Bosnien-Herzegowina: Präsident Radmanovic bei
 WKÖ-Wirtschaftsforum

 

erstellt am
19. 04. 13
14.00 MEZ

Leitl: Interesse von bosnisch-herzegowinischer Seite an Dualer Ausbildung und österreichischer Sozialpartnerschaft werden künftig Themen eines intensiven Dialogs sein
Wien (pwk) - Im Rahmen seines offiziellen Besuchs in Österreich nahm der Vorsitzende des Staatspräsidiums von Bosnien-Herzegowinas, Nebojsa Radmanovic, am 18.04. am Wirtschaftsforum "Bosnien-Herzegowina - Österreich" teil. Radmanovic wurde von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation begleitet.

"Österreich ist seit vielen Jahren größter Investor in Bosnien-Herzegowina. Weit mehr als eine Milliarde Euro haben österreichische Unternehmen bereits im Land investiert", betonte WKÖ-Präsident Christoph Leitl in seiner Eröffnungsrede. Der Finanzsektor wird rot-weiß-rot dominiert, dasselbe gilt für die Baumaterialbranche. Leitl: "Österreichische Unternehmen sind aber auch in zahlreichen anderen Branchen Marktführer. Bei den fast 200 österreichischen Niederlassungen sind über 6.000 Arbeitnehmer beschäftigt." Auch der bilaterale Außenhandel entwickelt sich positiv und hat im abgelaufenen Jahr ein Volumen von 731 Mio. Euro erreicht. Von bosnisch-herzegowinischer Seite gesehen steht Österreich als Handelspartner exportseitig an fünfter und importseitig an achter Stelle.

Präsident Radmanovic äußerte sein großes Interesse am österreichischen Modell der Sozialpartnerschaft sowie an den erfolgreichen Maßnahmen Österreichs im Bildungssektor, die zur niedrigsten Jugendarbeitslosenrate innerhalb Europas führten. Leitl: "Diesbezüglich haben wir einen intensiven Informationsaustausch vereinbart. Die österreichischen Sozialpartner haben in diesem Zusammenhang angeboten, nach Bosnien-Herzegowina zu kommen, um die Maßnahmen der Sozialpartner zur Jugendbeschäftigung sowie das Sozialpartnermodell an sich und über die Erfahrungen damit in Österreich zu berichten und zu diskutieren."

Hauptthema des Forums waren Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten in Bosnien-Herzegowina für österreichische Unternehmen. Bosnien-Herzegowina ist mit 10% Körperschafts- und Einkommenssteuer ein Niedrigsteuerland. "Das Land verfügt über gut ausgebildete Fachkräfte und ist auch bei den Lohnkosten gegenüber seinen Nachbarländern konkurrenzfähig. Aus diesen Gründen und aufgrund der zahlreichen Freihandelsabkommen (CEFTA, Türkei, Interimsabkommen mit der EU) ist Bosnien-Herzegowina ein attraktiver Wirtschaftsstandort", so der österreichische Wirtschaftsdelegierte aus Sarajewo, Sigmund Nemeti. Chancen für österreichische Unternehmen gibt es derzeit insbesondere beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und in den Bereichen Energie und Umweltschutz. Auch die Industriemodernisierung wird in den nächsten Jahren eine zunehmend wichtige Rolle spielen.

 

 

 

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