Bozen (lpa) - Seit fünf Jahren legt das italienische Schul- und Kulturressort des Landes ein besonderes
Augenmerk auf die Förderung der Mehrsprachigkeit. Landesrat Christian Tommasini hat am 20.04. die Ergebnisse
von Projekten und Angeboten vorgelegt und auch gleich einen Blick in die (nahe) Zukunft geworfen: auf die Sprachentage
am 10. und 11.05. in Bozen.
Zufrieden mit den Ergebnissen der Sprachangebote: LR Tommasini zwischen Schulamtsleiterin Minnei und dem Sprach-Experten
Bruno JobZoomansichtZufrieden mit den Ergebnissen der Sprachangebote: LR Tommasini zwischen Schulamtsleiterin Minnei
und dem Sprach-Experten Bruno Job
Der Unterricht der Zweit- und Drittsprache an den Schulen, Projekte zum Sprach-Austausch, international anerkannte
Zertifizierungen, außerschulische Angebote zum spielerischen Erlernen von Sprachen: Mit all diesen Instrumenten
hat das Ressort von Landesrat Tommasini in den letzten fünf Jahren versucht, die Sprachkenntnisse der italienischen
Südtiroler zu verbessern. Tommasini zeigte sich im Rahmen einer Pressekonferenz mit den Ergebnissen (nachzulesen
auch in der neuesten Nummer der Zeitschrift "Informa") zufrieden: "Ich denke, wir können guten
Gewissens behaupten, dass die Phase der Experimente zu Ende ist und wir auf dem richtigen Weg sind, den wir auch
in der nächsten Amtszeit beschreiten wollen", so der Landesrat: "Was wir anbieten, funktioniert,
wir haben genug Erfahrung gesammelt, wir wissen nun, wie's geht."
Tommasini ist sich auch bewusst, dass nicht allein Schule und öffentliche Einrichtungen das Sprachenlernen
fördern können. Der Grundstein dazu werde vielmehr in den Familien gelegt: "Es braucht aufmerksame
und aufgeschlossene Eltern, die ein positives Klima der Zweit- und den Fremdsprachen gegenüber schaffen und
die ihre Kinder beim Lernen unterstützen, indem sie zuhause auch mit den Sprachen spielen", so der Landesrat.
Was die statistischen Daten betrifft, konnte Tommasini darauf verweisen, dass an allen italienischen Kindergärten
auch Deutsch gelernt werden könne, und zwar ab einem Alter von fünf Jahren. 312 Grund- und Mittelschulen
haben dazu über Allerheiligen am ersten Sprach-Campus teilgenommen und die Anzahl der an den italienischen
Schulen ausgestellten Sprach-Zertifikate hat sich in vier Jahren auf 1831 im Jahr 2012 verfünffacht. Immerhin
88 Prozent der Kandidaten haben übrigens ein solches Zertifikat auch geschafft. Beeindruckend auch der Anstieg
jener italienischen Schüler, die sich für ein viertes Oberschuljahr an einer deutschen Schule entschieden
haben: Waren es von 2004 bis 2008 noch 14, wurden von 2008 bis 2013 schon 107 gezählt.
Neben den schulischen setzt Tommasinis Ressort auch auf Angebote, die den Austausch zwischen italienischen und
deutschen Jugendlichen außerhalb der Schulen fördern sollen (vom Projekt Liberamente über den Zug
der Erinnerung bis hin zum Musikfestival Upload), dazu auch Praktika italienischer Berufsschüler in Österreich
und Deutschland (allein in diesem Jahr mit 110 Teilnehmern) und eine gezielte Vorbereitung auf die Zweisprachigkeitsprüfung.
Mit Sprachpartnerschaften, der Möglichkeit also, sich mit einem freiwilligen Partner suf Deutsch auszutauschen,
rundet man das Bild ab und freut sich über nicht weniger als 700 Sprach-Paare.
Landesrat Tommasini, der in der Landesregierung sowohl für italienische Schule als auch Kultur zuständig
ist, hat schließlich auch noch einen Blick in die (nahe) Zukunft geworfen und die Sprachentage in Bozen angekündigt.
Sie finden am 10. und 11. Mai im Palais Campofranco und im Kulturzentrum Trevi statt und werden ein Bild von den
Sprachangeboten vermitteln.
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