Schwärzler: "Naturjuwele sichtbar machen"
Hohenems (vlk) – Der Alte Rhein der "Hohenemser Kurve" ist ein faszinierendes Naturgebiet. Besonders
wertvoll sind die Biotopflächen beim Zollamt Hohenems. Das Land Vorarlberg hat auf Vorschlag und in Zusammenarbeit
mit der Stadt Hohenems und mit dem örtlichen Fischereiverein ein Konzept erarbeitet, um dieses kleine, aber
kostbare Gebiet unter Schutz zu stellen.
Landesrat Erich Schwärzler, Bürgermeister Richard Amann und Umweltstadtrat Kurt Raos zeigten sich
bei der Präsentation am 22.04. einig, dass es dadurch in vorbildlicher Weise gelungen ist, die Interessen
von Natur und Erholung zu entflechten und einen Biotopkomplex zu bewahren, der auf kleiner Fläche eine enorme
Artenvielfalt bietet. Ziel des Naturschutzes sei es vor allem, "Naturjuwele sichtbar zu machen und ddie Hausordnung
der Natur zu achten", sagte Landesrat Schwärzler, der allen am Projekt Beteiligten und Verantwortlichen
in Hohenems für ihr Engagement dankte.
Der Alte Rhein der "Hohenemser Kurve" ist der letzte inselartige, naturnahe Rest von einst vielfältigen
Feuchtgebietsabfolgen mit Stillgewässern im Alpenrheintal zwischen Illmündung und Rheindelta. Er ist
im Vorarlberger Biotopinventar als Biotop und Erholungslandschaft von überregionaler Bedeutung ausgewiesen,
betonte Cornelia Peter von der Umweltschutzabteilung des Landes.
Mit dem neuen Naturschutzgebiet wurde innerhalb des stark frequentierten Erholungsgebietes Alter Rhein eine Vorrangzone
für die Natur abgesteckt. Der 4,8 Hektar große Abschnitt vom Alten Schwimmbad bis zum Waibelloch besteht
überwiegend aus seichten Wasserflächen und Röhrichten. Damit bleibt hier ein dringend benötigtes
Refugium für die Tierwelt erhalten. Das Gebiet ist Lebensraum von über 20 unterschiedlichen und teils
stark gefährdeten Libellenarten sowie einer Vielzahl von Schmetterlingen, Käfern und Reptilien. Eine
besonders wichtige Funktion hat es auch als Brut- und Aufzuchtsgebiet für Vögel. Als herausragendes Element
beherbergt das Gebiet eines der letzten Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel in Vorarlberg.
Zum Schutz äußerst seltener und störungsempfindlicher Arten gilt ein Betretungverbot. Davon ausgenommen
bleiben der Fußweg entlang des Waibellochs, die Jagd und die Ausübung der Fischerei in den Wintermonaten.
Die auf der Schweizer Seite direkt angrenzenden Flächen des Alten Rheins sind bereits als Naturschutzgebiet
bzw. als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
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