Karas:
Notarsberuf steigert Effizienz der Justizsysteme in der EU
Vizepräsident des Europäischen Parlaments bei den 25. Europäischen Notarentagen
in Salzburg
Brüssel/Salzburg (övp-pd) - "Der Notarsberuf darf nicht durch überbordende EU-Regelungen
ausgehebelt werden. Notare steigern die Effizienz der Justizsysteme. Bürger und Unternehmen sind auf Rechtssicherheit
und eine effiziente Justiz angewiesen. Deshalb muss die EU den Notarsberuf schützen", so der Vizepräsident
des Europäischen Parlaments, Othmar Karas, am 19.04. bei den 25. Europäischen Notarentagen in Salzburg.
Österreichs Justizsystem läge – so Karas – trotz hoher Verfahrenszahlen im Vergleich mit anderen Staaten
im Spitzenfeld, u.a. bei den Verfahrensdauern. Die vorsorgende Rechtspflege durch die Notare trage zur Entlastung
der Gerichte bei. "Notare beugen Streit vor und haben eine Vermittlerrolle dort, wo mit Kompromissen mehr
zu erreichen ist", so der EU-Parlamentsvizepräsident.
Der Europäische Notarentag ist eine Fachtagung mit Juristen und Rechtspolitikern aus ganz Europa. Außer
Karas, richten auch Bundespräsident Heinz Fischer, Justizministerin Beatrix Karl und die stellvertretende
kroatische Justizministerin Sandra Artukovic Kunst Grußworte an die Tagungsteilnehmer.
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Regner: Steuerschlupflöcher EU-weit schließen
Vizepräsidentin des EU-Parlaments-Rechtsausschusses spricht bei Notarentagung in Salzburg
über neue Wege für das EU-Gesellschaftsrecht
Wien (sk) - Die SPÖ-Europaabgeordnete Evelyn Regner, stv. Vorsitzende des Rechtsausschusses des Europäischen
Parlaments, sprach am 19.04. beim Europäischen Notarentag in Salzburg über neue Wege für das EU-Gesellschaftsrecht.
"Ziel von uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist es, die Steuerschlupflöcher in Europa zu schließen.
In Zypern kommt beispielsweise auf weniger als vier Einwohner eine Kapitalgesellschaft, weil die Gründung
von Holdings dort sehr einfach ist. Ich will die Sitzverlegung von Gesellschaften im Binnenmarkt gerechter gestalten",
sagt Regner.
Auf einer Linie mit den Notarinnen und Notaren ist die SPÖ-Europaabgeordnete bei der Frage der Untrennbarkeit
von Verwaltungs- und Registersitz. Regner: "Der Umgehung von steuerrechtlichen Bestimmungen wird bei Trennung
von Register- und Verwaltungssitz Tür und Tor eröffnet. Briefkastenfirmen und Scheingesellschaften können
leichter entstehen." Sie fordert daher eine 14. Richtlinie, um die Sitzverlegung von Gesellschaften im EU-Binnenmarkt
ordentlich zu regeln. "Dort, wo eine Gesellschaft ihren Sitz hat, sollen auch tatsächlich Tätigkeiten
entfaltet werden, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angestellt sein und die Vorschriften zur Arbeitnehmermitbestimmung
des Sitzstaates eingehalten werden", so Regner bei der Notariatstagung in Salzburg.
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