte Stadtrat Michael Ludwig
im Rahmen der Ausstellungseröffnung.
Metheny und Burney, die auch an den wöchentlichen Galerieführungen teilnehmen und daran anschließend
mit dem Publikum über den Wohnbau in Wien und New York diskutieren wollen, unterstrichen ihrerseits die große
internationale Vorbildwirkung der Wiener Wohnbaupolitik. "Seit den 1930er-Jahren ist Wien für seinen
außergewöhnlichen Wohnbau bekannt", erklärte David Burney. "Jeder Architekt hier kennt
den Karl-Marx-Hof." Und so verwundert es auch nicht, dass sich mit den Amalgamated Dwellings in Lower Manhattan
- eines der ältesten Sozialwohnbauprojekte in New York, das in den 1930er-Jahren mit Geldern der Gewerkschaft
der Textilarbeiter errichtet wurde - ein Wohnbau findet, der von der Architektur und Gestaltung sehr stark an die
Wiener Gemeindebauten der ersten Republik erinnert. Die Architekten sollen hier, beeindruckt vom Wiener Karl-Marx-Hof,
ganz bewusst Anleihe an den großen Wohnbauten des "Roten Wien" genommen haben. Sie errichteten
ein Projekt, das seinen BewohnerInnen erschwinglichen Wohnraum mit viel Licht, Luft und Sonne bietet. Unter FachexpertInnen
werden die Amalgamated Dwellings, die wie ihre "Vorbilder" aus Wien über Gemeinschaftseinrichtungen
und einen grünen Hof verfügen, auch Karl-Marx-Hof von New York genannt.
Andreas Stadler, Direktor des Österreichischem Kulturforums und Gastgeber für die Ausstellung "The
Vienna Model - Housing in the 21st Century City", erklärte: "Gerade in einer Stadt wie New York,
in der es einen für die USA starken sozialen Wohnbau gibt, stößt diese Ausstellung an der Schnittstelle
zwischen hochwertiger Architektur, sozial engagierter Stadtplanung und Kunst im öffentlichen Raum auf enormes
Interesse. Aber auch außerhalb von New York sind Architektinnen und Architekten und Stadtplanerinnen und
Stadtplaner davon begeistert, dass gutes Wohnen auch für untere und mittlere Einkommensschichten möglich
gemacht wird."
Mit "The Vienna Model - Housing in the 21st Century City" auf US-Tournee
"The Vienna Model - Housing in the 21st Century City" ist noch mehr als vier Monate, bis inkl. 2.
September 2013, nahe der 5th Avanue im Austrian Cultural Forum New York, 11 East 52nd Street, zu besichtigen. Später
wird sie in einer Reihe weiterer US-amerikanischer Städte zu sehen sein. Unter anderem sind Präsentationen
in Baltimore, Washington, Los Angeles, San Francisco und Chicago geplant. Ab 2015 soll die Ausstellung schließlich
- in einer deutschen Fassung - auch in Wien zu sehen sein.
Mit "The Vienna Model - Housing in the 21st Century City" wurde eine komplett neue Ausstellung entwickelt.
Bereits zuvor sorgte die Schau "Wiener Wohnbau. Innovativ. Sozial. Ökologisch", die vom Architekturzentrum
Wien kuratiert und durch das Wohnbauressort der Stadt Wien beauftragt wurde, für enormes internationales Interesse.
"Wiener Wohnbau. Innovativ. Sozial. Ökologisch" wurde 2009 auf der Architektur-Biennale in Venedig
erstmals präsentiert. Seither war die Ausstellung u.a. in München, Berlin, Belgrad, Ankara, Brüssel
sowie auch auf der Architektur-Biennale in der chinesischen Metropole Shenzen zu sehen.
Die Fakten zur Ausstellung "The Vienna Model - Housing in the 21st Century City"
Die Grundidee der von den Kuratoren Wolfgang Förster und William Menking gemeinsam mit Andreas Stadler
entwickelten Ausstellung ist es, in die in den USA derzeit sehr intensiv geführte Diskussion um den Wohnbau
das Wiener Modell als Alternative einzubringen. Im Mittelpunkt der Ausstellung "The Vienna Model - Housing
in the 21st Century City" stehen geförderte Wiener Wohnbauten, die in den letzten zehn Jahren errichtet
wurden bzw. derzeit realisiert werden. Den BesucherInnen wird aber auch die historische Entwicklung beginnend bei
den Bauten des Roten Wien und der Nachkriegszeit anschaulich vermittelt.
Die Ausstellung umfasst rund 80 Panels und ein filmisches Essay zur Geschichte des Wiener Wohnbaus ("How to
live in Vienna" von Angelika Fitz und Michael Rieper - Interviews mit WohnbauexpertInnen und mit BewohnerInnen
in Wohnanlagen aus acht Jahrzehnten).
Thematisch ist die Präsentation in folgende zehn Schwerpunkte gegliedert: Historischer Überblick, sozialer
Mix, Planung neuer Stadtteile, Diversität und Integration, Mitbestimmung, Umwelt- und Klimaschutz, Nutzung
und Gestaltung von Freiräumen, Verdichtung bestehender Stadtteile, Siedlungsbau am Stadtrand sowie Kunst im
Wohnbau.
Die zehn Schwerpunkte wurden im Vorfeld auf Basis der Ergebnisse von Round-Table-Gesprächen, die die Kuratoren
im Sommer 2012 mit WohnbauexpertInnen, PolitikerInnen, ArchitektInnen und KünstlerInnen in New York, Los Angeles
und San Francisco geführt hatten, erstellt. Diese Gespräche werden nun an den jeweiligen Ausstellungsorten
und in Kooperation mit lokalen Institutionen fortgeführt. Das Gesamtergebnis wird schließlich 2014/2015
in Form einer umfangreichen Publikation vorliegen.
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